Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken

Absurd, klug und unterhaltsam

Von: faanielibri
06.06.2022

‚Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken‘ von Florian Weber ist eins dieser Bücher, das man selbst lesen muss, weil man kaum Worte findet, um es zu beschreiben. Worte für die Absurdität, aber auch für die Klugheit der Geschichte. Für die vielen popkulturellen Anspielungen, die Lebensweisheiten, blumigen Beschreibungen und die Metaphern. Auf diese Geschichte muss man sich einlassen können. Denn sonst denkt man sich womöglich, was man denn da Komisches liest. Komisch im Sinne von seltsam, wobei es durchaus Szenen gibt, die mich erheitert haben. Florian Webers Geschichte ist eigentlich eine Coming-of-Age-Story, doch auf etwas andere Art und Weise erzählt. Schon die Eröffnungsszene zeigt deutlich, dass wir uns nicht in einer Kleinstadt befinden. Sondern auf dem offenen Meer. Zusammen mit einer Kühlbox, einem Lama und einem Clown. Alles klar soweit? Doch wie kam es zu dieser Situation? Abwechseln erzählt Weber aus der Sicht seines Ich-Erzählers Heinrich Pohl, einmal in der Gegenwart auf dem Meer, einmal aus dessen Kindheit. Es wird also schon gleich zu Beginn verraten, wie das Buch enden wird. Das ist oft nicht ganz das, was man als Leser*in wissen will, doch hier ist der Weg das Ziel. Von einer nicht sehr liebevollen Kindheit, über das Antiquariat des Onkels, zusammen mit seinen Fabeln und Parabeln, bis hin zu einer Reise durch die USA, wiederum mit Erzählungen aus der Vergangenheit. Manchmal haben mich diese ganzen Geschichten an den Film ‚Big Fish‘ erinnert, der auf seine Art auch magisch ist und bei dem man sich immer denkt: Kann das stimmen oder wird hier übertrieben? Mich hat Webers Geschichte, trotz mancher Übertreibungen und hier und da einer Sportphrase zu viel, gut unterhalten. Einzig eine Szene in den USA, in der es sehr rassistisch wird, hat mir ziemlich sauer aufgestoßen. Pohl selbst setzt diese zwar in das richtige Verhältnis und verurteilt es, doch wäre die Geschichte meiner Meinung nach auch gut ohne diese Szene ausgekommen. 4 Sterne.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.