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Header zu Ulla Hahn, Aufbruch

SPECIAL zu Ulla Hahn

Lesen verändert das Leben

Kein Roman des vergangenen Jahrzehnts hat bewegender von der Kraft der Literatur erzählt als Das verborgene Wort – nun wird die Geschichte der Hildegard Palm fortgeführt.

Foto: Julia Braun
Noch heute schenken ihr Leserinnen und Leser Steine: unscheinbare Rheinkiesel oder feingemusterte Prachtexemplare. Sie drücken sie ihr nach Lesungen in die Hand oder schicken sie per Post zusammen mit einem Dankesgruß. Steine, die Ulla Hahn alle aufbewahrt.
In den acht Jahren seit Erscheinen ihres großen Romans Das verborgene Wort sind immer wieder Menschen auf die Autorin zugekommen, die ihr versicherten, wie sehr sie das Schicksal der kleinen Hildegard Palm berührt habe – dieses Mädchens, das in den fünfziger Jahren in einem Dorf im Rheinland in einfachsten proletarischen Verhältnissen aufwächst, lernen will, wissen will, von der Freiheit des Geistes träumt, aber nur in die Mittelschule darf und schließlich als Bürokraft in einer Fabrik landet. Ihr einziger Ausweg: Geschichten, die der »Buchstein« erzählt – ein Stein vom Rheinstrand, den ihr der geliebte Großvater geschenkt hat, als sie fünf Jahre alt war. Gedankenwelten kann der »Boochsteen« eröffnen und Zuflucht bieten vor den engherzigen Eltern, der geistfeindlichen Umwelt.

Das verborgene Wort ist ein bewegender Roman über das Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden in einer Welt, in die man nicht gehören kann und will, ein Entwicklungsroman in bester deutscher Tradition, in dem viele Leserinnen und Leser sich und ihre eigene Kindheit und Jugend wiederfanden.
Nach Erscheinen im Jahr 2001 wurde Das verborgene Wort ein riesiger Verkaufs- und auch Kritikererfolg: 400 000 Exemplare haben sich von dem 600-seitigen Werk verkauft, monatelang stand der Roman auf der Spiegel-Bestsellerliste; und 2002 erhielt Ulla Hahn den in jenem Jahr ins Leben gerufenen Deutschen Bücherpreis.

Und doch war Das verborgene Wort kein Überraschungserfolg, denn Ulla Hahn zählt seit den frühen achtziger Jahren, seit ihrem Gedichtband Herz über Kopf, zu den bedeutendsten und auch beliebtesten Lyrikern der deutschen Gegenwartsliteratur. Überraschend aber war die Tatsache, dass es einer Lyrikerin, der es vornehmlich darum geht, Wirklichkeit zu verdichten, gelungen ist, Wirklichkeit zu vergrößern. Eine Zeit in großem Detailreichtum heraufzubeschwören, Figuren so vielschichtig darzustellen, dass sie lebendig werden und man mit ihnen denkt und fühlt.
Und das tut man mit Hildegard Palm. Vielleicht weil das Leben Hillas gespeist wird aus Erfahrungen, die die heute in Hamburg lebende Autorin selbst gemacht hat. Wie ihre Heldin ist Ulla Hahn in einem katholischen Dorf am Rhein aufgewachsen und musste sich einen eigenen Weg suchen, der sie aus der Welt der kleinen Leute heraus in eine selbst gewählte Zukunft führte. Einen Weg, auf dem Sprache und Literatur ihr Kraft verliehen.
In Aufbruch, dem zweiten Teil des als Romanzyklus angelegten epischen Werks, ist genau das die Aufgabe, der sich die Hauptfigur stellen muss: Hilla eröffnet sich ein Weg aus der Enge Dondorfs, doch wo soll er hinführen? Die Sprache bietet Hilla Zuflucht, aber kann sie ihr auch eine Heimat sein? »Nirgends sesshaft außer im Wort«, hat Ulla Hahn einmal über ihr eigenes Leben befunden.

Aufbruch

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