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Rezension zu
Hildur – Die Spur im Fjord

Hildur – Die Spur im Fjord (Satu Rämö)

Von: Poldi
01.11.2023

Hildur Rúnarsdóttir ist seit dem Verschwinden ihrer beiden Schwestern vor über 20 Jahren täglich mit der Frage beschäftigt, was aus den beiden geworden ist. Mittlerweile leitet sie die Abteilung in der Einheit für vermisste Kinder in den abgelegenen Weiten von Island. Als dann eine Lawine einige Ferienhäuser unter sich begräbt, wird auch Hildur hinzugezogen. Tatsächlich wird in einem Haus eine Leiche gefunden – diese ist allerdings eindeutig schon vorher ermordet worden… In ihrem Heimatland Island haben die Krimis von Satu Rämö bereits große Erfolge gefeiert, nun ist der erste Band auch auf Deutsch übersetzt worden und erschienen – die anderen beiden Teile sind bereits angekündigt. „Die Spur im Fjord“ zeigt bereits, dass die Reihe in einigen Punkten interessante Eigenheiten vorweist. So ist beispielsweise die Sprache sehr bildhaft, stellenweise fast schon poetisch, was viele intensive Momente erschafft. Mir gefällt diese Art sehr gut, weil sie immer wieder Akzente setzt und der Umgebung, den Menschen oder den Handlungen eine besondere Stimmung verleiht. Und natürlich weist auch Hildur einige bemerkenswerte Eigenheiten auf, die sie sehr speziell wirken lassen. Sie ist besessen von Sport, insbesondere vom Surfen in den eisigen Wassern vor Islands Küsten, zudem hat sie düstere Vorahnungen. Das bringt eine interessante, mysteriöse Komponente mit ein, die die Handlung aber nur leicht beeinflusst. Sehr im Vordergrund steht aber Hildurs Vergangenheit um das Verschwinden ihrer Schwestern, was häufig aufgegriffen wird. Der eigentliche Fall tritt einige Male dahinter zurück, was die Handlung manchmal etwas langsam und zäh wirken lässt. Hier hätte ich mir mehr Tempo gewünscht, denn an sich ist das Konstrukt dahinter sehr gut erdacht. Auch wie sich die einzelnen Elemente am Ende zusammenfügen, ist sehr gelungen. Ergänzt wird dies durch liebenswerte oder ausdrucksstarke Charaktere, die der Handlung zusätzliche Würze verleihen. Der erste Band um Ermittlerin Hildur ist dank der umfassenden Hintergrundstory lesenswert, wobei die eigenständige Hauptfigur und die bildhafte Sprache interessante Elemente mit einbringen. Der Fall dieses Bandes ist im Grunde ebenfalls sehr lesenswert, tritt aber allzu häufig in den Hintergrund und scheint sich dann nicht sonderlich weiterzuentwickeln. Dennoch hat mir „Die Spur im Fjord“ sehr gefallen und die Lust auf den zweiten Band geweckt.

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