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SPECIAL zu Stefan Bollmann »Frauen und Bücher«

Wie lesende Frauen ihr Leben veränderten und die Welt eroberten

Wussten Sie, dass Marilyn Monroe eine passionierte Leserin war und eines ihrer Lieblingsbücher der Ulysses von James Joyce? Dass der Studienabbrecher Friedrich Gottlieb Klopstock 1750 die Dichterlesung erfand, als er einer Schar junger Frauen seine Oden vortrug und dafür Küsse kassierte? Dass Jane Austen nur Frauen für voll nahm, die Romane lieben? Oder dass vor hundertfünfzig Jahren Eugenie Marlitt, eine entlassene Vorleserin, zur ersten Bestsellerautorin der Welt aufstieg?

Diese und eine Fülle anderer Begebenheiten lässt Stefan Bollmann in seinem neuen Buch Frauen und Bücher. Eine Leidenschaft mit Folgen in einem unterhaltsam geschriebenen Panorama lebendig werden. Er fächert die Geschichte des weiblichen Lesens auf und setzt mit dem 18. Jahrhundert ein, als die Leselust erwachte, Frauen den umgrenzten Kreis der ihnen zugestandenen Stoffe – religiöse und Erbauungslektüre, Koch- und Benimmbücher – hinter sich ließen und den Roman zu ihrer bevorzugten Textsorte wählten. Er zeigt, wie im 19. Jahrhundert die neu errungene Lesefreiheit die Emanzipation beförderte und das Leben der Frauen selbstbestimmter werden konnte. Dann führt das Buch ins 20. Jahrhundert. Mehr und mehr übernehmen die Frauen die Regie in Sachen Buch: Aus Leserinnen werden Verlegerinnen, Buchhändlerinnen, Kritikerinnen. Stefan Bollmann erzählt von Virginia Woolf, Katia Mann und Susan Sontag und endet mit den jüngsten aufregenden Lektüreerlebnissen von Millionen von Frauen: Shades of Grey.

Lesen ist oft der erste Schritt zu persönlicher Unabhängigkeit, früher wie heute. Leser von fiktionalen Texten wissen, dass die vorhandene Realität nie alternativlos ist – Romane schulen den Möglichkeitssinn, und so kann Lesen Leben und Lieben verändern. Mehrheitlich werden Romane von Frauen gelesen, was die Lebensbedingungen in den vergangenen Jahrhunderten gravierend verändert hat – und noch immer verändert. Heute haben Frauen höhere Bildungsabschlüsse als Männer, sie sind in der Arbeitswelt auf dem Vormarsch, „das Ende der Männer“ ist ausgerufen.

Die Geschichte der Emanzipation ist eng verknüpft mit der Geschichte des weiblichen Lesens – und diese rund vierhundertjährige Entwicklung, eine Leidenschaft mit Folgen, zeichnet Stefan Bollmann detailreich und sachkundig nach. So stellt er Alberto Manguels gefeierter Geschichte des Lesens ein Buch an die Seite, das ein bisher noch nicht hinreichend beachtetes Objekt in den Fokus nimmt: die Leserin. Frauen lesen anders; abwechslungsreich schildert der Autor weibliche Leseerfahrungen, er erzählt immer nah an den historischen Persönlichkeiten entlang und unterhält mit Anekdoten aus ihrem Leben. Ein Buch über die Leselust, kurzweilig und anregend, das immer wieder zeigt: Frauen lesen, um zu leben.

Frauen und Bücher

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