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Rezension zu
Eine freie Frau. Das außergewöhnliche Leben der Suzanne Noël. Ärztin. Feministin. Hoffnungsträgerin

Über das Leben und Schaffen einer bemerkenswerten Frau

Von: Lesereien
13.03.2022

Zusammen mit dem Illustrator Clément Oubrerie widmet sich die französische Autorin Leïla Slimani dem Leben und Schaffen Suzanne Noëls, einer Pionierin der ästhetischen Chirurgie und eine wichtige Frauenrechtlerin des letzten Jahrhunderts. Noël heiratet 1897 einen Dermatologen und zieht nach Paris. Sie wird des bürgerlichen Lebens jedoch schnell überdrüssig und die Langeweile lässt in ihr den Entschluss reifen, an der Sorbonne Medizin zu studieren. Natürlich ist sie die einzige oder eine der wenigen Frauen in ihren Klassen und Vorlesungen. Sie muss gegen Vorurteile ankämpfen, sich ständig beweisen und schafft es dennoch, trotz all dieser Widrigkeiten und Hindernisse, sich eine Karriere aufzubauen. Bald schon ist sie eine erfolgreiche und geachtete plastische und ästhetische Chirurgin. Besonders bemerkenswert ist, dass Noël ihr Können in den Dienst der arbeitenden Klasse stellte. Sie wollte Frauen helfen, die durch den Alterungsprozess oder durch Fehlbildungen für die Gesellschaft unsichtbar geworden waren, die deshalb keine Arbeit fanden oder keine Aussicht auf ein Eheleben hatten. Und auch Kriegsheimkehrern half sie, deren Gesichter zertrümmert worden waren. Denn Noël empfand Schönheit nicht als ein Luxusgut, sondern als ein Recht, auf das alle einen Anspruch haben sollten: “Unsere Chirurgie muss im Dienst derer stehen, die leiden.” Ihr Buch mit dem Titel “Die ästhetische Chirurgie und ihre soziale Bedeutung” steht stellvertretend für dieses Anliegen. Suzanne Noël war eine starke und bewundernswerte Frau, die es verdient hat, das man sich ihres Lebens und Schaffens erinnert. Slimanis und Oubreries Graphic Novel dient als Einführung in ihr Leben, ist unterhaltend, aber nicht oberflächlich und weckt das Interesse für Noëls Biographie. “Eine freie Frau” reiht sich ein in eine Gruppe überzeugender und durchaus tiefgründiger Graphic Novels, die es wert sind, gelesen zu werden. Auch - oder vielleicht gerade - von Graphic Novels-Skeptikern. Also: Verpasst “Eine freie Frau” nicht!

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