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Salman Rushdie

Des Mauren letzter Seufzer

Roman

(2)
Taschenbuch
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»Ein Feuerwerk der Fantasie« Nadine Gordimer

Moraes Zogoiby, genannt Moor, ist der letzte Spross einer indischen Gewürzhändlerdynastie – und ein erfahrener Geschichtenerzähler. Auf seinem Weg von Indien ins spanische Exil erzählt er die Geschichte seiner Familie. Eine Geschichte, die von erbitterten Fehden, von unheilvollen Verwünschungen und Leidenschaften, vom Glanz und Untergang eines Familienimperiums handelt und gleichzeitig eine Chronik des modernen Indiens ist.

Salman Rushdie erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023 »für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert.« (Aus der Begründung der Jury)

  • Fabelhaft: Rushdie entführt in eine wunderbar fremde, farbige Welt und schreibt gleichzeitig eine Chronik Indiens

  • »Ein Autor mit atemberaubendem Einfallsreichtum.«

  • »Ein literarisches Feuerwerk, das die ungebrochene Erzählfreude des Autors unter Beweis stellt.«

  • »Ein Triumph.«

»Ein Autor mit atemberaubendem Einfallsreichtum.«

Financial Times

Aus dem Englischen von Gisela Stege
Originaltitel: The Moor's Last Sigh
Originalverlag: Jonathan Cape
Taschenbuch, Broschur, 624 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-328-11119-1
Erschienen am  14. June 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Große sprachliche Kunst mit Längen

Von: Ellinor

05.01.2024

Des Mauren letzter Seufzer Des Mauren letzter Seufzer ist eine fast 90 Jahre umfassende Familiengeschichte, die gleichzeitig auch eine Geschichte des modernen Indiens ist. Erzählt wird sie von Moraes Zogoiby, genannt Moor, dem jüngsten und letzten Sprössling dieser Familie. Beginnend bei seinen Urgroßeltern um die Jahrhundertwende bis zum Beginn der Neunzigerjahre des 20. Jahrhunderts berichtet er von den Geschehnissen, die seine Familie und sein Land prägen. Der Moor lässt sich dabei neben Benjamin Button und Dorian Gray einreihen: Während diese beiden rückwärts bzw. gar nicht altern, so altert der Moor doppelt so schnell wie normale Menschen. Geboren in den Fünfzigerjahren hat er am Ende des Romans bereits ein Greisenalter erreicht. Und sein Leben ist nicht gerade ereignisarm. Des Mauren letzter Seufzer war nach Mitternachtskinder und Harun und das Meer der Geschichten (beides extrem gute Bücher) mein dritter Roman von Salman Rushdie. Ich war daher mit seiner sehr ausschweifenden Erzählweise bereits vertraut. Mir war auch von Beginn an, nicht zuletzt durch die Sprache, klar, dass das Buch etwas besonderes ist. Dennoch tat ich mir am Anfang schwer damit und brauchte wirklich lange um in die Erzählung hineinzukommen. Im mittleren Teil flog ich dann nur so durch die Seiten. Dann kam jedoch der sehr langatmige letzte Teil und erst gegen ganz zum Schluss nahm die Erzählung wieder an Fahrt auf. 100-150 Seiten weniger hätten nichts geschadet. Bei allen Ausschweifungen und Längen kamen mir aber gleichzeitig auch einige Dinge zu kurz: das betrifft zum Teil die indische Geschichte (viele Entwicklungen hätte ich ohne Wissen aus anderen Büchern vermutlich nicht verstanden), zum anderen den Tod der einzelnen Familienmitglieder. Diese waren oft so plötzlich verschwunden, dass ich noch einmal zurückblättern musste, ob ich nicht etwas überlesen hatte. Insgesamt überzeugte mich das Buch dennoch, insbesondere sprachlich: das war teilweise schon große Kunst.

