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Rezensionen zu
Im Versteck

Sabine Thiesler

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Verstörend und böse. Wenn der Trieb übermächtig wird.

Von: mimitatis_buecherkiste

04.10.2021

Der freischaffende Fotograf Paul Böger verliebt sich in der Toskana in ein abgeschiedenes Haus. Es ist ihm egal, dass dieses Haus mehr eine Ruine ist, die er sich nicht leisten kann, und dass er kaum in der Lage ist, die Renovierung und Instandsetzung durchzuführen. Er ist überzeugt davon, dass dieses Haus heilende Kräfte besitzt und seine Rettung sein wird, denn Paul Böger verspürt einen Trieb, den er nicht kontrollieren kann. Er glaubt, jedem menschlichen Kontakt aus dem Weg zu gehen, sei die Lösung für alle seine Probleme. Als in den toskanischen Bergen ein kleines Mädchen verschwindet, fangen die Probleme allerdings erst an. Paul Böger ist ein äußerst zerrissener Charakter. Da ist einerseits das Wissen, dass seine Begierde falsch und abartig ist. Er ist intelligent genug, die Krankheit anzuerkennen, weiß um seinen Zustand. Andererseits ist da der Trieb, der ihn beherrscht und den er einfach nicht kontrollieren kann, dem er nachgibt, sobald sich ihm die Gelegenheit bietet. Da ist niemand, dem er sich anvertraquen kann, dem er sich anvertrauen will, und so setzt er sich in den Kopf, durch selbst gewählte Isolation gesund werden zu können. Diesen inneren Kampf schildert Frau Thiesler sehr überzeugend. Schwankend zwischen Faszination und Ekel, Wut und Abscheu konnte ich der Geschichte folgen. Der Schreibstil der Autorin ist einfach, aber dennoch eindringlich. Sie schafft es, den Figuren Tiefe zu geben und zeigt, dass es nicht nur schwarz-weiß gibt, sondern ganz viele Schattierungen von grau. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, sodass die Spannung konstant hochgehalten wird. Irgendwann war ich so im Buch gefangen, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Neri und seiner Gabriella, die beide immer wieder in den Büchern der Autorin auftauchen. Das Setting, die Charaktere, die ganze Atmosphäre im Buch sind so stimmig, dass es eine Freude ist, diesen Thriller zu lesen, und das trotz des ernsten und wichtigen Themas, das mich erschüttert und stellenweise zum weinen gebracht hat. Der geschilderte Kindesmissbrauch und auch die Gewalt gegenüber Kindern im Buch ist nichts für sensible Menschen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Paul Böger kauft ein heruntergekommenes und renovierungsbedürftiges Haus in der Toskana. Der Ausblick ist fantastisch. Er bricht alle Brücken hinter sich ab und zieht ein. Handwerker zu bekommen ist schwierig, denn eine schlechte Straße in diese einsame Gegend hält viele davon ab. Er genießt die Einsamkeit und meidet die Bevölkerung. Ein großes Geheimnis umgibt ihn und plötzlich verschwindet ein kleines Kind. Ich liebe die Thriller von Sabine Thiesler, aber dieses Buch ging an meine Grenzen. Es ist definitiv nichts für schwache Nerven. Sie behandelt ein heiklesThema und durch die Sicht des Täters, ist man hautnah am Geschehen. Nach und nach erfährt man, wie Pauls Kindheit verlaufen ist. Er wird sehr gut beschrieben. Sein Denken und Handeln bekommt man hautnah mit. Ich freue mich auch wieder, dass alte Bekannte mitspielen, wie Donato Neri und seine Frau Gabriele. Die Autorin versteht es einen in Bann zu ziehen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen. Die Spannung ist kontinuierlich hoch. Sie bringt uns die Gewalttätigkeit des Täters und das große Entsetzen der Opfer näher. Aber genauso das Leiden für die Angehörigen. Die Toskana ist wieder außerordentlich gut beschrieben, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Fazit: ein wahnsinnig spannender und emotionaler, aber auch beklemmender Thriller, der dermaßen unter die Haut geht. Zumindest ging es mir so. