Grazia Deledda
Schilf im Wind
Roman. Überarbeitete Neuausgabe, kommentiert von Jochen Reichel. Übersetzt von Bruno Goetz, mit einem Nachwort von Federico Hindermann
€ 25,70 [A] | CHF 34,50 * (* empf. VK-Preis)
Ein poetisches Meisterwerk der italienischen Moderne
In der Kunst, mit wenigen Worten Stimmungen zu zaubern, ist Grazia Deledda bis heute unerreicht. Auf der abgeschiedenen Insel der Granatapfelbäume und der wilden Kaktusfeigen siedelt die Erzählerin ihr archaisch anmutendes Drama um Schuld und Sühne an. Wie Schilf im Wind finden sich die Insel-Menschen vom Schicksal erfasst, geknickt, zu Boden gedrückt und zuweilen wieder aufgerichtet. Was an Deleddas Prosa jedoch am meisten bezaubert, sind die poetischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen ihrer Heimat Sardinien: an den Ufern der türkisen Flüsse gelbliche Binsen, von Silberfäden umsponnen, Mandel- und Pfirsichhaine vor stahlblauem Himmel, meergrünes Schilf und Palmengestrüpp, inmitten hügeliger Flure da und dort weiße Dörfer mit Glockentürmen, zerfallenes Gartengemäuer, abbröckelnde Hauswände, Überbleibsel von Höfen, dazwischen heilgebliebene Katen, und hoch darüber thronend eine schwarze Schlossruine ...
Für die Jubiläumsausgabe anlässlich des 150. Geburtstags Deleddas am 27.9.2021 wird die Manesse-Übersetzung aus dem Jahre 1954 gründlich überarbeitet und kommentiert.
»Ruhig und doch kraftvoll erzählt Deledda im Stil großer italienischer Romane von Schuld und Sühne. Die hochwertige Neuausgabe punktet mit Anmerkungen zu geographischen Besonderheiten, Traditionen, Ritualen. ... Herausragend sind die hypnotischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Ein betörender Klassiker, wie gemacht für eine literarische Reise.«
Manesse Bibliothek
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Rezensionen
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Grazia Deledda
Grazia Deledda (1871–1936) ist eine der bedeutendsten italienischen Erzählerinnen und Wegbereiterin der literarischen Moderne. Das alles umspannende Thema ihres Werks ist die Insel Sardinien, auf der sie geboren wurde. Die großartige sardische Landschaft, die Sitten und Gebräuche der Menschen, die Seele eines einfachen Inselvolks, Religiosität, Naturverbundenheit und Fatalismus, Leidenschaft und Sinnlichkeit bestimmen ihre suggestive Erzählkunst. 1926 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Federico Hindermann
Federico Hindermann war Professor für Romanische Philologie in Erlangen und Leiter des Manesse-Verlags.
Pressestimmen
»Die sardische Schriftstellerin ist eine der verblüffendsten Erscheinungen der italienischen Literaturgeschichte. ... Die schön gestaltete Neuausgabe ist mit einem ausführlichen Anmerkungsapparat von Jochen Reichel ausgestattet, der mit zahlreichen historischen und kulturgeschichtlichen Details aufwartet. «
»›Schilf im Wind‹ ist ein Klassiker, der nichts von seiner Kraft und Wucht eingebüßt hat.«
»Ein sinnliches Buch. ... Grazia Deledda zeigt die inneren Kämpfe und Leidenschaften der Figuren so subtil und ausdrucksreich, dass ihr Roman etwas Zeitloses an sich hat. Er zieht uns in seinen Bann...«
»Es sind die elementaren Probleme von Menschen im Kampf mit ihren Leidenschaften und der Natur, die Deledda ins Zentrum ihrer Werke stellte.«
»Deledda zeichnet fein das Bild einer aussterbenden Gesellschaft, wehmütig, doch ohne Kitsch.«
»In diesem zauberhaften Roman spürt man den unverwechselbaren Rhythmus der Insel Sardinien, die bis dahin in der Literatur fast namenlos geblieben war.«
»Der Roman der sardischen Nobelpreisträgerin Grazia Deledda geht unter die Haut.«
»Grazia Deledda erzählt abwechslungsreich von den Irrungen und Wirrungen der Protagonisten. ... So wie das Schilfrohr, das immer in Gefahr ist, vom Wind gebrochen zu werden. Vom Wind des Schicksals.«
»Die Schilderungen von Kargheit und Eintönigwerden begleitet von leidenschaftlich mit Worten gemalten Landschaftsbildern.«
»Mehr noch verzaubern die Landschaftsbilder der letzten großen italienischen Naturalistin, das grasgrüne Schilf etwa vor flirrenden Mandel- und Pfirsichhügeln ... Schilf, das sich unendlich biegen kann, manchmal aber doch bricht.«
»Berückend einprägsam sind Deleddas Naturschilderungen. Im Roman wird ein Sardinien voll naturmagisch beseelter Landschaft und agrarisch beherrschter Vegetation beschworen...«
»Was an Grazia Deleddas Geschichte besonders hervorsticht, sind die Natur- und Landschaftsbeschreibungen ihrer Heimat Sardinien. ... Ein beeindruckender und zeitloser Klassiker der Literaturgeschichte!«