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Thomas Karlauf

Stauffenberg

Porträt eines Attentäters

(2)
eBook epub
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Ausgezeichnet als das historische Buch des Jahres und beste Biografie des Jahres von "DAMALS - Das Magazin für Geschichte".

Wer war Claus von Stauffenberg? Die Figur des Oberst, der am Mittag des 20. Juli 1944 die Bombe zündete, die Hitler töten sollte, blieb in der Literatur immer schemenhaft. Wir kennen den langen Weg der Opposition, der schließlich zu dem Anschlag geführt hat, aber bis heute besitzen wir kein überzeugendes Bild von der Persönlichkeit des Attentäters. Weil wir in erster Linie nach moralischen Kriterien urteilen, tun wir uns mit der Einordnung des militärischen Widerstands generell schwer.

Die neue Stauffenberg-Biografie versucht, aufbauend auf dem aktuellen Forschungsstand und unter Berücksichtigung bisher unbekannter Quellen, die Ideenwelt des Attentäters zu rekonstruieren. Die Normen, die sein Denken und Handeln bestimmten, waren für ihn lange Zeit vereinbar mit Hitlers Politik. Erst im Sommer 1942 begann er umzudenken und die politische Verantwortung des Offiziers höher zu stellen als Pflicht und Gehorsam. Als er zwei Jahre später zur Tat schritt, fühlte er sich von den meisten seiner Mitverschwörer im Stich gelassen.

In jedem anderen Land Europas wäre einem Hitler-Attentäter schon wenige Tage nach Kriegsende ein Denkmal errichtet worden. Warum das in Deutschland nicht möglich war, zeigt dieses Buch.

»Eine sehr eindrucksvolle und überzeugende Analyse von Stauffenbergs Ideenwelt, die sich jeder moralischen Bewertung enthält.«

Ian Kershaw

eBook epub (epub), ca. 368 Seiten (Printausgabe), 1 s/w Abbildung
ISBN: 978-3-641-24349-4
Erschienen am  11. March 2019
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Stauffenberg war kein Demokrat

Von: Dr. Michael Lausberg aus Doveren

03.11.2019

Die neue Stauffenberg-Biografie von Karlauf versucht, aufbauend auf dem aktuellen Forschungsstand und unter Berücksichtigung bisher unbekannter Quellen, die Ideenwelt des Attentäters Stauffenberg zu rekonstruieren. Karlauf stellt die These auf, das nationalsozialistische Regime nicht nur am Anfang unterstützt zu haben. So habe sich Stauffenberg bis zum Herbst 1942 mit Hitlers Politik und Kriegsführung im Einklang befunden. Erst danach begann er umzudenken und die politische Verantwortung des Offiziers höher zu stellen als Pflicht und Gehorsam. Dabei hat Karlauf völlig Recht. Seine Beziehungen zu den übrigen Attentätern werden auch intensiv diskutiert. Als er zwei Jahre später das Attentat schritt, fühlte er sich von den meisten seiner Mitverschwörer im Stich gelassen. Der Autor bezieht sich bei seiner Untersuchung nach den geistigen Vorbildern für Stauffenberg und sein Handeln vor allem auf den George-Kreis um den Dichter Stefan George. Schon ab 1890 hatte sich eine lockere Gruppe um ihn und ab 1892 um seine Zeitschrift Blätter für die Kunst gebildet, die sich – allerdings mit nur wenigen personellen Kontinuitäten – um die Jahrhundertwende zu einem festen Anhängerkreis Georges verdichtete. George war ihr Mittelpunkt und wurde als „Meister“ und charismatischer Führer von seinen Anhängern verehrt. In den 1910er und 1920er Jahren erreichte der Kreis über die geistes- und kulturgeschichtlichen Veröffentlichungen seiner Mitglieder sowie deren Lehrtätigkeit an deutschen Universitäten auch Einfluss auf die deutsche akademische Jugend. Mit Georges Tod im Dezember 1933 fand der eigentliche Kreis sein Ende. Der George-Kreis transportierte niemals demokratische Werte. Wegen seiner Naturmystik, seiner Ablehnung der Zivilisation und seines elitären Gestus gehört der George-Kreis auch in den Einflussbereich der antidemokratischen Konservativen Revolution in der Weimarer Republik. Nach Auffassung von Bruno Frei gehörte der George-Kreis mit seinem übersteigert-elitären Ästhetizismus zu den intellektuellen Wegbereitern des Nationalsozialismus. Auch für Walter Benjamin, Theodor W. Adorno und Thomas Mann zählte der George-Kreis zu den Wegbereitern des Nationalsozialismus. Stauffenberg war ein Nationalist, der es wagte, in einer ausweglosen Kriegssituation Hitler umbringen zu wollen. Er leistete keinen Widerstand aus Humanität, für Frieden und Demokratie. Für ein demokratisches Gedenken taugt daher Stauffenberg als Person nur wenig. Dies bestätigt das Buch einmal mehr.

