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Lars Saabye Christensen

Der falsche Tote

Roman

(1)
Taschenbuch
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Als Hans-Georg Windelband eines Morgens in der Zeitung seine eigene Todesanzeige liest, hält er dies zunächst für einen makabren Scherz – ist er doch jung und erfreut sich bester Gesundheit. Sein väterlicher und einziger Freund, der Schlachter, rät ihm, für eine Weile zu verschwinden, eine kleine Auszeit vom hektischen Leben zu nehmen und Erholung zu suchen. Windelband ist zunächst auch geneigt, die kleine Verschnaufpause vom tristen Alltag entsprechend zu nutzen, aber dann siegt die Neugier: Gar zu gern möchte er wissen, wer eigentlich der Tote ist, der in wenigen Tagen unter seinem Namen beigesetzt werden soll. Er beschließt, zur Beerdigung zu gehen und sich unter die Trauergemeinde zu mischen. Im Krematorium lernt er den alten Malvin kennen, der bei einer Flasche Calvados bereitwillig erzählt, was er über den Toten mit dem schrecklich zugerichteten Gesicht weiss. Der Schlachter und Malvin bilden nur den Anfang einer Kette schillernder Figuren, welche die Spur säumen, der Windelband quer durch die Osloer Unterwelt folgt und die andererseits immer wieder zu angesehenen Bürgern der Stadt führt. Denn eines ist schon bald auch Hans-Georg Windelband klar: Der falsche Tote wurde ermordet – und sein eigenes Leben wird niemals mehr sein wie zuvor ...
Auch in „Der falsche Tote“ besticht Lars Saabye Christensen mit seinem unverwechselbaren Ton, dieser Mischung aus absoluter Zärtlichkeit für seine Figuren, verbunden mit einem Schuß Melancholie und einer großen Portion Situationskomik.

"Ein so herzerwärmend komisches und zugleich ernsthaftes Buch habe ich lange nicht mehr gelesen." Dieter Zilligen über "Der Alleinunterhalter"

ARD-Bücherjournal

Aus dem Norwegischen von Christel Hildebrandt
Originaltitel: Jokeren
Originalverlag: Cappelen
Taschenbuch, Broschur, 256 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-72865-7
Erschienen am  01. January 2002
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

