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Terry Pratchett

Aus der Tastatur gefallen

Gedanken über das Leben, den Tod und schwarze Hüte

(8)
eBook epub
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Diese Anthologie versammelt die besten und unterhaltsamsten Essays, Artikel und Reden Terry Pratchetts. Hier findet man alles, was ihn im Lauf seines Lebens bewegt hat: Erinnerungen an seine Großmutter, Gedanken zu Gandalfs Liebesleben oder die Frage, welche Bücher, sein eigenes Werk inspiriert haben. Er spricht über seine Liebe zu Weihnachten, gibt Einblicke in seine Schulzeit oder verrät, zu welcher Tageszeit man am besten schreibt. Selbst die ernsten Themen, denen er sich widmet, sind stets durchdrungen vom Humor und der Lebensklugheit dieses wundervollen Autors.


Aus dem Englischen von Gerald Jung, Regina Rawlinson
Originaltitel: A Slip of the Keyboard: Collected Nonfiction
Originalverlag: Transworld
eBook epub (epub), ca. 400 Seiten (Printausgabe)
ISBN: 978-3-641-19434-5
Erschienen am  17. September 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Nicht lustig, sondern sehr zornig

Von: ralle

29.05.2019

Es gibt verschiedene Gründe, humorige Bücher zu schreiben. Ich sage extra humorig und nicht – lustig. Im Grunde genommen sind die Bücher von Terry Pratchett nicht lustig. Was ist nun der Unterschied? Für mich ist lustig – nun, so etwas worüber ich lache, aber im nächsten Moment vergessen habe warum. Humor ist, wie sagte jemand, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Es besteht also in jeder Spielart von Humor ein Kern von Ernst. Und Humor erinnert die Menschen meist an ihren eigenen Ernst und deswegen bleibt der Humor (manchmal im Halsstecken) in der Erinnerung. Pratchett ist zornig, nicht lustig. Und das war seine Motivation, Bücher zu schreiben. Zornig auf die Dummheit, Ungerechtigkeit, menschliche Torheit, Kurzsichtigkeit, zornig auf seine Krankheit, zornig darauf, nicht selbstbestimmt in den Tod gehen zu dürfen. Für das letzte Recht hat er jahrelang gekämpft. Aber daneben hat Pratchett auch viel Liebe in sich, denn Zorn alleine lässt einen verbittern in dieser Welt. Terry Pratchett hat mich in meinem bisherigen Bücherleben treu begleitet, bis er plötzlich, ohne mich zu fragen, gestorben ist. Einer der Großen und humorigen Schriftsteller ist von uns gegangen, zum Glück hat er reichlich Material hinterlassen. Und seine Bücher sind auf jeden Fall einen zweiten Blick wert. Nun ich will jetzt nicht über seine Bücher reden, aber über das vorliegende Buch, welches Essays, Gedanken und Vorträge Pratchetts in meist chronologischer Form enthält und einen tiefen Einblick in seine Seele wirft. Zornig ist Pratchett auch bei einer falschen Wortwahl. Worte sind Werkzeuge bei seinem Handwerk. „Erwartet man denn von einem Musikliebhaber nicht, dass er bei einem falschen Ton zusammenzuckt? Denken Sie darüber nach. Worte verwandeln uns vom Affen zum Menschen. Wir bringen sie hervor, wir verändern sie, jagen sie, essen sie und leben von ihnen – sie sind wahre Arbeitspferde, die jede Last tragen. Sie möglichst gewandt zu gebrauchen, ist die Kunst des schriftstellerischen Gewerbes. Manchmal ist das falsche Wort das richtige Wort, und manchmal kann man Worte so drehen und wenden, dass die Stille schreit. Ihre Pflege, ihre Fütterung und, ja, ihre Aufzucht ist ein Teil der Handwerkskunst, deren Geselle ich bin.“ Pratchett hat viele Fantasy Bücher geschrieben. Beim Wort Fantasy zucken viele Leser erst einmal zurück, doch laut Pratchett ist sie die Urform aller Genres. Für ihn besteht die Rolle der Fantasy darin, sich das Normale, Alltägliche, Gewöhnliche und Unbeachtete vorzunehmen, es umzukrempeln und den Lesern aus einem anderen Blickwinkel zu zeigen, damit sie es mit anderen Augen betrachten können. Die Fantasy und Science-Fiction hat vieles voraus gesagt (und vieles nicht), was sie aber nicht bedachte war, dass wir das Internet benutzen um Social Media zu betreiben, Pornos zu schauen und zu chatten. Die Menschen vor dem Computer sind dieselben geblieben, auch wenn sich die Technik geändert hat. (Da ist er wieder der zornige Pratchett, der aber fasziniert die Menschheit betrachtet und diesen Zorn in lakonischen Witz verwandelt) Nebenbei erzählt uns Pratchett, wie er zu seinem Hut kam, wie er sein Handwerk als Pressesprecher eines Atomkraftwerkes erlernte, was Buchhändler bei Signierstunden besser machen können, wie ein Affe der Bibliothekar in der Scheibenwelt werden konnte und wie die Idee der Scheibenwelt überhaupt das Licht der Welt erblickte. In den späteren Essays wird es ihm immens wichtig, die Selbstbestimmung über seinen eigenen Tod zu bekommen (die er letztendlich erhalten hat) und das ungerechte britische Krankensystem anzuklagen. Die Essays sind sehr kurzweilig, witzig, gegen Ende fast schon tragisch, da (Sir) Pratchett seine Texte wegen seiner Krankheit nicht mehr selbst vortragen konnte. Ein wirklich großer Schriftsteller hat uns dann 2015 im Kreise seiner Familie mit nur 66 Jahren verlassen. Geblieben ist sein sehr umfangreiches Werk, die Zusammenarbeit mit namhaften Schriftstellern, die wunderschönen Comicadaptionen, Filme, Theaterstücke und und und … Und natürlich dieser wunderschöne Nachruf, der Pratchett als Mensch beleuchtet. Nicht lustig, aber zornig, doch immer mit einem liebevollen Blick.

