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SPECIAL zu Wäis Kiani »Stirb, Susi«

Der Softie macht den Abgang

Er lebt im Einklang mit seiner femininen Seite. Er liebt es zu shoppen und weiß, dass Wolford keine Comicserie und Lipgloss nicht tödlich ist. Er investiert begeistert in für ihn abgestimmte Pflegeserien. Und er beherrscht alle Regeln, um sich auf dem Planeten Venus heimisch zu fühlen - dank der vielen schönen Ratgeber zu dem Thema, die ihm beigebracht haben, "wie Männer Freiheit und Frauen Nähe in ihrer Beziehung finden". Dank der Stilmagazine, die ihm eingeredet haben, dass Frauen Männer sexy finden, die ein bisschen schwul aussehen. Die im Sommer bedruckte Hosen tragen sowie Flip Flops an den Füßen und einen Ring am kleinen Zeh. Kurz: Das neue Idealbild ist der Mann, der seine "innere Frau" entdeckt hat und kultiviert. Diese Art Mann nennt Wäis Kiani die "männliche Susi". Viel zu lange hat die Autorin dabei zugesehen, wie einstmals als männlich geltende Attribute nach und nach vom gesellschaftlichen Parkett verschwanden und als roh und primitiv abgetan wurden. Doch jetzt erhebt sie Einspruch.

Ist denn der Mann mit Namen Susi die einzige Alternative zum gewöhnlichen schlecht angezogenen Mann? Und ist nicht etwas im Geschlechterkampf gehörig missverstanden worden? Die Wahrheit ist, dass die neue, frauenfreundliche Männerzüchtung den Frauen in Wirklichkeit überhaupt nicht gefällt. Denn die männliche Susi ist unerotisch, zweckentfremdet und riecht pudrig. Sie lässt sich einfach nicht ernst nehmen. Wenn Frauen gewusst hätten, was Bücher wie "Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus" und "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" anrichten würden, hätten sie alles getan, um sie zu verhindern. Sie haben noch mal nachgedacht und bereuen jetzt alles.
Diesen Frauen will Wäis Kiani helfen. Und den verwirrten Männern auch. In Wirklichkeit sind es ja nur ein paar Details, die in den Augen der Frauen aus einem Durchschnittsmann einen begehrenswerten Liebhaber oder eben auch einen peinlichen Vollidioten machen. In der frühen Kennenlern-Phase kann ein Mann sehr viel gewinnen - oder alles verlieren. Doch woher sollen die Männer wissen, was Frauen wirklich von ihnen denken? Frauen behalten ihre traumatischen Erlebnisse ja meist für sich. Sie lassen sich erst mal nichts anmerken und kommen dann einfach nicht wieder. Oder gehen nicht mehr ans Telefon. Und woher sollen die Männer wissen, was schief gelaufen ist? Es sagt ihnen ja keiner was. So kommen die Frauen und gehen wieder, bis irgendwann vielleicht mal eine bleibt, die verzweifelt genug ist, es mit Hilfe oben genannter Ratgeber einige Zeit auszuhalten.

Es wurde genug darüber geschrieben, wie Frauen über dreißig einen Mann finden, und wie aus einem Date der Mann fürs Leben wird. Aber was Frauen an Männern wirklich faszinierend finden, wie Männer sein sollten, um echte Unwiderstehlichkeit auszustrahlen, und wie sie weibliche Anerkennung erfahren, davon handelt "Stirb, Susi!". Wäis Kianis Buch ist jedoch kein Ratgeber. Auch kein Rachewerk. Nur ein ehrliches, geistreiches und witziges Buch über Männer und ihre Eigenheiten. Für Männer und Frauen. Zum Lachen und zum Triumphieren.

Die Idee zu ihrem ersten Buch entstand, kurz nachdem Wäis Kiani mit ihrem Artikel "Stirb, Susi!" in der Wochenendbeilage der Süddeutschen Zeitung vom 6./7. Dezember 2003 Furore gemacht hatte. Journalisten und Verlage rissen sich um die junge Autorin, die mit ihrer witzigen Polemik gegen den modernen Softie offenbar einen Nerv getroffen hatte. Harald Schmidt war von ihrem "Männertest" so begeistert, dass er ihn in seiner Late-Night-Show von A bis Z durchexerzierte. Seither ist Wäis Kiani eine Berühmtheit und die "männliche Susi" ein stehender Begriff geworden.