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Barbi Marković

Superheldinnen

Roman

(1)
Taschenbuch
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Jeden Samstag treffen sich drei Superheldinnen im heruntergekommenen Café Sette Fontane zu einer Arbeitssitzung. Sie verfügen über dunkle, chaotische Kräfte, bringen Gerechtigkeit in die Vorstädte und planen vergeblich ihren Aufstieg in den Mittelstand. „Blitz des Schicksals“ und „Auslöschung“ sind ihre Waffen. Nach schmerzhaften Lehrzeiten in Berlin, Belgrad, Sarajevo und anderen Städten triumphieren die „Superheldinnen“ im bösesten aller Happy Ends.

»Ja, klar, Form, Witz, Coolness, aber: Superheldinnen ist vor allem ein politischer Roman und verdient, politisch besprochen zu werden.«

Der Standard

Originalverlag: Residenz Verlag
Taschenbuch, Broschur, 192 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-71771-2
Erschienen am  10. December 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Superheldinnen – Wien, Berlin, Sarajevo, Belgrad

Von: Thursdaynext

15.02.2019

Mit ihren Superheldinnen stößt Barbi Markovic ihre Leser*innen mitten hinein ins Geschehen, kurze Charakterbeschreibungen, ein Hauch von Erklärung und zack, geht die Chose ihren Lauf. Vorweg wird das Ende erzählt, eine Zustandsbeschreibung geliefert und dann darf man Mascha, Direktorka und Marijas Enkelin begleiten durch Städte, kapitalistische Heilsversprechungen und den ganzen alltäglichen Irrsinn, der auf die Menschen der westlichen Hemisphäre niederprasselt begleiten. Superheldinnen war ein Glücksgriff. Nicht ganz das was, ich mir unter diesem Titel imaginierte, denn ich hatte dabei Hancock in weiblicher Version im Kopf (einer meiner liebsten Superhelden bis Deadpool auf der Bildfläche erschien) Superheldinnen aber transportiert unvergleichlich viel Lebensgefühl, und damit meine ich nicht Kitsch und Schmus, sondern echtes Gefühl, ein Miterleben, Hineinfühlen in die Protagonistinnen, ihr Leben und Erleben. Das hämmert unvermittelt in den Kopf und ist so expressiv nur sehr selten in Büchern zu finden. Markovic hat den GROOOOOOVE. Sie schreibt lässigen Funksoul mit einer gehörigen Prise Tom Waits in weiblich! In knappen, gefangennehmenden Sätzen, blitzen immer wieder bittere gesellschaftliche und politische Wahrheiten auf, die so perfekt perfide formuliert sind, dass man beim Lesen innerlich juchzt. Der Sog ist stark in diesem fragmentarischen Roman. Thumbs UP! Das ist das Lebensgefühl einer Lost Generation und es ist wirklich laut, anarchisch, abgedreht und böse. So böse, dass man lachen muss, obwohl es eigentlich nichts zu lachen gibt. Markovics Superfrauen sind nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht alt, sie üben Magie aus, planen und geben niemals auf. Sie sind verwirrt, auf dem Weg zum Ziel vom Wege abgekommen, ihr Wille, es zu erreichen, ist dennoch stark. Sie wollen nichts anderes, als die Macherinnen ihres eigenen Schicksals werden und nicht Getriebene, deren Bestimmung es ist, irgendwie, immer abhängig von nicht zu beeinflussenden Umständen, zu überleben. „Wir waren gekommen, um das Leben aus der Werbung zu leben.“ Mascha, Direktorka und die ICH-Erzählerin sind eine verschworene Gruppe immer noch hoffnungsvoller Frauen, die unter anderem für ein mieses Magazin die Kolumne „Blitz des Schicksals“ schreibt. Nicht wegen des Geldes, dafür ist es zu schlecht bezahlt, aber um die Energie der Leser anzuzapfen, und wiederzuverwenden, indem sie ihre energieintensive Lebensveränderungsmagie wirken. Dies allerdings nur für andere. Sie selbst krebsen seit Jahren noch immer finanziell prekär durchs Leben. Samstags treffen sie sich im Café, um Pläne zu schmieden, wen sie magisch „beglücken“ und auch um der Gesellschaft willen. „Die Menschen zogen das Leben hinter sich her wie ein stures Pferd.“ Das ist so frech, rotzig und witzig, so ernst und tragikkomisch, hochgradig unorthodox und authentisch, in wenigen kurzen Sätzen, Fetzen und Ausrissen eingefangen, dass es wirkt wie Poesie. Straßenpoesie. Dabei ist es verwirrend, und doch existiert der viel genannte rote Faden, zieht sich durch bis zum Ende, das viel zu früh kommt. Und es ist gut. Bereits 2016 beim Residenzverlag Wien als Hardcover erschienen ist Superheldinnen in Wien im Theater aufgeführt worden.

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Vita

Barbi Marković

Barbi Marković, geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik in Belgrad und Wien. In Belgrad arbeitete sie als Lektorin im Rende-Verlag. Sie lebt seit 2009 in Wien, 2011/2012 war sie Stadtschreiberin in Graz. 2009 machte sie mit dem Thomas Bernhard-Remix-Roman „Ausgehen“ als Popliteratin einer neuen Generation Furore. Es folgen Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele sowie zahlreiche Preise und Stipendien. „Superheldinnen“ ist der erste Roman, den Barbi Marković teilweise auf Deutsch und teilweise auf Serbisch geschrieben hat. Für ihren Roman »Minihorror« wurde sie 2024 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Carl-Amery-Preis ausgezeichnet.

Zur Autorin

Pressestimmen

»Ein Sog entsteht, man möchte wissen: Wer sind diese Frauen? Was wollen sie erreichen? Was ist das für eine rätselhafte Beziehung, die sie verbindet?«

Bayerischer Rundfunk

»Ein gelungenes Buch.«

Die Presse

»Laut und anarchistisch, gleichzeitig witzig und spannend, energiegeladen und immer kurz vor der Explosion stehend.«

ORF online