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der Hörverlag

10 Objekte

"Der Hörverlag feiert und stellt aus."
In Anlehnung an Neil MacGregors Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten haben wir am 20. November 2012 ein Fest gefeiert und eine Ausstellung eröffnet: die Geschichte des Hörverlags in 10 Objekten ...

1. Erstes Hörspiel der Hörverlags "Sofies Welt“

Hörspiel auf Magnetband, 1995, Originalausgabe. Holz, Graphit, undatiert
Als „Hörspiel der Superlative“ betitelte Produktion Sofies Welt von Jostein Gaarder, 1995. U4-Text: „22 bekannte Stimmen, dreieinhalb Monate Produktionszeit, die Musik Peter Zwetkoffs und ein ehrgeiziger Regisseur.“
16 Teile auf 8 MC. („Musiccassette“: Elektromagnetischer Daten- oder Tonträger für analoge Aufzeichnung bzw. Wiedergabe. Durchsichtiges Kunststoffgehäuse, Format C90, Stimmen. Kann verschiedenste Daten aufnehmen, vor 1995 üblicherweise Mixtapes und Bibi Blocksberg, später auch Erwachsenen-Hörspiele, Originaltöne, Lesungen.)
Bleistift: Manuelles Hilfsmittel aus analoger Zeit zum Spulen des Objekts „Kassette“.

2. Lindwurmhof

Nachbildung, 300-fache Verkleinerung. Farbabzug auf Pappe. 25x16 cm
Lindwurmhof, Lindwurmstr. 88, 80337 München: monumentales Jugendstil-Geschäftshaus, 1910-11 von den Gebrüdern Rank erbaut. Bezug der vierten Etage durch den Hörverlag 2001. Beherbergte bis 31. Juli 2014 25 Mitarbeiterinnen und 2 Mitarbeiter. Außerdem die Stimmen von 26.523 Autoren und Schauspielern sowie von 28.793 Autorinnen und Schauspielerinnen.

3. Blumenvase aus Goethes Arbeitszimmer

Blumenvase, Porzellan, Original aus dem Jahr 1762. Ölgemälde von Joseph Schmeller, 1831, Nachbildung, 3-fach verkleinert. Holzrahmen, vergoldet
Biedermeier-Vase mit Goldrand, leichtes Blumendekor, Höhe 9 cm, Herstellung ca. 1762 vermutlich im Harzgebirge. Gefunden Ende des 20. Jahrhunderts auf einem Flohmarkt bei Weimar. Die Vase stammt aus dem Arbeitszimmer Johann Wolfgang von Goethes. Sie war stummer Zeuge der Diktate Goethes größter Werke an seinen Sekretär J. P. Eckermann. Aus den Kalkablagerungen im Inneren der Vase lässt sich mithilfe mechatronischer Verfahren die Stimme Goethes reaktivieren.

4. Die erste Vorschau des Hörverlags

Originalausgabe. Idealismus im DIN A4-Format. Hörspiele, O-Töne, Lesungen
Erste Verlagsvorschau des Hörverlags.
Titel: Qualität ist der beste Verkäufer.
Programm Herbst 1995.
Format: 210 x 297mm
Umfang: 24 Seiten
Druck: 4/4-fbg. (Euroskala), matter Drucklack, Bogenoffset
Papier: 135g/qm Bilderdruck matt. Papier sehr alterungsbeständig und stressresistent.
Inhalt: Umberto Eco, Jostein Gaarder, Max Frisch, Heinrich Böll, Robert Gernhardt, Hans Magnus Enzensberger, Hermann Hesse, Ingeborg Bachmann, Gabriele Wohmann, Patricia Highsmith, J.R.R. Tolkien u. v. a. Abschließende Worte: „Auf Wiederhören“

5. Die Badewanne

Nachbildung, 10-fach verkleinert. Weiße Emaille, vierfüßig. Stereoanlange. Brett
Standort des Originalobjekts: Badezimmer eines Wohnhauses in der Montgelasstraße 35, München (beherbergte von 1994-1996 den Hörverlag).
Konstruktion mit Holzbrett und Doppelcassettendeck zur Anfertigung tausender Kopien von Tonträgern des Verlagsprogramms.

