Dr. Anke Elisabeth Ballmann - "Seelenprügel"

Viel zu viele Kinder sind in ihrem Betreuungsalltag psychischer Gewalt durch Erwachsene ausgesetzt, weiß die Pädagogin und Psychologin Dr. Anke Elisabeth Ballmann. Kinder erleben aggressives und respektloses Verhalten von Personen, denen sie vertrauen können sollten, wie schmerzhafte, unsichtbare Schläge. Die Autorin weist in "Seelenprügel" anhand zahlreicher Beispiele aus ihrer langjährigen beruflichen Praxis auf Missstände in Kitas hin. Sie erläutert die späteren Konsequenzen und fordert zum Umdenken auf. Ohne anzuklagen möchte sie aufklären und bricht deshalb das Schweigen rund um den Alltag in Erziehungseinrichtungen. Dabei setzt sie Impulse für neue Wege in Bildungspolitik und Erziehungswesen.

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Anke Elisabeth Ballmann
© Hannelore Kirchner

Dr. Anke Elisabeth Ballmann gilt als Bildungsvisionärin mit Herz. Sie setzt sich seit über 25 Jahren für kindgerechtes Lernen und gewaltfreie Pädagogik ein. 2007 gründete sie das Institut »Lernmeer« für die Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte. Aufrüttelnde Vorträge zu ihren Kernthemen brachten der langjährigen Bildungsreferentin in der Wirtschaft den Ruf einer innovativen Bildungsexpertin ein.

Was Kindern in Kitas wirklich passiert

• Kinder werden von Erzieher*innen eingeschüchtert, gedemütigt, beschämt, zurückgewiesen, beleidigt, erpresst, feindselig behandelt, verängstigt, ausgegrenzt, lächerlich gemacht, bedroht, isoliert und ignoriert. Ihre kindlichen Bedürfnisse und Rechte werden damit massiv missachtet und sie bekommen nicht jenes emotionale Gerüst, das sie für ein rundum gesundes und stabiles Aufwachsen brauchen.

• In viel zu vielen pädagogischen Einrichtungen ist der aktuelle Erziehungsstil darauf angelegt, Kinder einem künstlich erschaffenen, oft willkürlichen Regelsystem auszusetzen und sie dafür zu bestrafen, wenn sie die Regeln der Erwachsenen brechen.

• Es ist zwar nicht legal, aber immer noch normal, dass die Urängste von Kindern ausgenutzt werden, um artige und angepasste Menschen aus ihnen zu machen.

• In viel zu vielen Institutionen klingt der übliche (geschriene) Kommunikationsstil in Varianten so: »Wie kann man nur so dumm sein?«, »Aus dir wird nie etwas!«, »Du lernst das nie!«, »So geht das mit dir nicht weiter!«, »Wenn du nicht sofort …, dann …!«, »Ich zähle jetzt bis drei …!«, »Jetzt stell dich nicht so an!«, »Mach nicht immer so ein Theater!«, »Jetzt brauchst du gar nicht zu weinen, was soll das?«.

Was wir dagegen tun können

• Dr. Anke E. Ballmann will eine Null-Toleranz-Haltung zu diesem Thema in die Köpfe der Menschen pflanzen. Bei der Anwendung psychischer Gewalt muss sehr viel schneller und sehr viel öfter eingegriffen werden, um Kinder zu schützen. Es müssen endlich ALLE genauer hinsehen!

• Es ist höchste Zeit, gewisse gesellschaftliche Spielregeln und bisher tolerierte Verhaltensweisen aufzuzeigen, furchtlos zu hinterfragen und ein generelles Umdenken bei Eltern, Erzieher*innen sowie den Verantwortlichen in der Politik zu fordern.

• Grundlegende Erkenntnisse der Bindungsforschung und der Traumatologie sollten in der Ausbildung von Erzieher*innen ausführlich gelehrt und nicht weiter bloß als Randthema behandelt werden. Ebenso sollten obligatorische Berufseignungstests für Erzieher*innen eingeführt werden.

• Dr. Anke E. Ballmann lädt alle an der Erziehung Beteiligten zu einer intensiven Reflexion ihres eigenen Lebens ein, denn nur ein bewusstes Erinnern der persönlichen Wurzeln und Erfahrungen aus der Kindheit lässt erkennen, warum wir als Erwachsene vielleicht genau jene schmerzhaften Muster und Erlebnisse, unter denen wir als Kinder selber litten, reproduzieren.