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 💥💥💥💥💥 Vielen Dank an das @Bloggerportal und Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Zunächst beginnt das Buch ganz beschaulich: Wir begleiten einen Immobilienmakler und einen Kunden zu einem halbverfallenen Haus, das sehr abgelegen liegt und nur über eine völlig ruinierte Straße zu erreichen ist. Dann beschließt der Kunde – Paul Böger –, diese Ruine zu kaufen und zu renovieren. Die Gründe für diese Flucht in die Einöde liegen zu Beginn des Buches völlig im Dunkeln, denn als Leser weiß man hier noch nicht, was Paul Böger zu verbergen hat. Sabine Thiesler stellt uns ihren Hauptprotagonisten erst nach und nach vor. Und dazu nimmt sie uns insbesondere mit auf eine Reise in Pauls Vergangenheit. Sie erzählt davon, wie Pauls Mutter sich von seinem Vater getrennt hat, wie dieser ums Leben gekommen ist und wie Pauls Mutter unter schwierigen Umständen Paul und seine kleine Schwester aufgezogen hat. Mehr aus Pauls Kindheit sei hier aber nicht verraten, um nichts vorwegzunehmen. In der jüngeren Vergangenheit ist Pauls Trieb ausgebrochen – der Trieb, vor dem er nun in sein neues Domizil flüchtet. Wie Sabine Thiesler die verschiedenen Stationen aus Pauls Vergangenheit mit den Ereignissen in der Gegenwart verwebt und hierbei auch immer zwischen Deutschland und Italien hin und herreist, ist überaus gelungen und trägt dazu bei, dass der Spannungsbogen sukzessive immer weiter ansteigt. Immer mehr erfährt man über Paul und begleitet ihn nun auf seinem aktuellen Weg. Auf der einen Seite hat man Mitleid mit ihm, auf der anderen aber widert er einen aber auch an, weil seine Handlungen einfach schwer nachvollziehbar sind. Das Buch ist in zahlreiche sehr kurze Kapitel unterteilt, wie man es beispielsweise auch von Dan Brown kennt. So rast man als Leser schier ohne Verschnaufpause durch das Buch, weil die Autorin durch die schnellen Wechsel der Szenen durch die Geschichte hetzt. Das treibt zwar den Spannungsbogen in die Höhe, lässt einem aber mitunter wenig Gelegenheit, in eine Szene richtig einzutauchen, weil man zu schnell in die nächste Szene katapultiert wird. Abgründe Was Sabine Thiesler hier schildert ist insbesondere dann schwer zu ertragen, wenn man selbst kleine Kinder hat. Sie legt den Finger tief in die Wunde und schildert eindrücklich das Schicksal der Eltern, die ein kleines Kind verloren haben. An diesen Passagen läuft es einem eiskalt den Rücken runter und man muss manchmal auch die Tränen unterdrücken. Diesen gebrochenen Eltern steht ein Mann gegenüber, der sich als Opfer seines eigenen Triebes sieht und dem man in dem Buch sehr nahekommt. Die Gründe für sein Handeln erklärt uns die Autorin auch mehr als eindrücklich. Und dennoch reicht es aus meiner Sicht nicht aus, seine Taten so zu begründen, zumal sich die Autorin hier ein wenig in altbekannten Klischees verstrickt. Am Ende des Buches kommt es sozusagen zum großen – und für den Leser nicht ganz unerwarteten – „Showdown“. Hier dreht Sabine Thiesler aus meiner Sicht „eine Schleife zu viel“, indem sie dem eigentlichen Showdown noch einen weiteren hinzufügt, der den Abschluss der Geschichte aber nicht mehr spannender macht. Unter dem Strich „Im Versteck“ ist ein spannender und mitreißender Thriller, der einen beim Lesen gehörig gruseln lässt und unter die Haut geht. Die Kapitel sind kurz, der Schreibstil schnörkellos. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Sabine Thiesler zu viele Charaktere auf den Plan schickt, denn nicht alle sind wesentlich für die Geschichte. Aber da der Spannungsbogen gelungen ist und sie ansonsten auch nicht wirklich ausschweift, fand ich ihr neuestes Buch dennoch sehr spannend.

