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Rezensionen zu
Der Store

Rob Hart

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Als aller erstes möchte ich erwähnen das ich die Idee wirklich Klasse finde. Sie wirkt extrem real und absolut nicht fiktiv. So könnte unsere Welt in wenigen Jahren aussehen. Obwohl man sagen muss das manche Onlineanbieter einiges auch schon genauso praktizieren. Nun aber mehr zum Buch. In “Der Store” hat Rob Hart wirklich eine geniale Welt erschaffen. Eine Welt in der wir uns ganz klar für eine Seite entscheiden müssen. Steht man auf der Seite von Gibson, der diesen Store gegründet hat. Gerade am Anfang und auch im weiteren Teil der Geschichte hat man viel über die Gründung dieser Firma erfahren und ich fand auch Gibson ziemlich symphytisch. Nimmt man nun aber die andere Seite der Geschichte, nämlich die von Paxton und Zinnia, wird die Story von einer ganz anderen Seite beleuchtet. So wird man in die Geschichte geschmissen und erfährt gerade am Anfang des Buches sehr viel Hintergrund Wissen. Was man meiner Meinung auch benötigt um die ganze Story zu verstehen. Sicher hätte man das Buch um die eine oder andere Seite erleichtern können, aber im großen und ganzen war das schon okay. Genau an der Stelle muss ich aber auch etwas Kritik einwenden. In der ersten Hälfte erfährt man viel. Das ist auch gut so. Für mich war das durchaus spannend und mir hat gefallen das man wirklich gut in die Story eintauchen konnte und auch das man die Charaktere gut kennenlernen konnte. Ab der zweiten Hälfte hat der Autor dann aber versucht den Spannungsbogen etwas höher zu legen und mit mehr Aktion zu trumpfen. Für mich hat das allerdings nicht wirklich funktioniert. Es war ein großes hin und her. Ein unentdeckt oder gefressen werden. Von einer in die nächste Szene hüpfen. Vielleicht hat der Autor hier die Sehne etwas zu stramm gespannt. Bei mir kam die vermeidliche Spannung nämlich nicht mehr an. Normalerweise liebe ich Aktion in einem Buch. Das gehört für einen guten Thriller dazu. Dafür hat der Autor aber gerade am Anfang zu seicht begonnen. Mein Fazit: Der Store ist eine wirklich tolle Geschichte die realer nicht sein könnte. Die Welt verändert sich viel zu schnell und mit diesem Szenario könnte man tatsächlich in den nächsten Jahren rechnen. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und waren in ihrer Handlung sehr überzeugend. Dies macht eine Geschichte aus und gibt ihr ein Herz. Dennoch konnte mich die zweite Hälfte des Buches nicht ganz abholen. Vielleicht habe ich mir zu viel erhofft oder was anderes erwartet. Von mir gibt 3 von 5 mit dem Lieferband beförderte Delicious Sternchen.