6. Kalkulation des ersten Harry-Potter-Bandes

Relikt Rechteabteilung aus dem Jahr 1998. Filzschreiber auf Papier. Spuren von Schweiß und Tränen. Ergänzende Fundstücke aus dem Lizenz-Archiv (Kopien, kommentiert)
Kalkulation des 335-seitigen Debütromans einer damals unbekannten Autorin – Harry Potter und der Stein der Weisen von J. K. Rowling – als ungekürzte Lesung (Auflage des britischen Lizenzgebers) und Auftakt einer siebenbändigen Reihe für einen seinerzeit erst rudimentär entwickelten Hörbuchmarkt.
Einschätzung des Außendiensts 1998: 3.000 verkaufte Exemplare
Stand 2012: 3,2 Millionen verkaufte Exemplare der Reihe im Hörverlag
Des Weiteren kommentierte Produktionsblätter und Aufstellungen zu in der Folge realisierten bzw. nicht realisierten Projekten.

7. Der Verleger

Nachbildung: 6,4-fach verkleinert. Tweed und Flanell, kariert, Draht an Holz
Repräsentatives Ensemble des Verlegers an "Casual Fridays", seit Firmeneintritt 2001.
Kariertes Hemd kann variieren, je nach Anlass. Teilweise mit Manschettenknöpfen. Beinkleid tendenziell körpernah.
Die Farbgebung stets harmonierend mit sich selbst (gebräunter Teint) und dem (weiblichen) Umfeld.
Brille: seit 2015 Gleitsichtmodell in modischer grauer Fassung.
Immer stilsicher – die Epoche könnte dereinst als "Robertessance" bezeichnet werden.

8. Brille und Brillenrezept von James Joyce

Metall, Glas (Stärke 17 Dioptrien). Tinte auf Papier
Original-Lesebrille aus dem Besitz von James Joyce (* 2. Februar 1882 in Dublin; + 13. Januar 1941 in Zürich).
Brillenrezept des behandelnden Arztes Alfred Vogt (* 31. Oktober 1879 in Menziken; + 10. Dezember 1943 in Zürich / Promotion 1905 über The detrimental influence of artificial aniline colours on the eye), ausgestellt 1932 – zehn Jahre nach Erscheinen der Buchausgabe von Ulysses im Verlag der Pariser Buchhandlung Shakespeare and Company und 80 Jahre vor Veröffentlichung von Ulysses als Hörspiel im Münchner Hörverlag.

9. Handspiegel

Erblindetes Glas, lackiertes Plastik, Metall. Mitarbeiterinnen des Hörverlags, Nachbildungen, 25-fach verkleinert
Erstes großes Investitionsobjekt des Hörverlags, 1996. Seither unverzichtbares Accessoire in der Mitarbeiterkabine auf der Frankfurter Buchmesse. Die vielen Frauen und wenigen Männer des Verlags blicken Jahr für Jahr uneitel hinein. Er blickt zurück und sieht Jahr für Jahr die großen Verlagsereignisse und Produktionen vorbeiziehen. (Auf Veränderungen an den Mitarbeiterinnen reagiert er stumm und zunehmend verklärt.)

10. Autorenbriefe an den Verlag

Schreibmaschine auf Papier, 1995. Email in Computer, 2012
Zwei Autorenbriefe an den Hörverlag
1995: Marcel Ophüls, Sohn von Max Ophüls, über die finanziellen Klagen der Unternehmer im Kulturbereich.
2012: Neil MacGregor, Direktor des British Museum, über die Produktion seines Titels Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten mit Hanns Zischler durch den BR/Bayern2, die in der Tat ein Eigenleben entwickelt hat: Nicht zuletzt als Mottogeberin von Feierlichkeiten in der Literaturszene.