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Rezension zu
Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken

Ein skurriler und nachdenklicher Roadmovie

Von: so.ein.kokolores
17.09.2022

Stell dir vor du wachst als Schiffbrüchiger mitten auf dem Meer auf und alles was du siehst sind ein Clown, ein Lama und ein Klavier. Doch deine Erinnerung ist nichts mehr als ein schwarzes Loch. Was machst du hier, wer sind diese Personen und träumst du den ganzen Mist nicht vielleicht? So ergeht es Heinrich Pohl, der im ersten Moment völlig überfordert ist mit dieser Situation. Doch oh Wunder, da blitz eine Erinnerung nach der nächsten auf und ganz gemächlich setzen sich die einzelnen Puzzlestücke zusammen, wie es zu dieser Situation kam. Florian Weber hat hier einen Roman geschrieben, der zuerst so skurril anfängt wie der Titel vermuten lässt. Doch in diesem Buch steck viel mehr. Es ist ein Road Trip von Onkel und Neffe, der nach und nach die tiefsten Familiengeheimnisse und Beweggründe ans Tageslicht holt. Wir haben hier zum einen Heinrich, der so anders ist als seine Brüder, der seine Kindheit die meiste Zeit im Antiquariat seines Onkels Wendelin verbringt und als Sonderling der Eltern abgestempelt wird. Das Verhältnis der beiden Männer könnte inniger nicht sein, sie scheinen aus ähnlichem Holz geschnitzt und so ist es nicht verwunderlich, dass sie beide auf Wunsch von Wendelin zu einer Reise nach Amerika aufbrechen. Dieses Buch hat es in sich, denn es ist nicht nur eine Reise durch Amerika, sondern auch eine in die Vergangenheit von Wendelin. Wir tauchen im Roman immer wieder dorthin ab, in die tiefsten Erinnerungen und verstehen nach und nach die Gründe dieser Unternehmung. Ich mochte diese Geschichte, die sehr ruhig geschrieben ist, aber immer wieder mit Humor und der ein oder anderen unerwarteten Wendung aufwartet. Doch ganz überzeugen konnte sie mich nicht, da es doch immer wieder Phasen im Buch gab, die mir zu still, zu nichtssagend waren und für mich den Lesefluss gehemmt haben. Alles in allem ist es aber ein solides Buch das Freude macht.

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