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Als eine aktuelle Version der Klassiker „1984“ und „Schöne neue Welt“ wird der Debütroman des US-amerikanischen Autoren Rob Hart angepriesen. Im September dieses Jahres erschien dann endlich „Der Store“ auch in den deutschen Buchhandlungen. Mich hat nicht nur das zugrundeliegende Szenario angesprochen: ein gewaltiges, marktführendes Onlineunternehmen, das nicht weniger als die Ideologie, ein perfekter Arbeitsplatz zu sein und Probleme der derzeitigen Gesellschaft und Klimapolitik zu lösen, verfolgt. Auch die äußere Gestaltung und das intensive Werben auf sozialen Netzwerken haben bereits im Vorhinein große Neugier in mir geweckt. Welche meiner Erwartungen an die Lektüre sie letztendlich erfüllen kann, das erfährst du in der folgenden Rezension. Recht schnell konnte mich der Autor für seine Handlung begeistern. Er gibt den Plot aus drei verschiedenen Perspektiven wieder, die jeweils total unterschiedliche Positionen in der Hierarchie des Unternehmens einnehmen. Somit bekommt der Leser einen vielschichtigen Einblick in die einzelnen Ebenen der Konzeption des Onlinestores und kann sich eine eigene Meinung über die dortigen Zustände bilden. Die drei Hauptfiguren, die aus der Ich-Perspektive von ihrer existenziellen Blase aus berichten und stellenweise aufeinandertreffen, fällen größtenteils nachvollziehbare Entscheidungen und verfolgen glaubwürdige Motivationen. Dabei erfährt man recht wenig über deren Hintergrundgeschichten, sondern konzentriert sich ungeniert auf ihren geistigen und tatsächlichen Umgang mit ‚Cloud‘. Dabei gestaltet sich aus meiner Sicht vorwiegend die erste Hälfte des Romans als außerordentlich spannend. Einzutauchen, wie dieses unvorstellbar riesige Unternehmen im Inneren aufgebaut ist und wie ein enormes Zahnrad funktioniert, bereitet große Freude. Dabei skizziert der Autor äußerst gelungen zum Teil heute schon erreichte Zustände und entwirft innerhalb des Konzerns eine gesamte Welt mit eigenem Wertekodex, Währungssystem und innerer Sicherheitswahrung, in die er geschickt zukunftsvisionäre Technikmöglichkeiten einbaut. Da, wo „Der Store“ so vielversprechend beginnt, enttäuscht der Roman leider in seiner zweiten Halbzeit auf vielen Ebenen. Er verliert sich zunehmend in überraschungsarmen, austauschbaren Handlungselementen, die das Spannungsniveau stark abbremsen. Man fokussiert sich geradezu krampfartig auf eine grotesk lächerliche und konstruierte Liebesgeschichte und dem inneren Konflikt über die Revolution gegen das Regime. Der konsum- und wirtschaftskritische Aspekt der dystopischen Zukunftsvision wird vollkommen außer Acht gelassen; vielmehr stürzt sich der Autor auf eine uninteressante Verfolgungsjagd, die für mich einfach nicht authentisch ist und daher nicht packt. Letzten Endes bleiben die kritischen Aussagen des Romans für mich eher blass und hinter ihrem Potenzial zurück. Ich erwarte ja keine umfängliche Predigt über die Ausbeutung und das Konsumverhalten durch Megakonzerne wie Amazon mit erhobenem Zeigefinger, hätte mir aber dennoch sowohl etwas klarere Ecken und Kanten als auch ein stärkeres, nicht so halbgares Ende gewünscht, das die Erwartungen erfüllen kann. Daher spreche ich eine Leseempfehlung an diejenigen aus, die sich vom Klappentext angesprochen fühlen und etwas Stoff zum Nachdenken benötigen – wahrscheinlich sollte man die Erwartungen als Leser aber etwas herunterschrauben. „Der Store“ ist ein nicht ganz ausgereiftes Werk, das zwar unterhaltsam die Geschichte rund um den Megakonzern ‚Cloud‘ und der zugrundeliegenden Ideologie erzählt, leider aber hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