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Eeeeendlich ein neues Buch von Sabine Thiesler, ich habe schon sehnsüchtig gewartet. Schon auf den ersten Seiten war es wie nach Hause kommen, einfach ein typisches Thiesler Buch. Perfekt. Ich war auch sofort in der Geschichte gefangen. Paul kämpft bereits sein ganzes Leben gegen sich selbst, wurde in seiner Kindheit schwer geprägt. Als Erwachsener kämpft er gegen seine inneren Dämonen und will in der Toskana komplett neu anfangen. Was es in diesem Buch wieder nicht gibt, ist die Suche nach einem Täter. Das ist aber völlig egal, denn Paul hält den Leser auch so Seite für Seite in Schach und sorgt für unglaublich viel Spannung. Egal ob in Deutschland oder in der Toskana, überall passiert so unendlich viel. In der Toskana sind natürlich auch Donato Neri und seine Frau wieder dabei, dass hat mich riesig gefreut und einige neue Charaktere gab es auch. Für mich war Seite für Seite ein Genuss, ich fand die Geschichte mega und kann das Buch absolut jedem empfehlen.

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Nie hätte der Makler gedacht, dass der elegant gekleidete Paul Böger das extrem verwohnte und stark renovierungsbedürftige Haus fernab jeder Zivilisation in den toskanischen Bergen bei Ambra wirklich kaufen würde. Doch für den Hamburger Fotografen ist es genau das, was er will: unendliche Ruhe, Frieden und Einsamkeit. Denn Paul Böger ist ein Mörder, ein Serientäter, der seine Sucht, kleine Mädchen zu missbrauchen und danach zu töten, nicht in den Griff bekommt. Er leidet unter seinem Trieb und hofft, fernab von anderen Menschen sein tödliches Verlangen bezwingen zu können. Doch dann verschwindet während seines Aufenthalts bei Ambra die 8-jährige Viola. Carabiniere Donato Neri und sein Kollege Cesare befragen Angehörige und Menschen in der Umgebung, aber niemand hat etwas Verdächtiges gesehen. Plötzlich jedoch nimmt nicht nur der Fall, sondern auch Paul Bögers Leben eine überraschende Wende. Resümee: Die Handlung spielt vor allem in der Toskana und in Hamburg. In Rückblenden erfährt man Details aus Paul Bögers Kindheit, die er zum Teil in Flensburg verbracht hat. Eigentlich ist der renommierte Fotograf ein sympathischer Mensch, mit dem man sogar Mitleid haben kann – aber dennoch ist er ein mädchenmordendes Monster, das seinen Trieb nicht kontrollieren kann, so sehr er sich auch bemüht. Das dem Buch vorangestellte Zitat aus Friedrich Schillers Don Carlos beschreibt seine Situation sehr zutreffend: „Dass ich gerungen habe, gerungen, wie kein Sterblicher noch rang, ist Gott mein Zeuge – umsonst!“ (E-Reader Pos. 54, 1%) In den toskanischen Bergen, fernab von anderen Menschen, scheint er nun das perfekte Versteck gefunden zu haben, das ihn vor weiteren Taten bewahrt. Vor diesem Hintergrund fragt sich der Leser nach dem Verschwinden der kleinen Viola, die mit ihren Eltern ebenfalls in der Nähe von Ambra wohnt, ob Böger sich auch an ihr vergangen und sie anschließend getötet hat. Der Verdacht liegt nahe – nicht nur wegen der räumlichen Nähe, sondern auch weil er sich merkwürdig benimmt, sobald die Sprache auf das Mädchen kommt. Die Handlung nimmt viele Wendungen, und die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel; gegen Schuss erreicht sie dann ihren dramatischen Höhepunkt. Betroffen macht einen nicht nur Paul Bögers Schicksal, sondern auch das große Leid der Eltern der verschwundenen bzw. ermordeten Mädchen. Wie alle Bücher von Sabine Thiesler, die in der Toskana spielen, enthält auch dieser Thriller wieder viel Lokalkolorit durch die Landschaftsbeschreibungen, die Schilderung des Lebens auf der Piazza in Ambra und die italienischen Worteinsprengsel. - Und natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Carabiniere Donato Neri und dessen Frau Gabriella. Fazit: ein extrem spannender, aber auch erschütternder Thriller, der einem nur selten Zeit zum Verschnaufen lässt.

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Hier wieder ein richtig guter Thiesler🤗 Ich hatte das Buch an drei Abenden weggelesen🤩 - Hier geht es hauptsächlich um Paul. Er ist ein Eigenbrötler und zu Anfang hat man schon seine Schwierigkeiten, ihn zu greifen. Er kauft ein herunter gekommen Haus, mitten in der Toskana, aber warum. Ist es wirklich die Liebe zu der tollen Aussicht oder läuft er weg und vor wem….. - Es fängt erst mal leicht an und man kommt zügig in die Geschichte. Das erste Ereignis und die damit verbundene Wendung, weisen in eine Richtung die sehr vielversprechend ist. Durch Rückblenden lernen wir Paul und seine Hintergründe kennen und es offenbart sich etwas, damit hatte ich nicht gerechnet. Auch wenn das Buch im groben recht fein und in dem gewohnt, leisen Tönen von S. Thiesler geschrieben ist, hat es auch eine dunkle Seite. Selbst ich als Hardcore Thriller Leser, musste hier schon recht stark schlucken. Es gibt Abschnitte, die einem schon sehr stark an die Nieren gehen. - Hier geht es nicht um Schnitzeljagd, aber das braucht dieses Buch auch nicht. Für mich eine Aneinanderreihung mehrere Schicksalen und der Tod, der hier einiges mitzureden hat….. Daher von mir eine klare Lese Empfehlung🤩

