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Rezension zu
Im Club der Trauernden

Ein sehr wichtiges Buch

Von: Stillleben.mit.buch
22.01.2023

Dies ist mit Abstand die persönlichste und schwierigste Rezension, die ich je geschrieben habe. Ich bin seit über 20 Jahren im TDC. Toter Daddy Club Unterabteilung Herzinfarkt. Und auch wenn es schon lange her ist heißt es nicht, dass ich nicht mehr um meinen Vater trauere. Cariad Lloyd hat es geschafft, dass Thema Tod und Trauer sensibel zu beschreiben ohne dabei zu rührselig zu werden. Dabei wechselt sie von ihren persönlichen Erlebnissen und Fakten zur Trauer hin und her. (Sie hat übrigens auch einen Podcast in dem sie mit Prominenten über Trauer und Verlust spricht.) Traurig ist es natürlich schon und ich hab mehr als einmal geweint, weil sich unsere Geschichten so ähnlich waren. Andererseits spickt sie Ihre Geschichten mit spitzen und witzigen Kommentaren, die einen immer wieder zum lachen bringen. Hinzu kommt, dass sie mit vielen Klischees aufräumt. Zum Beispiel, dass es keine richtige Art zum trauern gibt. Dass man um Himmels Willen nicht die 5 Phasen der Trauer abarbeiten muss. Diese waren auch eher für Sterbende gedacht, als für Hinterbliebene. Dass man nicht aufhört zu trauern sondern, dass man anfängt mit der Trauer und dem Verlust zu leben. Interessant finde ich auch wie sie sich mit dem Gedanken befasst, wie es ist, wenn ein geliebter Mensch "heute" stirbt. Durch Sprachnachrichten die man sich immer wieder anhören und Bilder auf dem Handy die man sich immer wieder anschauen kann. Ist das besser oder schlechter? Oder ist man einfach nur neidisch, weil man selbst nur ein Fotoalbum hat? Aber, damit ihr nicht abgeschreckt seid, dass Buch ist auch sehr zu empfehlen, wenn man noch keinen Verlust erlebt hat. So versteht man wie man Menschen helfen kann, die vielleicht gerade mit dem Tod eines geliebten Menschen zu kämpfen haben. Das betrifft aber genauso gut Personen, die das alles schon erlebt haben. Nur weil man jemanden verloren hat, ist man nicht automatisch allwissend und schließlich ist jeder Verlust anders. Wie die Autorin selbst finde ich es auch sehr schade, dass dieses Thema in unserer Gesellschaft eher totgeschwiegen wird. (kleiner Wortwitz) Dabei gehört doch der Tod zum Leben dazu. Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass "Im Club der Trauernden" ein wahnsinnig wichtiges Buch ist und solltest du auch Club sein, denk dran, DU BIST NICHT ALLEIN.

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