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Ernst Jandl

Briefe aus dem Krieg

1943-1946

(2)
eBook epub
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Jandls Briefe aus dem Krieg – ein sensationeller Fund.

Im Juni 2005 jährt sich Jandls Todestag zum fünften Mal. Im August wäre er 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass werden zum ersten Mal sämtliche Briefe veröffentlicht, die Ernst Jandl als Soldat als Kriegsgefangener an seinen Vater geschrieben hat. Diese Mitteilungen eines jungen Mannes sind das einzigartig erschütternde Dokument eines Dichters, der überleben will und der mit Erfahrungen konfrontiert wird, die sein Schreiben für den Rest seines Lebens prägen werden.

Am 30. Juli 1943 schickte Ernst Jandl den ersten Brief an seine »Lieben Eltern, Brüder und Großeltern«. Diesem Brief folgten viele weitere, den letzten sandte er Anfang August 1946 aus einem Lager in Stockbridge, kurz bevor er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. In dem vorliegenden Buch kann zum ersten Mal in Jandls privater Korrespondenz nachgelesen werden, wie er den Krieg erlebt und überstanden hat, jene Zeit, die wie keine andere tiefe Spuren in seinem Werk hinterließ.
Ernst Jandl hat als junger Mann damals, knapp achtzehn Jahre war er alt, als er die Uniform überstreifte, keineswegs seine Person abgelegt. Gedichte waren für ihn bereits ein Lebensstoff, den er so dringend benötigte wie Zigaretten und Alkohol, obwohl er in diesen Jahren als Dichter noch nicht zum Schreiben gefunden hatte. Ihn beschäftigte aber auch das Leben, das er in Wien zurücklassen musste und das ihn, sollte er den »Wahnsinn des Kriegs« überstehen und nicht als »Kanonenfutter« enden, in Wien wieder erwarten könnte: ein Studium, Beruf, eine Freundin vielleicht …
Dabei rückt eine Figur, die in der Beschäftigung mit dem Werk von Ernst Jandl bisher allenfalls am Rande eine Rolle spielte, in das Zentrum der Aufmerksamkeit: der Vater. Mit diesem weichen, der Familie zugewandten und in seinem Beruf komplett erfolglosen Mann beschäftigt sich Jandl insgeheim in seinen „Briefen an den Vater“ – eine Figur, die entgegen allem Anschein für sein Schreiben genauso wichtig war wie seine Mutter.
Nach der Lektüre dieser in ihrer Bedeutung für Jandls Sicht auf die Welt fundamentalen Briefe wird man sein Werk in neuem Licht sehen.


eBook epub (epub), ca. 176 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-01419-3
Erschienen am  26. January 2009
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Eine Entdeckung

Von: Alexander Preuße

27.12.2023

Das Foto auf dem Cover verdient einen genaueren Blick: Rauchende Soldaten sind ein immer wiederkehrendes Motiv in der Kriegsliteratur aller Art. Die Glimmstengel sind oft eine Art Rettungsanker für die wankenden Gemüter, eine kameradschaftliche Geste, eine kleine #Flucht für wenige Momente, Ersatzwährung. Jandl hat in seinen #Briefen aus dem Krieg immer wieder um Nachschub an Zigaretten gebeten, was die kurzen Schreiben mit erheblicher Authentizität aufgeladen hat. Ansonsten drehen sich die Karten und Briefe um Alltägliches, ab und zu wird eingestreut, wie die Kaserne von einer Flutwelle an Gerüchten heimgesucht wird, meist hält Jandl sich bedeckt. Dank vorzüglichem Vorwort und der »Chronik« wird klar, dass dieses Bedeckthalten Teil einer Überlebensstrategie war; keine heldenhafte Widerstandsgeste, kein Aufmucken, stattdessen unauffällig Mitschwimmen und Zeitschinden. So bekommen manche Sätze einen zusätzlichen Sinn, etwa über das Karabiner-Schießen, das Jandl Spaß machte und ihm die Möglichkeit eröffnete, eine Scharfschützenausbildung anzutreten - was Zeit kostete. Da diese Strategie seine Grenze hatte, musste Jandl zu lebensgefährlichen Maßnahmen greifen, die ihm #Standgericht hätten eintragen können. Er hatte Glück. Und doch - die Depressionen, die sein Leben prägten, kamen sicher nicht von ungefähr. Wer die #Uniform eines Verbrecherstaats trägt, der einen verbrecherischen #Krieg führt, bleibt nicht frei von Schuldgefühlen, auch wenn er davongekommen ist. Manchmal ist es wichtig, was nicht in Briefen geschrieben steht, nicht einmal zwischen den Zeilen. Für mich ist das Büchlein eine Entdeckung!