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Meinung: Die Idee der Geschichte fand ich sehr interessant, denn genau das was in diesem Buch Cloud ist, haben wir schon als kleinen (noch nicht so weit ausgearbeiteten) Bruder, nämlich das berühmte böse A. Ich fand es spannend, zu erfahren wie unsere Welt wäre, wenn nur noch ein großer Anbieter dafür verantwortlich ist, was wir erhalten und dass wir es erhalten. Wir lernen in diesem Buch, die Vor- und Nachteile einer Industrie kennen, welche nur aus einem Anbieter und tausenden Nachfragern besteht. Der Inhalt dieses Buches fand ich allerdings sehr langatmig und wäre meiner Meinung nach auch gut auf weniger Seiten umsetzbar gewesen. Für mich persönlich hat sich die Geschichte erst im letzten Drittel spannend gestaltet, denn die Geschehnisse in der Mitte des Buches haben sich immer wieder wiederholt und sind meiner Meinung nach nicht von Notwendigkeit gewesen. Am Anfang haben wir sehr viel über die Cloud erfahren und viele Informationen erhalten, auch durch die immer wiederkehrenden Berichte von Gibson (dem Erfinder der Cloud) konnte ich sehr gut seine Beweggründe nachvollziehen. Mit dem Schreibstil bin ich nicht ganz zurechtgekommen, da viele grammatikalische Fehler vorhanden waren und ich dadurch Sätze immer mal wieder wiederholen musste. Ich hoffe das, das Lektorat dieses Buch nochmal überarbeiten wird und in der nächsten Auflage die Fehler behoben werden. Die Sprache war allerdings einfach zu verstehen und bestimmte Informationen wurden gut erklärt, so dass man keinerlei Fragen bezüglich des Inhaltes beim Lesen entstanden sind. Die Geschichte wird durch drei Perspektiven erzählt, Paxton und Zinnia begleiten uns in der personalen Erzählweise durch die Geschichte und Gibson gibt uns durch die Ich-Erzählweise Einblicke in sein Leben und seine Ideen welche hinter Cloud stecken. Die Handlung der Geschichte war teilweise Schlüssig, teilweise aber auch unverständlich. Gerade zum Ende hin konnte ich die Entscheidungen von Paxton nicht mehr nachvollziehen und hätte da doch mehr Erklärungen benötigt um zu verstehen wieso, er seine Denkweisen und Handlungen der artig verändert hat. Auch war die Protagonistin Zinnia für mich ein Rätsel, immer wieder gewehrte sie uns Einblicke in ihr Handeln, dennoch ließ sich nie viel daraus herleiten, so dass ich am Ende eigentlich mehr verwirrt war als alles andere. Viele Charaktere waren meiner Meinung nach auch austauschbaren Statisten, welche es nicht gebraucht hätte um die Geschichte erzählen zu können. Und dadurch das Buch nur in die Länge gezogen wurde. Zu Beginn des Buches habe ich mich sehr darauf gefreut die Geschichte zu lesen und war voller Euphorie dabei. Leider ist das nach ca. 100 Seiten abgeklungen und der Spannungsbogen, ist für mich, sehr abgefallen. Am Ende hin (ca. ab Seite 380) ist der Spannungsbogen wieder aufgestiegen, doch dann sind allerdings die Geschehnisse sehr schnell passiert und man hatte nicht genug Zeit sich auf die einzelnen Ereignisse und Handlungen eingelassen. Auch blieben am Ende noch einige Fragen offen, welche darauf schließen das dieses Buch eine Fortsetzung erhält, welches allerdings noch nicht bekannt ist. Diese Fragen hätte man allerdings auch in diesem Buch schon aufklären können, wenn man in der Mitte die Geschichte gekürzt hätte und unwichtige Handlungen und Charaktere weggelassen hätte. Fazit: Die Idee hinter dieser Geschichte hat mir sehr gefallen, allerdings war sie sehr langatmig. Viele Ereignisse hätte man in der Mitte des Buches weglassen