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Rezensionen zu
Feinde

John Grisham

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Gut und Böse

Von: Marianne

05.06.2023

Keith und Hugh wachsen beide in Biloxi, Mississippi auf. Sie haben viel gemeinsam. Beide stammen aus Einwandererfamilien, die nur langsam in den Vereinigten Staaten Fuß fassen konnten. Beide sind begeisterte Sportler. Sie reisen gemeinsam zu Wettkämpfen, treffen sich in ihrer Freizeit. Doch als sie älter werden, orientieren sich die Jungs jeweils an ihre Väter, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Keiths Vater Jesse ist Anwalt. Mit allen Kräften setzt er sich für Gerechtigkeit und Gesetzestreue ein. Dass es ausgerechnet in seiner Stadt so viel Korruption gibt, so viele ungeklärte Mordfälle, dazu illegale Prostitution und Glücksspiele, das macht ihm zu schaffen. Doch seine Feinde sind mächtig, sein Kampf lebensgefährlich. Keith bewundert seinen Vater und möchte in seinen Fußstapfen treten. Hughs Vater hat sich ein großes Imperium aufgebaut, und da er genügend Gesetzeshüter auf seiner Seite hat, fühlt er sich bei seinen illegalen Tätigkeiten sicher. Hugh steigt begeistert in das lukrative Geschäft ein. Dabei trifft er jedoch einige unüberlegte Entscheidungen. Die Idee hinter diesem Buch ist interessant. Die Dixie Mafia in Biloxi hat es tatsächlich gegeben. Leider überzeugt die Ausführung nicht. Die erste Hälfte des Buchs zieht sich in die Länge. Es ist bei den vielen Ereignissen und Personen lange nicht klar, worum es eigentlich geht. Die Charaktere bleiben hölzern. Die Geschehnisse werden meist emotionslos widergegeben. In der zweiten Hälfte des Buchs kommt etwas Spannung auf, doch auch hier ist nicht klar worauf der Fokus liegt. Erst am Schluss wird die Frage deutlich, die wohl dieser Erzählung zugrunde liegt. Es geht mal wieder um die Todesstrafe, ein Lieblingsthema Grishams, dieses Mal gekoppelt mit den Erinnerungen und Enttäuschungen einer ehemaligen Freundschaft. Persönlich störe ich mich an der Behandlung des Problems der Prostitution. Die Erzählung lässt es erscheinen, als wären die Frauen freiwillig in diesem Gewerbe, was vermutlich selten der Fall ist. Auch die Art und Weise, in der über dieses Thema geschrieben wird, finde ich unangemessen. Fazit: Zusammenhanglose Ereignisse und leblose Charaktere enttäuschen über weite Strecken in diesem Buch. Wer aber bis zur zweiten Hälfte durchhält, wird mit einer spannenden Geschichte belohnt.

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Meistens zeichnet sich ein Grisham bei mir dadurch aus, dass ich nur kurz rein lesen möchte und das Buch dann an einem Tag lese. Sein wunderbarer Erzählstil und die Tatsache, dass die Geschichte auf jeder Seite eine neue Wendung nehmen kann, hat ihn vor Jahren schon zu einem meiner Lieblingsschriftsteller werden lassen. Hier geht es um Keith und Hugh. Beide sind Söhne von Einwanderern, beide sind in einfachen Verhältnissen groß geworden. Beide sportlich. Doch der eine wird in einer Mafiafamilie groß und der andere in einer konservativ bürgerlichen. Und so entwickeln sich die Lebenswege der beiden Freunde unterschiedlich. Der eine wird Anwalt, der andere Oberhaupt der Mafia. Und dann treffen sie sich vor Gericht wieder, auf unterschiedlichen Seiten. Keith vertritt das Gesetz und Hugh droht die Todesstrafe. Allen anderen Rezensionen zum Trotz fand ich dieses Buch grossartig, spannend bis zum Schluss und der gestaltet sich dann auch noch anders, als man es erwartete hätte.

