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Header Pancol, Tanz in den Tag

Special zu Katherine »Pancol Tanz in den Tag«

Der neue Roman von Katherine Pancol beginnt mit Hortense, Gary, Joséphine und Zoé. Bekannte Charaktere aus ihrer Erfolgstrilogie mit 6,5 Millionen verkauften Exemplaren: »Die gelben Augen der Krokodile«, »Der langsame Walzer der Schildkröten« und »Montags sind die Eichhörnchen traurig«. Blättert man einige Seiten weiter, entdeckt man eine andere Welt, eine dunklere. Im ländlichen, bodenständigen Frankreich versucht Stella, eine junge Schrotthändlerin aus Saint-Chalaud, dem Griff ihres gewalttätigen Vaters zu entkommen und ihre Mutter Léonie ebenso daraus zu befreien.



Le Soir: »Wir sind überrascht, wieder auf die Charaktere aus der Vorgängertrilogie zu treffen.«
Katherine Pancol: »Ich auch. Zu Beginn sollte es nur um Stella und Léonie gehen. Aber ich höre immer den ersten Satz eines Romans, es ist, als säße da jemand in meinem Kopf, der mir die Worte diktiert. Diesmal war es Hortense, ich war gerade in New York, als ich zu schreiben begann.«

»Konnten Sie sich nicht von den Figuren trennen?«
»Ich weiß auch nicht, warum. Ich hatte eigentlich beschlossen, dass ich mit ihnen zu Ende war. Doch irgendwie wollten sie nicht gehen. Ich glaube, ich liebe sie einfach, ich hänge an ihnen.«

»Sie sprechen von ihnen, als ob sie existierten. Sind Sie schizophren?«
»Oh ja, absolut. Es ist völlig klar, dass ich schizophren bin. Als ich die Szene der Hochzeitsnacht schrieb, war ich Léonie und Ray zugleich. Inzwischen sind wir schon 25 Personen in meinem Kopf. Ich habe sie alle in mir.«

»Diese hier sind atypisch. Es sind Schrotthändler aus dem Bourguignon.«
»Ich brauche reale Vorbilder, um zu schreiben. Ich habe zwei Wochen bei einer Freundin auf einem Bauernhof verbracht. Sie liebt Tiere, Pflanzen etc. Sie ist ein bisschen wie Stella. Als ich zu schreiben anfing, habe ich sie angerufen und gefragt, ob ich zwei Wochen bei ihr auf dem Hof verbringen könnte. Eines Abends hat sie mich mit zum Abendessen zu Gloria genommen, ihrer Freundin, die Schrotthändlerin ist. Wir haben sie auf dem Schrottplatz abgeholt und ich dachte: „Dieser Ort ist unglaublich.“ Ich bin dann immer zwischen dem Hof und dem Schrottplatz gependelt und habe tatsächlich ziemlich viel Inspiration von dort geklaut.«

»Die Figur der Stella bildet ein Gegengewicht zu ihrer Mutter, einer kaputten Frau.«
»Es sind zwei total verschiedene Frauen. Stella ist der Graf von Monte Christo, sie wird alles aufdecken. Sie lebt, um ihre Mutter zu rächen.«

»Haben Sie mit misshandelten Frauen gesprochen?«
»Ja, mit sehr vielen. Ich habe Frauen gesucht, die das erlebt haben, und das war sehr einfach. Man muss nur in seinem Umfeld davon sprechen. Ich habe zwei enge Freundinnen, die das erlebt haben, ohne dass ich das vorher wusste.«

»Frauen spielen bei Ihnen immer eine große Rolle. Könnte man sagen, dass sie Feministin sind?«
»Nein, ich bin keine Feministin, sondern Humanistin. Ich mag die Menschen. Ich finde, dass im Moment die Frauen aktiver sind als die Männer. Die Männer sind oft verloren. Zu Zeiten von Balzac waren es die Männer, die das Spiel geführt haben. Sogar wenn man Colette liest, stellt man fest, dass die Frau im Hintergrund steht. Sie wartet den Willen des Mannes ab und handelt selbst wenig. Doch das waren andere Zeiten, heute ist die Epoche der Frauen.«

»Ihre Fans lieben Ihre Roman immer.«
»Ja, zum Glück. Ich werde oft gefragt, ob ich ein Rezept habe, um einen Bestseller zu schreiben. Nein, es gibt überhaupt kein Rezept. Und wenn mir jemand sagt, dass er ein Buch schreiben will, weiß ich nicht, wie ich ihm helfen kann. Es gibt keine Regeln.«

»Und doch haben Sie, als Sie jung waren, in New York Schreibkurse besucht.«
»Momente des Zweifels. Mein Verlag fragte mich nach einem zweiten Buch und mir war nicht klar, wie man einen Roman schreibt. Ich hatte schließlich alles einfach in mir. Diese Kurse haben mir wieder ins Gedächtnis gerufen, was mir meine Herausgeberin Juliette [bei der Cosmopolitan] beigebracht hatte. Sie hatte mich so lange korrigiert, bis ich schließlich zu meinem eigenen Stil fand. Als ich die Kurse in New York besuchte, war das mehr, um mich dessen zu vergewissern als um etwas zu lernen.«

Interview: Flavie Gauthier
Übersetzung: Christina Riemann

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