bedrückend - feinfühlige Kriminalgeschichte aus Skandinavien

Von: Miss Cooper

31.07.2018

Atemberaubende dichte Wälder, karge Fjelllandschaften, malerische Fjorde und schroffe Berge in deren Tälern tiefblauen Seen eingebettet sind. Rentierherden die im Winter über die mystisch in weiß gehüllte Landschaft jagen. Und einfache hart arbeitende Menschen. Genau diese Bilder entstehen in meinem Kopf wenn ich an Norwegen denke. Einer Naturgewaltigen Region mit diversen Gesichtern und die demnach genügend inspirierenden Stoff für literarische Schöpfungen bietet. Einer dieser Literaten aus dem Norden ist Lars Saabye Christensen und „der falsche Tote“ eines seiner frühsten Werke, welches bereits 1982 erschien. Und ich habe keine Ahnung warum, und ob es wirklich zutrifft - wenn ich an Skandinavische Literatur denke - kommen mir keine fröhlichen Romane in den Sinn, sondern eher skurrile Geschichten mit einem melancholischen und beklemmenden Timbre. Aber mal ganz ehrlich, wie soll man auch einen heiteren Roman verfassen, wenn sich die Sonne zwei Monate am Stück nicht blicken lässt. Die ersten dreißig Seiten sind mit einer ziemlichen Anstrengung und leichten Kopfschmerzen verbunden, es gibt kaum einen Satz der nicht mit Metaphern, Synonymen, oder Vergleichen ausgeschmückt ist. Manche Sätze muss ich zwei mal lesen, weil die Vergleiche so atypisch sind das sie beim ersten lesen nicht sofort zu mir durchdringen. Doch nach und nach komme ich besser in den Text rein und langsam erschließt sich mir auch der Inhalt. „ Die Sonne schien wie eine Lampe im Operationssaal. Der Himmel war blau und desinfiziert. Im Laufe der Nacht war Schnee gefallen, weiß, jetzt von morgenmuffligen Patienten verdreckt.“ Hans Georg Windelband saß fünf Jahre im Gefängnis. Nun wurde er entlassen und versucht sein Leben wieder zu ordnen. Mehr oder weniger jedenfalls. Er lebt in den Tag hinein. Trinkt, raucht und isst zu viel. Einen Job hat er nicht. Und bis auf den Schlachter - einem Mann der ihn vor vielen Jahren von der Straße und dem Heroin weggeholte, hat er auch keine Freunde. In einer Zeitung liest Hans Georg seine eigene Todesanzeige. Zunächst ist er ziemlich perplex, denn ganz offensichtlich hat jemand seinen Namen gestohlen und ist nun tot. „Aber es kamen keine Glückwünsche. Das Telefon stand da wie ein kaltes Bügeleisen, vor mir lag die Aftenposten, die simplen Kreuzworträtsel grinsten mich daraus an. Und zwischen all den nichts sagenden Namen war ich platziert.“ Doch da es sich nicht als schlechter Scherz rausstellt, versucht Hans Georg herauszufinden wer der Tote ist. Er will ihn selbst in Augenschein nehmen, sucht den zuständigen Bestatter auf und lässt sich die Leiche zeigen. Doch viel kann man von dem einstigen Gesicht nicht mehr erkennen. Der mutmaßliche Hans Georg ist aus dem Fenster gefallen, oder gefallen worden und mit dem Kopf auf einem Zaunpfahl aufgekommen. Auch die Beisetzung lässt Windelband sich nicht entgehen. Die einzigen weiteren Trauergäste sind Berit, eine Junge Frau mit der er zwei Wochen bevor er ins Gefängnis ging zusammen war und ein alter Mann der sich als der Vermieter und Mitbewohner des Toten entpuppt. Malvin Paulsen, so der Name des ehemaligen Möbelpackers kann ihm jedoch nicht viel über den dahingegangenen erzählen, nur das dieser sehr zurückgezogen lebte, nie ausging, oder Besuch empfing, keiner Arbeit nachging, aber dennoch jeden Monat pünktlich seine Miete zahlte. Der Rentner der gern in Erinnerungen schwelgt, kann ihm also auch nicht wirklich weiterhelfen. Doch als Malvin plötzlich stirbt und dessen Bruder die Wohnung entrümpelt gelangt Hans Georg an ein Buch, welches dem falschen Hans Georg gehörte und in dem ein Name steht, der ihm nicht Unbekannt ist. Viktor Vekk, war seit Jahren mit Hans Georg befreundet. Nun stellt er sich die Frage warum Viktor gestorben ist und vor allem, aus welchem Grund er seinen Namen benutzt hat. Er folgt weiteren Spuren, die ein immer makaberes Bild formen. „Der falsche Tote“ ist ein Krimi der anderen Art. Nicht nur auf Grund Christensens gewöhnungsbedürftigen Schreibstils, sondern auch durch die subtile Veränderung die sich im Laufe des Buches mit dem Hauptprotagonisten und Ich- Erzählers vollzieht. Von dem Mann dem sein Leben entglitten und dem dieses auch egal zu sein scheint, ist am Ende des Buches nicht mehr viel übrig. Er entwickelt sich zu einem cleveren und tatkräftigen Mann, der einfach nur wissen will was mit seinem einstigen Freund geschehen ist. Dieses Teils sehr schwermütige und melancholische Buch entblößt zuletzt eine spannende, abstruse Geschichte die mit einer ordentlichen Portion Zynismus gewürzt wurde. Nüchtern, zugleich aber ungeheuer feinfühlig erzählt. Auch wenn es wirklich lange gedauert hat mich in dieses Werk hineinzuarbeiten, es eine Vielzahl an Fragen aufwarf, die nicht zur Gänze geklärt wurden und mich, immer wenn ich zu lesen begann eine trübsinnige Stimmung überfiel, kann ich nicht anders, als zu sagen das es mir in seiner Gesamtheit gefiel. Vielleiche gerade weil es dieses bedrückende Gefühl in mir auslöste und weil es eben so anders war… so Nordisch eben.

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Vita

Lars Saabye Christensen, 1953 in Oslo geboren, ist einer der bedeutendsten norwegischen Autoren der Gegenwart. Seine Bücher sind in 36 Sprachen übersetzt und wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nordischen Literaturpreis, mehrmals mit dem Norwegischen Kritikerpreis, dem Preis des Norwegischen Buchhandels sowie dem Preis des Norwegischen Verlegerverbandes.

Zum Autor

Pressestimmen

"Christensen hat einen großen Roman geschrieben. Esprit, skurrile Komik, subtiler Humor, Tiefgang und Spannung sind die Bausteine seiner Erzählkunst, zu der die magisch-grandiose Landschaft des Nordens eine anrührende Klangfarbe in Moll-Tönen beisteuert ...", über "Der Alleinunterhalter"

Cornelius Riewerts

"Saabye Christensen bewegt sich mit seinen Figuren zwischen der skurrilen Welt Roald Dahls und den düsteren Stadtgeschichten Paul Austers.", über "Der eifersüchtige Friseur"

Frankfurter Allgemeine Zeitung

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