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Warmherzige Bitterkeit

Von: Ponine T.

27.02.2019

Diese Anthologie versammelt die besten und unterhaltsamsten Essays, Artikel und Reden Terry Pratchetts. Hier findet man alles, was ihn im Lauf seines Lebens bewegt hat: Erinnerungen an seine Großmutter, Gedanken zu Gandalfs Liebesleben oder die Frage, welche Bücher, sein eigenes Werk inspiriert haben. Er spricht über seine Liebe zu Weihnachten, gibt Einblicke in seine Schulzeit oder verrät, zu welcher Tageszeit man am besten schreibt. Selbst die ernsten Themen, denen er sich widmet, sind stets durchdrungen vom Humor und der Lebensklugheit dieses wundervollen Autors. Ich musste diesen Monat mehrheitlich nicht so gute Bücher lesen, sodass ich vor ein paar Tagen sehr verzweifelt zu meinem Allheilmittel gegriffen habe. Dieses Buch war schon seit letztem Jahr auf meinem ereader und ich habe anscheinend auf den passenden Moment gewartet; dieses Buch hat mich in der Badewanne und danach auf der Couch einfach nur wunderbar entspannt. Im Gegensatz zu den schrägen und minütlich auftretenden Witzen in den Scheibenweltromanen, ist hier ein manchmal deutlich bissigerer Witz zu erkennen, vor allem, wenn es darum geht, seine Meinung zu aktiver Sterbehilfe zu vertreten. Aber auch in anderen Texten schlägt er nicht nur verrückt, sondern auch ernstere oder zumindest nachdenklichere Töne an, sodass ich einen ganz neuen Pratchett kennenlernen durfte. Was mir besonder gut gefallen hat, war dieses Miteinander mit den Fans. Es kommt vielleicht daher, dass Science-Fiction-Autoren, die ihn beeinflusst ahben, immer bereit waren, ihre Fans im eigenen Schreiben zu unterstützen, wodurch eine Gemeinschaft entstand, auf die Pratchett immer wieder Bezug nimmt. Wenn er dann zeigt, wie er Fanbriefe beantwortet und durchaus schätzt, auch wenn sie immer wieder genau dieselben Inhalte haben, rückt einem Sir Terry einfach noch näher auf der Couch im Herzen. Das Buch ist zum Schmunzeln, zum Teil zum Schreien komisch, und so voll mit warmherzigem Humor und gleichzeitig einer gewissen Bitterkeit in den letzten Seiten, dass ich es mir grade eben noch einmal als Buch bestellt habe, um es mit zur restlichen Sammlung ins Regal zu stellen.

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Vita

Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman – ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.

Zum Autor

Gerald Jung

Gerald Jung studierte Germanistik, Amerikanistik und Anglistik, und übersetzt seit vielen Jahren Literatur für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Zum seinem Übersetzungswerk gehören u.a. AutorInnen wie Joyce Carol Oates, Jeffery Deaver, Ray Bradbury, Terry Pratchett, Mary E. Pearson und Jonathan Stroud. Seit einigen Jahren übernimmt er auch Übersetzungen im Bereich Kino- und TV-Filme. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Literatur, Kino, Musik, Geschichte und Motorradfahren.

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