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Rezension zu
Muna oder Die Hälfte des Lebens

Starker Roman, starke Autorenpersönlichkeit, starke Protagonistin

Von: Sarah Kolbe @litera.tur.risch
11.11.2023

Ein wunderbares Buch, auf stilistischer wie auf inhaltlicher Ebene! Terézia Mora hat im Auftaktroman ihrer Trilogie um drei Protagonistinnen besonders die Frauenrolle mit einigen Schlüsselfragen im Visier: Wie funktioniert Selbstverwirklichung? Was ist Stärke? Und was macht eine Beziehung mit uns? Gewalt in einer Liebesbeziehung wird als zweiter großer Punkt thematisiert. Dabei wird zwischen den Zeilen immer nach den Ursprüngen gesucht: Entsteht Gewalt als Ausweg aus der eigenen Verzweiflung? Sollen damit Überlegenheit und Rangfolge klargestellt werden? Oder soll sie den Anderen beziehungsweise die Andere klein machen? Dies baut auf dem Gerüst des vorgezeichneten Weges, des Teufelskreises: Vom ersten Moment und dem Augenverschließen wird die Protagonistin dazu getrieben, Warnungen von Freundinnen zu ignorieren, weiter geht es mit geheuchelter Akzeptanz gegenüber der Gewalt und schließlich wachsender Selbstverachtung. Neben der Frauenrolle und der gewalttätigen Beziehung baut Moras Roman auf dem thematischen Gerüst der Wissenschaft und Bildung. Meiner Meinung nach ein rundum ein gelungenes Werk!   Zudem gab es auf der Lesung im @lithaus spannende Einblicke von Seiten der Autorin! Sie vertauschte beispielsweise die Rollen der Protagonistin und ihres Liebhabers, um beim Schreiben den Faden sowie ihren persönlichen Zugang zur Person Muna wieder zu finden. Ebenso faszinierte mich eine Aussage von Mora, sinngemäß zitiert: „Ich bin eine Frau, aber ich passe nicht in die Rolle, die mir die Gesellschaft anhängt, ja sogar aufdrängt. Ich bin aber hier und ich bin eine Frau! Was machen wir denn jetzt damit?“ Ein unglaublich beeindruckender Abend mit der starken Persönlichkeit von Terézia Mora! Wer also die Gelegenheit hat, Mora zu treffen: Ebenso eine starke Empfehlung, genauso wie ihren Roman zu lesen!

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