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Jesse Rudy und Lance Malcos Eltern waren kroatische Einwanderer. Ihre Kinder Keith und Hugh kennen sich, sind aber sehr unterschiedlich. Während Jesse das Amt des Bezirksstaatsanwaltes anstrebt, hat Lance in Biloxi das Sagen.  Korruption, Drogen und Glücksspiele sind an der Tagesordnung und Jesse will dem ein Ende bereiten.  Dieses Buch von John Grisham hat mich etwas enttäuscht. Langatmig beginnt das Buch mit der Einwanderung und bleibt so bis zur Mitte. Als Jesse aufräumt, kommt etwas Spannung auf. Obwohl ich Gerichtsverhandlungen liebe, war mir dies zu sachlich und emotionslos. Es kam mir wie eine Aneinanderreihung der Geschehnisse vor und als lese ich ein Sachbuch. Schade, denn ich kenne andere Bücher des Autors mit klasse Schlagabtausch vor Gericht. Dagegen fand ich das Thema Korruption und die unermüdlichen Recherchen von Rudy sehr interessant. Fazit: Leider ist das Buch sehr langatmig und kommt an seine Vorgängerbücher nicht heran. Die Geschichte beginnt mit der Einwanderung und geht über drei Generationen.   Der Schreibstil erinnert mich eher an ein Sachbuch. Es wirkt alles sehr nüchtern. Dagegen fand ich gut, wie Jesse endlich Schluss machen will mit Korruption, Drogenhandel, Prostitution und Glücksspiele. Erst im letzten Drittel kommt etwas Fahrt auf.  Von mir gibt es 3,5 Sterne

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"Feinde" ist das neue Werk von John Grisham...Knapp 600 Seiten auf denen John Grisham sein Können erneut unter Beweis stellt... Es geht nach Mississippi...Über 3 Generationen hinweg begleitet der Leser 2 Familien, die nicht unterschiedlicher sein könnten...Während die Großväter noch den selben Weg zu verfolgen scheinen, nehmen ihre Kinder und Enkel andere Pfade ein...Zum Schluss scheinen Welten sie alle zu trennen...Es geht um Gesetze, um Familienleben und das unausweichliche Ende, dass schneller zu kommen scheint als jeder es erwartet... Der Aufbau der Geschichte gefiel mir persönlich gut...Man lernt nach und nach die Familiengeschichten und Hintergründe kennen...So ist man auch ganz nah am Geschehen, warum jeder Charakter so handelt wie er/ sie es tut... Generell war die Geschichte eher ruhig...Viele Handlungsstränge, die zum Ende hin alle zusammen kommen...Der Schluss gefiel mir mehr als gut und machte für mich sogar die langatmigen Passagen wieder wett... Für Alle, die den Autor nicht kennen: Grisham beschreibt die Ermittlungsarbeit in vielen Details...Für hartgesottene Thrillerliebhaber könnte dieses Buch allerdings etwas nüchtern rüber kommen...Auch wenn es noch spannendere Bücher des Autors gibt, so konnte mich dieses gut unterhalten...Grisham ist einfach durch sein Hintergrundwissens ein Meister seines Fachs...Auch wenn Jura hier etwas in den Hintergrund rückte, gefiel mir diese Familiengeschichten... (Instagrampost folgt)