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Tiefgründige Biographie

Von: Petra Radtke

27.07.2019

Wer war Claus von Stauffenberg, der am 20.Juli 1944 den Sprengsatz zündete, der Hitler töten sollte. Auch 75 Jahre nach dem Attentat sind sich die Biographen und Historiker immer noch nicht einig, worin die wahren Motive, Ziele und Handlungen der daran Beteiligten bestanden. Im Mittelpunkt steht dabei immer Claus von Stauffenberg. In seiner Biographie stellt Thomas Karlauf nicht moralische Fragen, sondern die „militärisch-politische Motivation“ Stauffenbergs in den Vordergrund. Für mich war es interessant zu erfahren, dass Claus von Stauffenberg, zum Erstaunen seiner adligen Familie, bereits mit 18 Jahren beschloss eine Militärlaufbahn zu absolvieren. Auch war er sofort bereit, der gegen den Versailler Vertrag von Hitler gegründeten Reichswehr beizutreten. Dazu bestand er, nun 28 Jahre alt,1936 die Wehrkreisprüfung. Sein großes Vorbild war Gneisenau, der zum Sieg über die napoleonischen Heerscharen besonders beitrug. Außerdem waren die Brüder Stauffenberg Nachfahren von Gneisenau. Im Buch erfährt man, dass Stauffenberg ein großer Anhänger der Freiheitskriege war, besonders "...die Mischung aus freiheitlichem Pathos und kriegerischer Gesinnung faszinierten ihn." Weiter wird anhand von Briefen und Notizen vom Autor festgestellt, das Stauffenberg davon überzeugt war, "...dass die Deutschen den geschichtlichen Auftrag hatten, Europa zu führen, um das abendländische Erbe zu retten." Damit zeigt er seine Überzeugung zu Richtigkeit der Eoberungspolitik Hitlers, "...solange die deutschen Truppen in Vormarsch waren". Er soll dann aber auch gesagt haben, dass nach dem Endsieg, ..." mit der braunen Pest " aufgeräumt werden muss. Im Kapitel 5 des Buches "Das Erbe" Juni 1936 bis Juni 1938 geht der Autor näher auf „drei Lebenswelten“, von Stauffenberg ein, um so seine Persönlichkeit besser darstellen und seinen Entschluss zum Attentat auf Hitler besser verstehen zu können. Wichtige Bestandteile seiner persönlichen Entwicklung waren dabei das Soldatentum und die Familie und die Bindung an Stefan George. Man erfährt wichtige Etappen in der Entwicklung der adligen Familie Stauffenberg und ihre Stellung zum deutschen Kaiser. Das alles prägte natürlich auch die Persönlichkeit des jungen Stauffenbergs. Was hat Stauffenberg bewegt, das Attentat auf Hitler als dringendste Aufgabe zu sehen? Er, der ja begeistert war von den Machtgelüsten dieses Mannes und bereit war, sein Leben dafür einzusetzen. Laut Autor begann Stauffenberg erst im Sommer 1942, „kritisch über die Bedingungen und Folgen des Krieges nachzudenken“. Bis zu diesem Zeitpunkt „deckte sich Hitlers Politik weitestgehend mit den Vorstellungen und Erwartungen, die Stauffenberg an den durch diese Politik herbeigeführten Aufstieg Deutschlands zur europäischen Vormacht geknüpft hatte“. In der Zeit danach habe für Stauffenberg „nicht das Entsetzen über die Verbrechen des Nationalsozialismus, sondern die Entschlossenheit, den Krieg möglichst rasch zu einem für Deutschland einigermaßen glimpflichen Ende zu bringen“, im Vordergrund gestanden. Da es kaum Aufzeichnungen aus der Zeit des Umdenkens von Stauffenberg gibt, ist es schwer für jeden Biographen, die wahren Hintergründe stichfest zu erfahren. Der Autor geht davon aus, dass es nicht nur moralische oder nur militärische Gründe dieses Umdenkens gab. Ausführlich behandelt der Autor die Lage an der Ostfront Dezember 41 bis Februar 43 und den Beginn der Ausrottung der Juden. Stauffenbergs Versuche im Winter 1942/43 die hohe Generalität zum Handeln zu bewegen, waren vergeblich. Dadurch fiel Stauffenberg in tiefe Depression und sein Kommando in Afrika ab Februar 1943 bezeichnete er selbst dann auch als „Flucht an die Front“. Nach seiner schweren Verwundung kam er nach Deutschland zurück und nach seiner Entlassung aus dem Lazarett erholte er sich bei seiner Frau und seinen Kindern. In den abschließenden Teil der Biographie geht der Autor auf die Planung und auf die Versuche ein, Hitler zu ermorden. Ab Herbst 1943 stand Stauffenberg im Zentrum der Verschwörung im Berliner Bendlerblock. Er sucht und findet Mitstreiter, bereitete grundsätzliche Befehle ebenso vor wie konkrete Truppenverlegungen. Die Beschreibung der Attentatsvorbereitungen ab Herbst 1943 ist vom Autor gut recherchiert und liest sich spannend. Zusammenfassend kann ich sagen, dass durch diese Biographie, mir die Zusammenhänge des Attentats und die Persönlichkeit Stauffenbergs näher gebracht wurden. Auch die Gründe für das Misslingen des Umsturzversuchs wurden gut recherchiert und dem Leser verdeutlicht. Ich wünsche der Biographie viele interessierte Leser.

