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Rezension zu
Von der Pflicht

informativ und lösungsorientiert

Von: IN LIBRIS FUTURA
24.04.2021

"Die Aufforderung, als Staatsbürger seinen Pflichten nachzukommen, wird mit Faschismus und Diktatur gleichgesetzt." Richard David Precht zeigt anhand der Corona-Pandemie, dass nicht nur der Staat Rechte und Pflichtenuns gegenüber hat. Auch wir haben Pflichten, die dem Staat - heute also dem Allgemeinwohl - zugute kommen. Wie sehr dieses Pflichtgefühl in den letzten Jahrhzehnten allerdings abgenommen hat verdeutlicht sich in der Pandemie. Querdenker-Demos, Vorwürfe der Diktatur und Freiheitsberaubung und Empörung ohne Gleichen. Diese Dinge prägen die Medien, auch wenn nur ein geringer Teil der Bevölkerung solche Denkweisen pflegt und zeigt. Precht erläutert, warum es wichtig ist, dass der Staat beispielsweise das Freiheitsrecht einschränkt: "Geraten Grundrechte miteinander in Konflikt, wie zum Beispiel in der Pandemie das Recht auf Leben und das Recht auf Freiheit, so darf - nein muss! - der Staat abwägen, welches der beiden Grundrechte er im Konfliktfall höher bewertet, um es wirkungsvoll zu schützen." Während Precht diese Abwägung rechtfertigt, kritisiert er aber auch viele Punkte. Das sind zum einen die "weitreichenden Maßnahmen" und Verantwortlichkeit "für den Schutz menschlichen Lebens" in der Pandemie. Während Epidemiologen wie nie zuvor im Fokus der Medien und Beratung stehen, wird auf Wissenschaftler des Klimawandels weiterhin kaum gehört. Zurecht fragt Precht daher, warum bei "ebenfalls kollektiv bedrohlichen Risiken" keine solche Maßnahmen ergriffen werden? Zum anderen bringt er Vorschläge wie seinen Vorschlag zur Einführung von zwei sozialen Jahren unter. Eines nach der Schule und eines vor Rentenbeginn. So würden soziale Berufe möglicherweise attraktiver, auf jeden Fall aber ein Eindruck bei den Menschen erweckt und den Branchen mit viel Unterstützung geholfen. Die Abschaffung von Wehrpflicht und Zivildienst sieht er weiterhin kritisch. Denn: Menschen, die in der Pflege, in Krankenhäusern, bei Ärzten usw. arbeiten, finden sich wahrscheinlich selten auf Querdenker-Demos. "Grundrechte können nur dann ausgelebt werden, wenn der Staat das Seine dafür tut, ein solches Ausleben auch zu ermöglichen." Spannende Gedankengänge, logische Argumentationen und lösungsorientierte Vorschläge prägen Richard David Prechts "Von der Pflicht". Während der Staat den Rahmen für ein Leben mit gesundheitlicher, finanzieller und rechtlicher Sicherheit bietet, fordert er auch einige Pflichten von seinen Bürgern. Diese Pflicht ruft Precht sehr deutlich ins Bewusstsein. Ohne belehrend zu wirken bewirkt das Buch eine Reflexion seiner eigenen Denkweise. Vieles spricht er auch in den omnipräsenten Medienauftritten an. Die Ausführungen im Buch ersetzen diese Einblicke allerdings nicht. Eine Empfehlung für die Zeit während und nach der Pandemie!

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