können und dafür den Spannungsbogen am Ende hin erweitern und mehr Informationen hinzugeben können, um offenen Fragen noch zu klären. Viele grammatikalische Fehler müssen noch behoben werden um ein flüssigeres Lesen zu ermöglichen. Viele Entscheidungen der Protagonisten hätte man mehr erläutern müssen um ihre Handlungen nachvollziehen zu können. Auch hätten einige Statisten durchaus wegbleiben können, aber dadurch andere Nebenrollen mehr erläutert werden können. Daher gebe ich für dieses Buch drei Sterne. Das Buch ist gut, die Idee dahinter fantastisch aber wegen der Umsetzung gibt es durchaus minus Punkte. Dennoch bekommt es keine 2 Sterne, da ich das este und letzte Drittel des Buches sehr gut und zum Ende hin die Geschehnisse sehr spannend fand. Und mir mehr Informationen am Ende hin gewünscht hätte auch würde ich die Fortsetzung (falls es eine geben wird) durchaus lesen, deswegen ist meine Bewertung mit drei Sternen versehen.

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Rezension / Rezensionsexemplar -  Danke an das Bloggerportal Randomhouse Autor: Rob Hart Titel: Der Store Verlag:Heyne Inhaltsangabe zu "Der Store": Du bekommst alles im Store. Aber es hat seinen Preis. Der Store liefert alles. Überallhin. Der Store ist Familie. Der Store schafft Arbeit und weiß, was wir zum Leben brauchen. Aber alles hat seinen Preis. Paxton und Zinnia lernen sich bei Cloud kennen, dem weltgrößten Onlinestore. Paxton hat dort eine Anstellung als Security-Mann gefunden, nachdem sein Unternehmen ausgerechnet von Cloud zerstört wurde. Zinnia arbeitet in den Lagerhallen und sammelt Waren für den Versand ein. Das Leben im Cloud-System ist perfekt geregelt, aber unter der Oberfläche brodelt es. Die beiden kommen sich näher, obwohl sie ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Bis eine schreckliche Entdeckung alles ändert. »1984« und »Schöne neue Welt« waren gestern – die Zukunft von »Der Store« ist jetzt   Cover:  Das Cover passt sehr gut zur Story. Es ist schlicht gehalten und wirkt wie aus Karton. Verbunden mit dem Rot ganz cool. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, nur Gibson Wells liest sich in der Ich-Form. Paxton und Zinnia in der dritten Person Singular. Kleine Einführung von mir: Stell dir vor du denkst an etwas was du haben möchtest und schon wird es geliefert. Kein Mensch braucht mehr das Haus verlassen. Alles bekommt man an einem Ort. An diesem Ort arbeiten Paxton und Zinnia. Für Paxton ist es die einzige Chance, nach dem Verlust seiner Selbständigkeit, welche er durch „Cloud“ verloren hat. Zinnia hat einen ganz anderen Plan. Die beiden lernen sich bereits beim Bewerbungstest kennen.  Die Teilnehmer die den Test bestehen werden in unterschiedliche T-Shirts gesteckt und kommen in einen von drei Wohnblocks. Da gibt es noch  Gibson, den Gründer von „Cloud“, der bald sterben wird, seine Lebensgeschichte erzählt und noch einmal sein erstes Geschäft besuchen will. Meinung: Der Store hat in meinen Augen sehr gut angefangen. Man kommt gut in die Geschichte, alles ist verständlich und flüssig zu lesen. Im ganzen regt das Buch zum Nachdenken an. War anfangs spannend und gleichzeitig wirklich “wierd“. Leider konnte das Buch mich nicht so für sich gewinnen. Unsympathische Charaktere, Gibson war noch ganz ok. Sehr langatmige/teils langweilig geschrieben. Nach wenigen Kapiteln ist mein Interesse immer mehr verloren gegangen. Es ist nicht furchtbar aber auch kein Highlight. Immer mal kleine Hoch´s, am Ende war ich aber einfach froh fertig zu sein. 3/5  