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Des Mauren letzter Seufzer

Von: gosureviews

09.07.2023

Im Pantheon der großen indischen Schriftsteller - Arundhati Roy, Kiran Desai, R. K. Narayan, Vikram Seth und Rohinton Mistry - erforscht keiner von ihnen die phantastische Natur der indischen Gesellschaft wie Rushdie. Während die indische Erzählform oft zu tief im angelsächsischen Realismus verwurzelt ist, ist Rushdies Phantasie weitaus fieberhafter und freier, wie bei Marquez, Rushdies Geschichten konzentrieren sich auf soziale und politische Kommentare in Form von magischem Realismus, und in keinem anderen Roman eines indischen Autors finden sich so viele exzentrische (wenn auch nicht unbedingt abgerundete) Charaktere wie bei Rushdie - vielleicht ist das Wort "Charakter" falsch, vielmehr dienen Rushdies Figuren als Karikaturen, mit denen er die soziale Dynamik der indischen Gesellschaft erforschen kann. Die Geschichte folgt Moraes 'Moor' Zogoiby, Spross einer wohlhabenden indischen jüdisch-christlichen Familie; Moor ist deformiert, hat eine Klumpfußhand und altert aufgrund seines Stoffwechsels doppelt so schnell wie normal, und so durchläuft die Erzählung die Geschichte von Moors Familie - von seinen Urgroßeltern, den de Gamas, bis hin zu seinem Vater Abraham, einer zwielichtigen Figur mit engen Verbindungen zur Unterwelt von Mumbai, und seiner Mutter Aurora, einer Malerin makabrer, Goya-esker Bilder, deren Streitlust und Gleichgültigkeit gegenüber der Mutterschaft die typischen indischen Konventionen über Mutterschaft auf den Kopf stellen. Die beiden avantgardistischen indischen Künstler, Aurora und Uma, sind beide weiblich, und der Roman wird von matriarchalischen Charakteren dominiert - allerdings ist ihre Form des Matriarchats ebenso herrschsüchtig und egoistisch wie beschützend oder mütterlich - Abrahams Mutter Flory zwingt ihn, seinen männlichen Erben gegen Geld an sie zu verkaufen, und das rachsüchtige, hexenartige Gespenst Epefania Menezes schwebt über den ersten Seiten des Romans. Selbst die Nebenfiguren - von Moors schwulem Großonkel Aires bis hin zu der unbekümmerten Schönheitskönigin Nadia Wadia - widersetzen sich den Konventionen, und wie in vielen anderen Rushdie-Romanen sind Postkolonialismus und religiöser Extremismus die beherrschenden Themen des Romans. In diesem Fall wird der Hindu-Fundamentalismus durch die Figur des Raman Fielding gegeißelt, eines ehemaligen Karikaturisten, der sich in einen Hindu-Nationalisten verwandelt. Rushdie untersucht die Keime des nationalistischen Eifers, der die indische Gesellschaft in der Frühphase der Unabhängigkeitsbewegung zunehmend beherrscht, und die Auswirkungen ihrer dogmatischen und engstirnigen Ansichten auf die von ihnen verfolgten Minderheiten - in diesem Fall die jüdischen, christlichen und islamischen Gemeinschaften Südindiens. "Des Mauren letzter Seufze" ist wahrscheinlich Rushdies rundestes und tiefgründigstes Buch und eines der größten Werke der modernen indischen Literatur.

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Vita

Salman Rushdie, 1947 in Bombay geboren, ging mit vierzehn Jahren nach England und studierte später in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman »Mitternachtskinder«, für den er den Booker Prize erhielt, wurde er weltberühmt. 1996 wurde ihm der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt. 2007 schlug ihn Königin Elizabeth II. zum Ritter. 2022 ernannte ihn das deutsche PEN-Zentrum zum Ehrenmitglied. 2023 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Zum Autor

Pressestimmen

»Ein literarisches Feuerwerk, das die ungebrochene Erzählfreude des Autors unter Beweis stellt.«

Der Tagesspiegel

»Ein Triumph.«

New York Times

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