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Vita

Thomas Karlauf, geboren 1955 in Frankfurt am Main, ging nach dem Abitur nach Amsterdam und arbeitete zehn Jahre für die Literaturzeitschrift »Castrum Peregrini«. Von 1984 bis 1996 war er Lektor bei den Verlagen Siedler und Rowohlt und führt seither eine Agentur für Autoren in Berlin. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen die weithin beachteten Biografien »Stefan George. Die Entdeckung des Charisma« (Blessing 2007) und »Helmut Schmidt. Die späten Jahre« (Siedler 2016), sein Buch »Stauffenberg. Porträt eines Attentäters« wurde im Rahmen des DAMALS-Buchwettbewerbs von einer hochkarätigen Jury als »historisches Buch des Jahres« und als »Biografie des Jahres« ausgezeichnet.

Zum Autor

Pressestimmen

»Karlauf dekonstruiert einen Widerstandsmythos der Bundesrepublik.«

Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Woche (08. March 2019)

»Der ›irdische‹ Stauffenberg, wie Karlauf ihn einprägsam zeichnet, ist nach wie vor eine bemerkenswerte Figur.«

Ulrich Herbert, DER SPIEGEL (09. March 2019)

»So nahe und zugleich so ferne gerückt wurde uns Stauffenberg noch nie.«

Jens Jessen, Die ZEIT (07. March 2019)

»Ein glänzend geschriebenes Buch, eine fesselnde Charakterstudie. [...] Wie dann das Attentat geplant und durchgeführt wurde, ist dramatisch zu lesen.«

Jury des DAMALS-Buchwettbewerbs (23. October 2019)

»Kenntnisreich und glänzend geschrieben.«

Joachim Käppner, Süddeutsche Zeitung (18. March 2019)

»Zu den besonderen Leistungen von Karlaufs Buch gehört es, dieses vieldeutige [...] Verhältnis der militärischen, meist preußischen Elite zur Politik zwischen 1918 und 1945 ausführlich auszuleuchten.«

Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung (10. March 2019)

»In seiner Darstellung der militärischen Opposition […] kommt Karlauf zu einer fundierten Kritik an Nachkriegsinterpretationen [...], die ebenso lesens- wie nachdenkenswert ist.«

Johannes Tuchel, Die Welt (17. March 2019)

»Ein spannendes, ein aufregendes – ein mutiges Buch.«

Bundesverteidigungsminister a.D. Volker Rühe

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