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Rob Harts Debütroman wird Gemeinsamkeiten mit „Schöne neue Welt“, „1984“ oder, wenn wir uns auf einen neueren Titel – und einen, den ich wenigstens auch gelesen habe – beschränken wollen, mit „Der Circle“ von Dave Eggers nachgesagt. Große Fusstapfen also, in die Rob Hart mit seinem Roman da treten könnte. Leider sind die Schuhe von „Der Store“ dafür zu klein. Viel zu klein. Hart versetzt uns mit seinem Roman in ein Amerika der (vermutlich) nahen Zukunft. Weite Teile der Welt sind mittlerweile wüst, öd und leer, hier und da lässt sich eine Geisterstadt bestaunen. Leben und arbeiten findet nahezu ausschließlich beim Megakonzern Cloud statt, der zu diesem Zweck riesige Areale mit Arbeits-, sowie Wohn- und Freizeiteinrichtungen und allem, was man sonst noch so braucht, zupflastert, und von wo aus die bei Cloud hergestellten Waren per Drohnen in alle Welt geliefert werden. In einem dieser Zentren arbeiten Paxton, der sein Geschäft gerade wegen der übermächtigen Konkurrenz durch Clord schließen musste, sowie Zinnia, deren Motive anfangs im Dunkeln bleiben. Diese beiden Figuren stellen die Protagonisten dar und in der Tat sind praktisch alle anderen Charaktere zu vernachlässigen, denn mehr als Staffage sind sie nur selten. Als einzige Ausnahme sei hier noch Gibson Wells genannt, der mittlerweile schwer erkrankte Gründer und Eigentümer von Cloud. Abwechselnd aus Paxtons und Zinnias Sicht schildert Rob Hart den Alltag in der Cloud, der, wen wundert es, geprägt ist von Arbeit und ständiger Überwachung. Unterbrochen werden diese Kapitel von Blogeinträgen von Gibson Wells, in denen er mehr zur Hintergrundgeschichte von Cloud und seinen Motiven erzählt. Und selten konnte man über Protagonisten so wenig schreiben wie hier. Paxton und Zinnia sind mit einer minimalen Hintergrundgeschichte ausgestattet, die sie nicht im geringsten greifbarer macht und beide sind mir von Herzen egal. Wells dagegen, ein wirtschaftsliberales Ekelpaket, irgendwo zwischen Jeff Bezos und Christian Lindner, kann man wenigstens noch leidenschaftlich verabscheuen. Er zeichnet sich durch absolute Selbstsicherheit einerseits und totale Ahnungslosigkeit bezüglich des Lebens und der Bedürfnisse normaler Menschen andererseits aus, wirkt aber in jeglicher Hinsicht überzeichnet, stellt man sich doch bald eine Art Karrikatur aus Don Vito Corleone und Ernst Stavro Blofeld vor. Auch inhaltlich stolpert der Roman zu häufig. Nach einem noch recht gefälligen Einstieg verflacht der Spannungsbogen im Laufe der Handlung zusehends, um erst gegen Ende des Buches wieder anzusteigen. Bis dahin wird das Leben bei und für Cloud zwar anschaulich geschildert, die Spannung bleibt dabei aber weitgehend auf der Strecke. Allerdings möchte ich nicht ausschließen, dass dieser Eindruck auch damit zusammenhängt, dass mir die Charaktere schlicht wurscht waren. Dabei fallen dem aufmerksamen Leser immer wieder kleinere Logiklöcher in der Handlung auf. Wie auch schon die Bloggerkollegin Nicole Plath in ihrer Rezension, so bin auch ich über die Frage gestolpert: „Wenn die Welt da draußen so lebensfeindlich ist und die meisten Menschen bei Cloud arbeiten: An wen liefern die Drohnen die ganzen Waren und wer bezahlt sie wovon?“ Die einzigen Nichtbewohner der Cloud, die uns Hart in seinem Roman präsentiert, sind nämlich ein paar aufmüpfige Revolutionshillbillies, die nicht den Eindruck machen, als könnten sie sich etwas von Cloud leisten … Dazu schleichen sich immer wieder sprachliche Schnitzer ein, und auch wenn manche meine Kritik daran vielleicht als überzogen empfinden, so haben sie mich doch empfindlich gestört. Da ist schon mal die Rede davon, „neben jemand anders“ aufzuwachen statt neben jemand anderem, und „wo“ ist für mich immer noch ein Wort, das im Zweifelsfall mit Ortsbestimmung zu tun hat, weswegen Textstellen wie „Wo sie schon dabei war, (…)“ (S.314) oder „(…) den Ort hier in einem Moment zu erleben, wo niemand unterwegs war.“ einen Tritt in die Weichteile meines Sprachempfindens darstellen. Insgesamt wirkt „Der Store“ stilistisch nicht sonderlich aufregend oder anspruchsvoll. Rob Hart wollte nach eigener sinngemäßer Aussage einen Roman schreiben, in dem er die aktuelle Situation der amerikanischen Arbeitnehmer anprangert. Und das ist ihm auch gelungen. Warum er dann sein Setting, das dazu noch unausgereift ist, in die Zukunft verlegen musste, erschließt sich mir jedoch nicht. Auch ein Gegenwartssetting hätte sich schließlich wunderbar geeignet, um das Thema aufzugreifen. So muss sich „Der Store“ vorwerfen lassen, seine Intention zwar zu erfüllen, aber keine Vision für die Zukunft zu bieten, nichts was – anders als z. B. bei „Der Circle“, unabhängig davon, was man sonst von dem Buch hält – nennenswert von heute abweicht. Letztlich scheitert Harts Roman somit an so ziemlich allen möglichen Fronten. Aufgrund des relativ einfach gehaltenen Stils hat man es aber dennoch ziemlich schnell durchgelesen. Und wer mit „Der Circle“ Freude hatte, hat diese vielleicht auch mit „Der Store“. Ich hatte sie eher weniger. Ich danke dem Heyne-Verlag und dem Bloggerportal für die freundliche Übersendung des Rezensionsexemplars. Die Tatsache, dass es sich bei meiner Ausgabe um ein kostenloses Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst meine Meinung selbstredend nicht. Wertung: Handlung: 6,5 von 10 Punkten Charaktere: 5 von 10 Punkten Stil: 6,5 von 10 Punkten Atmosphäre: 8 von 10 Punkten Gesamtwertung: 6,5 von 10 Punkten

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Buchhandlung Jost GmbH

Von: Tobias Wrany aus Bonn

10.05.2019

So naheliegend, wie es scheint, eine Dystopie mal anhand eines omnipräsenten Versandhändlers aufzuziehen, wundert es nicht, dass Rob Hart nicht der erste Autor ist, der in diese Richtung zielt (siehe Marc-Uwe Kling „QualityLand“), aber grundsätzlich bietet der Stoff genügend Facetten für unterschiedliche Herangehensweisen. Allerdings erweist sich der „Store“ in dieser Hinsicht bestenfalls als leidlich solide Unterhaltung, die jedoch weder in Sachen Dramaturgie, Spannung oder Personenzeichnung nennenswert erzählerische Bäume herauszureißen vermag. Immerhin wird die angestrebte Botschaft zwar deutlich, aber nicht unnötig penetrant verpackt; und alles in allem erweist sich das vorgestellte Szenario als durchweg stimmiges Konzept (und als kleines Highlight hat man ja immerhin den CloudBurger auf der Speisekarte). Dennoch: Da wäre wesentlich mehr drin gewesen.

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