Mit einer Wahrheitsdroge hat der Chemiker Leo Kall einen Weg in die Seelen seiner Mitbürger gefunden. Die neue Verhörmethode des Staates übernimmt die Kontrolle über die Menschen. Staatsfeindliche Gedanken werden entlarvt, alle Bürger auf Linie gebracht, Ehen gewöhnlich als reine Zweckgemeinschaft geschlossen, um dem Staat Kinder zu schenken. Doch im Geheimen regt sich Widerstand. Manche Menschen suchen Lebenssinn jenseits der offiziellen Doktrin. Auch Leo Kall beginnt zu zweifeln und seine Rolle als loyaler Mitsoldat in Frage zu stellen, als er echte Gefühle für seine Frau entwickelt. Mithilfe des Wahrheitsserums will er herausfinden, ob sie ein Verhältnis hat ...
Kallocain ist Karin Boyes bekanntestes Buch, erschienen 1940. Es wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und wird in einem Atemzug genannt mit Aldous Huxleys Schöne neue Welt, Ray Bradburys Fahrenheit 451 und George Orwells 1984.
Karin Boye (1900 bis 1941) war eine schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin. Wie viele Intellektuelle der Zwischenkriegszeit kehrte sie enttäuscht und desillusioniert von einem Aufenthalt in der Sowjetunion zurück. "Kallocain" gilt als ihr Hauptwerk und wird in einem Atemzug mit Aldous Huxleys "1984" und George Orwells "Farm der Tiere" genannt. Peter Weiss setzte ihr im dritten Band seiner "Ästhetik des Widerstands" ein Denkmal. Karin Boye nahm sich 1941 in einem Wald bei Alingsas das Leben.
Paul Berf, geboren 1963 in Frechen bei Köln, lebt nach seinem Skandinavistikstudium als freier Übersetzer in Köln. Er übertrug u. a. Henning Mankell, Kjell Westö, Aris Fioretos und Selma Lagerlöf ins Deutsche. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet.
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