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Der gut situierte Fotograf Paul Böger kauft sich in den toskanischen Bergen ein Haus. Es liegt am Ende eines kaum befahrbaren Weges und ist völlig verwahrlost. Paul kündigt seinen Job und zieht sofort in die eigentlich unbewohnbare Hütte ein. Von nun an vermeidet er jeden menschlichen Kontakt und versteckt sich in der Einsamkeit. Denn er ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor sich selbst und seinem unbezwingbaren Trieb, Schlimmes zu tun. Und dann verschwindet ein kleines Mädchen. "Im Versteck" ist mein erstes Buch von Sabine Thiesler. Ein Psychothriller, der am 13. September 2021 im Heyne-Verlag erschienen ist. Und ich muss sagen, dass mich diese knapp 600 Seiten von der ersten Seite an komplett in den Bann gezogen habe. Ich konnte diesen grandiosen Thriller wirklich nicht aus der Hand legen, denn dies ist eine Geschichte, die mich unheimlich gepackt hat. In Lesepausen habe ich über den Inhalt weiter nachgedacht und auch nach dem Beenden des Buches hallt das Geschehen bei mir immer noch nach. Paul Böger, ein freier Fotograf aus Hamburg, der auf den ersten Blick ein sympathischer und smarter Typ ist. Doch die Autorin hat hier sehr deutlich gezeigt, dass er mit seinem freundlichen Auftreten nur eins verbergen muss: seine Neigung zu kleinen Mädchen, die er entführt, brutal vergewaltigt und anschließend feige ermordet. Für ihn ist es ein Zwang, den er immer wieder zu unterdrücken versucht. Eine Sucht, die er einsieht, doch sich professionell helfen zu lassen kommt für Paul nicht infrage. Deshalb will er sich selbst therapieren, indem er sich eine verfallene Bruchbude in der Toskana, oberhalb von Ambra, kauft. Isoliert im Wald, weit und breit keine Nachbarn, vor allem keine Mädchen. Das ist sein Plan und somit will er sich und kleine Mädchen schützen. Er bricht alle Zelte in Hamburg ab, seinem besten Freund und Mitbewohner Donnie fällt dies besonders schwer. Da der unheimlich sympathische Künstler Donnie nichts von Pauls' abartigen Neigungen und Taten ahnt, wundert er sich mit der Zeit immer mehr über das launenhafte Verhalten seines Freundes. Während Paul in der Toskana die Bewohner geschickt täuscht, findet Donnie zufällig eindeutige Hinweise, dass mit ihm was nicht stimmt. Sein Verhalten und sein Handeln haben für ein spannendes Ende gesorgt, sodass er für mich ein großer Held in dieser Geschichte ist. Ich habe selten Mitleid mit einem Täter, aber hier hat Sabine Thiesler es definitiv geschafft, dass meine Gefühle Achterbahn gefahren sind. Einerseits wird jede Tat von Paul abartig und abscheulich geschildert. Wie er seinen widerlichen Trieb zuerst versucht zu unterdrücken, es jedoch nicht schafft. Seine Gedanken dazu lassen in sein Innerstes blicken. Andererseits wird sehr klar und erschreckend verdeutlicht, wieso er so geworden ist, wie er ist. Aus einem Opfer wird Täter, der Verlauf hat mich angeekelt und geschockt. Durch Rückblicke aus seiner Vergangenheit lernte ich Paul als kleines Kind kennen. Wie sein Leben dank seiner abscheulichen Mutter verlaufen ist, hat mir richtig Gänsehaut beschert. Ihm ist als Erwachsener definitiv klar, dass er abscheuliche Taten verübt und dass seine kranke Seele nicht normal ist. Er hasst sich selbst dafür, dass konnte ich zwischendurch immer wieder gut herauslesen. Es ist wie in der Realität: bei pädophilen Menschen fängt es zunächst im Kopf an. Dafür verurteile ich niemanden, wirklich nicht. Denn für solche Gedanken kann man zunächst nichts, wie im Fall Paul. Hier konnte ich jedoch verstehen, wie sie entstanden sind. Aber was ich verurteile ist ganz klar, wenn nichts gegen diese Gedanken unternommen wird. Denn ohne professionelle Hilfe kann es leider sehr schnell eskalieren, indem die Gedanken nicht mehr zu unterdrücken sind. So werden, wie bei Paul, abartige Triebe freien Lauf gelassen. Dann ist es zu spät, auch sich selbst zu verstecken und sich selbst zu therapieren bringt nichts mehr. Da in der Toskana plötzlich ein Mädchen verschwindet und als Leiche auftaucht, ist dort jeder in Aufruhr. Paul scheint dies nicht zu interessieren. Als die ahnungslose Kriminalpolizei in Hamburg versucht, Pauls' schreckliche Taten aufzuklären, gerät er zunächst nur als harmloser Zeuge in den Fokus der Ermittlungen und sie befragen ihn in seinem neuen Zuhause. So kommuniziert die Kripo mit dem Commissario Neri, der in dem friedlichen Dorf für Recht und Ordnung sorgt. Beide Seiten versuchen, die Morde aufzulösen und eventuelle Parallelen zu finden. Während die deutschen Ermittler professionell an die Sache rangehen und analysieren, kommen Neri und sein leicht vergesslicher Kollege nicht weiter. Neri ist zwar ein sympathischer Dorfpolizist, bei diesem kniffligen Fall kommt er jedoch schnell ins Schwitzen. Dass er komplizierte Fälle nicht gewohnt ist, merkt man schnell und deutlich. Was mich am meisten erschüttert hat, waren die Scherben, die Paul hinterlassen hat. Er hat nicht nur kleine Mädchen umgebracht, sondern direkt ganze Familien ausgelöscht. Diese nehmen ebenfalls Platz in der Handlung ein. Was diese schrecklichen Taten mit den Eltern der toten Mädchen gemacht hat, hat mich emotional richtig mitgenommen. Das Leid der Eltern wurde authentisch beschrieben und war deutlich zu spüren, was mich sprachlos hinterlassen hat. Ich als Mutter konnte dies absolut nachvollziehen, denn ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn eines meiner Mädchen sowas passieren würde. Dieser emotionale Teil ist nichts für Zartbesaitete. Dieser dramatische und spannende Thriller ist gut durchdacht und flüssig, emotional und authentisch geschrieben. Die Protagonisten werden gut in den Fokus gesetzt, die komplette Handlung wird detailliert erklärt und logisch beendet. Diese verstörende Geschichte besitzt eine unglaublich intensive Atmosphäre, die ich die ganze Zeit gespürt habe. Die Autorin hat mich ganz tief in die seelischen Abgründe von Paul blicken lassen, diese kranke Seele möchte man definitiv nicht begegnen. Nicht die Ermittlungen der Polizei, sondern die persönlichen Schicksale der Opfer und Täter stehen im Vordergrund. Das Ganze wird von Sabine Thiesler flüssig, spannend, fesselnd, packend, dramatisch und lebendig dargestellt, da stellen sich einem die Nackenhaare auf. Nichtsdestotrotz kommt der italienische Flair nicht kurz, was mir gut gefallen hat. Dieser nachdenkliche Thriller zeigt, dass das Böse zwar ganz nah bei einem sein kann, sich jedoch perfekt zu tarnen weiß. Schreckliche Mädchenmorde und eine düstere Kindheit ergeben einen atemberaubenden Thriller!