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„Der Tod und das Wort…“ Ernst Jandl, Briefe aus dem Krieg 1943-46. Luchterhand Verlag.

Von: Walter PObaschnig _ wortweg08

23.04.2017

„Der Tod und das Wort…“ Ernst Jandl, Briefe aus dem Krieg 1943-46. Luchterhand Verlag. Das einfache Garn hält das schon vergilbte Blechschild, auf den die Ziffern nur noch schwer zu erkennen sind, fest umschlossen. Der Knoten ist fest und stark. Es ist die „Hundemarke“ des Krieges, die Erkennungsdaten und die Blutgruppe, die von Soldaten um den Hals getragen werden, die der Dichter zeitlebens aufbewahrte. Sie ist ein Teil seines Lebens, seines frühen Lebens gerade auch als Dichter geworden. Und es ist ein „Knoten“ der Lebenserfahrung nackter Existenz zwischen Tragik und Absurdität. Nicht zuletzt auch der Sprache, die Menschen bis zum Äußersten führen und treiben kann – Warum? Die „Hundemarke“ wird in der Schublade bleiben, aber die Arbeit an der Form der Sprache als vielstimmiger herausfordernder Dialog mit dem Karussell von Welt wird zur Mitte eines Dichterlebens… In der vorliegenden bibliophilen Buchausgabe der erhaltenen Kriegsbriefe des österreichischen Dichters Ernst Jandl (1925-2000) sind nun erstmals die erhaltenen Zeugnisse aus dem Soldatenleben wie der Gefangenschaft nach dem II.Weltkrieg erhalten. Es handelt sich dabei um Briefe an seinen engsten Familienkreis, besonders an den Vater, der nach dem frühen Tod der Mutter wesentliche Bezugsperson in dieser Zeit ist. Zahlreiche rare Familien-Fotografien dokumentieren bildlich die Textbezüge. Eine Chronik der Kriegszeit Jandls schließt sich an den Briefteil an. Die Briefe beginnen im Mai 1943 (Rekrutenzeit) und enden im Februar 1946, kurz vor der Heimkehr (Kriegsgefangenschaft) aus England. In der reduzierten wie pointierten Sprache der Briefe lassen sich schon erste Entwicklungslinien der späteren Poesie erkennen, die wesentlich auf Metaphern verzichten und stattdessen das einfache „nackte“ Wort in aller Formmöglichkeit befragen wird. Was kann Sprache in der Welt leisten? Ja, sehr viel! Der Antrieb des dichterischen Werkes Jandls in Weltinteresse, Hoffnung und Experimentierfreudigkeit ist hier in ersten Ansätzen schon zu erkennen – „…geht mit mir den Weg in eine bessere Zukunft…“. Ernst Jandl, Briefe aus dem Krieg 1943-46, Luchterhand Verlag Walter Pobaschnig, Wien 1_2017 https://literaturoutdoors.wordpress.com https://literaturoutdoors.wordpress.com/Rezensionen

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Vita

Ernst Jandl

Ernst Jandl wurde 1925 in Wien geboren. Nach Schule, Militärdienst und Kriegsgefangenschaft studierte er Germanistik und Anglistik. Von 1949 bis 1974 arbeitete er als Gymnasiallehrer. Seit 1952 schrieb und veröffentlichte er Gedichte, seit 1954 bis zu seinem Lebensende war er mit Friederike Mayröcker befreundet. Sein Werk wurde mit vielen renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter 1968 dem Hörspielpreis der Kriegsblinden (gemeinsam mit Friederike Mayröcker), 1982 dem Mülheimer Dramatikerpreis, 1984 dem Großen Österreichischen Staatspreis und dem Georg-Büchner-Preis. 1995 erhielt er den Friedrich-Hölderlin-Preis und ein Jahr danach das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

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