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Rezension zu
Die Falle

Packender Thriller, bei dem man sich nie sicher sein kann, was die Wahrheit ist

Von: nessisbookchoice
14.05.2017

Zunächst einmal vielen Dank an das Bloggerportal und den btb-Verlag für die Zusendung eines Exemplares dieses Buchs! "Die Falle" war mein erstes Buch von Melanie Raabe und "Die Wahrheit" wird definitiv noch gelesen! Cover und Klappentext Das Cover des Buches empfinde ich eher als unaussagekräftig, aber vielleicht kann ich einfach nur nicht genug hinein interpretieren. Der Klappentext ist kurz und knackig gehalten, sodass man einen ungefähren Einblick in die Grobhandlung bekommt, aber nicht zu viel verraten wird. Der Umfang des Buches, sowie die Länge der Kapitel, die Schriftart etc. ist wirklich angenehm zu lesen. Figuren Die Protagonistin, Linda, empfand ich zunächst als wirklich seltsam und konnte sie, aufgrund der außergewöhnlichen Lebensumstände nicht unbedingt einschätzen. Aber genau das hat mich wieder in den Bann gezogen und mein Interesse geweckt. Die Vorstellung der Figur erfolgt erst in Kapitel 3, weshalb ich mir bis dato schon eine eigene bildliche Vorstellung ihrerseits zurechtgelegt hatte. Der Mann, der als der mögliche Täter ins Buch eingebracht wird, wirkte auf mich sehr ambivalent und nicht einzuschätzen. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich ihn als aufrichtig verwirrt oder als beabsichtigt dumm einstufen sollte. Dies blieb bis zu den letzten 100 Seiten, deswegen möchte ich nicht zu viel verraten und jedem seine eigene Einschätzung lassen. Schreibstil und Inhalt Das erste Kapitel wirkte auf mich etwas "schwaflerisch" und ich hatte die Befürchtung ein Buch anzufangen, das von Umschreibungen und lang verschachtelten Beschreibungen nur so strotzt. Dies ist Gott sei dank nicht eingetreten! Das Buch ist quasi in 2 Bücher aufgeteilt: "Die Falle" von Melanie Raabe und "Blutsschwestern" von Linda Conrads. Man liest abwechselnd, wobei der Anteil des eigentlichen Buches natürlich größer ist. Teilweise findet man als Leser einen sehr angenehmen Schreibstil vor, teilweise gibt es aber auch Kapitel mit sehr abgehackten und in sich wiederholenden Sätzen, was aber, wenn man es im Nachhinein genauer betrachtet, situationsbedingt Sinn macht. Schwierig zu lesen war es dennoch. Allgemein gibt es einige Wiederholungen in diesem Buch. Ob es Namen sind, die 3 mal unmittelbar hintereinander genannt werden, Dopplungen von Sätzen, die nicht nötig sind (Beispiel: "Das Schlimmste ist der Zweifel. Ein kleiner Zweifel bleibt immer zurück. Das ist das Schlimmste." "Die Falle" von Melanie Raabe, Seite 232), oder die Tatsache, dass es in den letzten 11 Jahren der Protagonistin viel Zeit zum Lesen gab. Manche mögen es belustigend finden und als Running Gag einstufen, ich empfinde es aber als durchaus störend. Zu Beginn des Buches wurde ich außerdem mit der Frage konfrontiert, inwiefern man wirklich ein derart isoliertes Leben führen kann. Was ist mit Behördengängen? Operationen können auch nicht auf dem heimischen Esstisch vollzogen werden... Wird man als Autor wirklich erfolgreich, wenn man sich in der Öffentlichkeit kaum präsentiert? und noch vieles mehr hat mich an der Authentizität dieses Buches zweifeln lassen. Dennoch konnte ich mich immer mehr mit den Erklärungen innerhalb der Handlung anfreunden, da einige Fragen ebenfalls beantwortet wurden. Eins ist mir aber bis heute nicht recht: Wieso hat man einen Hund, wenn man niemals das Haus verlässt? Natürlich für sich selbst, damit man nicht vereinsamt, aber für das Tier tut es mir wirklich leid. Kleine Runden mit einer Assistentin oder mal nen Ausflug in den Wintergarten sind doch nichts für einen Hund! An sich empfand ich die Handlung als spannend geschildert. Nicht immer rasant, aber eine unterschwellige Spannung war immer vorhanden. Und sei es nur, weil man sich einfach nicht entscheiden kann, wer nun Wahrheit und wer die Lüge spricht. (Was mir, nebenbei erwähnt, ziemlich schwierig fiel. Ich glaube ich habe meine Meinung im Laufe des Buches an die 5 Mal revidiert.) Allerdings ist dies ein wichtiger Aspekt, der für mich bei keinem Thriller fehlen darf: Unwissenheit und Geheimnisse bis zum bitteren Ende! Es gibt nichts schlimmeres, als ein absolut vorhersehbares Buch. Und "Die Falle" ist definitiv keines! Von mir gibt es 4/5 Sternchen für ein gelungenes, packendes Buch, das etwas mit der Psyche und dem Einschätzungsvermögen des Lesers spielt.

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