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𝑀𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑀𝑒𝑖𝑛𝑢𝑛𝑔: „Im Versteck“ ist mein erstes Buch der Autorin. Das düstere Cover und der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Sabine Thiesler schreibt wunderbar flüssig, fesselnd und schockierend. Der Leser lernt Paul Böger kennen, man kriegt die Einblicke in seine Vergangenheit, durch die man richtig Mitleid mit ihm empfindet. Da wird es einem deutlich, wie sehr eine Kinderseele unter sexuellen Misshandlung leidet und wie es sein weiteres Leben beeinflusst. Die Autorin schreibt schonungslos. Ein Abschnitt in dem Buch hat mich sehr aufgewühlt, ich hatte trennen in den Augen und musste das Buch erstmal zur Seite legen um einen gewissen Abstand zu gewinnen. Sabine Thiesler lässt den Leser in die menschliche Abgründe blicken. Obwohl man schon weiß, das Paul einen kranken trieb hat, entwickelt der Thriller einen unglaubliche Sogwirkung, das man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Die Umgebung und restliche Charakter sind toll gezeichnet, das man das Gefühl hat dabei zu sein. Sabine Thiesler hat einen spannenden Thriller geschrieben, den ich regelrecht verschlungen habe. 𝐹𝑎𝑧𝑖𝑡: Schonungslos und aufwühlend. Da es in dem Thriller um sexuellen Kindermissbrauch geht, möchte ich eine Warnung aussprechen. 5/5⭐️

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