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Keith und Hugh wachsen als Kinder gemeinsam auf und werden durch eine innige Freundschaft verbunden. Doch dann finden sich als Erwachsene auf den verschiedenen Seiten des Gesetzes wieder: Während Keith Jura studiert hat, arbeitet Hugh dagegen arbeitet in einer Mafia-Verbindung. Aus Freunden werden Feinde … . John Grisham hat in den letzten Jahren ein Buch nach dem anderen veröffentlicht und für viele dennoch den Standard seiner ersten Erfolge nicht erreichen können. Nun ja, Grisham bleibt aber zumindest nicht auf der Stelle stehen und versucht, neue Wege zu beschreiten. Und das schafft er, zumindest aus meiner Sicht, absolut. Sicherlich waren unter seinen letzten Romanen nicht seine besten, aber sie waren unterhaltsam und gingen oftmals in die Tiefe, was mir persönlich wiederum sehr gut gefallen hat. So auch im vorliegenden „Feinde“. Hier werden zwei Familiengeschichten über zwei Generationen erzählt, und das auf sehr beeindruckende Weise. Während das erste Drittel wie ein Sportroman a la „Das Talent“ wirkt, widmet Grisham danach dem, was er wirklich kann: dem Justiz-Thriller. Das mittlerer Drittel entwickelte sich für mich zu einem Pageturner, wie ich ihn von Grisham gewohnt bin. Dennoch erzählt er in „Feinde“ eine Geschichte, die teilweise wie ein Sachbuch, ein Zeitdokument, wirkt. Man spürt diese Zeit in all seinen Facetten und erkennt im Verlauf des Romans, wie dicht und detailliert Grisham seine Handlung erdacht hat. „Feinde“ hat vielleicht seine Längen, aber letztendlich fügen auch die sich in ein Gesamtbild ein, das beeindruckend ist. Grisham hat mit diesem Buch wieder einmal bewiesen, dass er es perfekt beherrscht, eine spannende und atmosphärische Geschichte zu erzählen. Sein Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen und die Handlung gibt sich in seiner ganzen Dramaturgie erst im Nachhinein so richtig zu erkennen. Ich mag „Feinde“. . Fazit: Ein faszinierendes Buch über Freunde und Feinde, Gut und Böse. ©2023 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Das gelobte Land – die Vereinigten Staaten von Amerika. Für viele Einwanderer, eine Möglichkeit sich ein neues Leben aufzubauen. Voller Hoffnung und Vertrauen träumten die Einwanderer aus Europa von einem „freiem“ Leben. Viele hinterließen alles, brachen alle Brücken ab, um neu anzufangen. Mit vielen Vorurteilen und Misstrauen hatten Sie es nicht leicht. Viele wurden enttäuscht und ihre Träume erfüllten sich nicht. Andere wurden kriminell, wieder andere sehr erfolgreich. Es gibt unzählige positive, wie auch negative Schicksale. Für viele junge Menschen wurde der Sport zu einem Sprungbrett in den Wohlstand. In der High-School, oder dem College wurde so manches Talent entdeckt und gefördert. Im vorliegenden Band „Feinde“ von John Grisham erzählt der Autor von dem Auf- und Abstieg zweier Söhne aus Einwandererfamilien. Biloxi, Mississippi: Die Einwandersöhne Keith und Hugh wachsen in den Sechzigerjahren gemeinsam auf, verbunden durch eine scheinbar unverbrüchliche Freundschaft. Bis sie sich auf den verschiedenen Seiten des Gesetzes wiederfinden: Keith hat Jura studiert und ist Staatsanwalt geworden. Hugh dagegen arbeitet für seinen Vater, einen Boss der Dixie-Mafia. Eine tödliche Feindschaft entsteht, die vor Gericht ein dramatisches Finale findet.(Verlagsinfo) Dieser Roman – „Feinde“ von John Grisham unterscheidet sich sehr von seinem vorherigen Werken. Man könnte fast meinen, dass ein anderer Autor unter seinem Namen dieses Buch geschrieben hat. Die Einleitung gestaltet sich mehr als schwerfällig, die Aufstellung der Figuren, die Beschreibung der ersten Jahre für Keith und Jung, ihre sportlichen Ambitionen und natürlich die Karriere ihrer Väter, die beider Leben selbstverständlich stark beeinflusst haben. Insgesamt völliger überflüssige Passagen, überflüssige Personen und inhaltlich nicht interessant und ohne Spannung verfasst. Viele Informationen, ohne dass diese packend und wertvoll wären. Zwei Familiengeschichten auf unterschiedliche Seiten des Gesetzes. Zwei Freunde, aus denen erbitterte Todfeinde werden. Die Passagen, die von einer Konfrontation beider ehemaligen Freunde vor dem Gericht erzählen, sind ab. Wer also einen spannenden Justizthriller erwartet, wird sehr enttäuscht sein. Die Atmosphäre der 60er Jahren, die von Aufbau, Entbehrungen, Tränen und Freude sprechen, gelingt es wenig zu überzeugen. Die Prohibition, der Auf- und Ausbau einer mafiaähnlichen Vereinigung, selbst das Heranwachsen und auseinanderdividieren der beiden Protagonisten überzeugte mich nicht. Emotional wird es auch nicht, alles kühl und abgeklärt. Entweder ist in diesem Roman alles zu viel, oder alles zu wenig erzählt. Fazit Der schwächste Band von John Grisham. Viel zu viel überflüssige Inhalte, eine schwache Charakterzeichnung und juristisch auf Sparflamme. Kann ich leider so nicht empfehlen. Michael Sterzik

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John Grisham und Biloxi das gehört fast schon zusammen, hat er doch dieser Stadt am Golf von Mexiko bereits in einigen seiner Romane (Das Urteil / Der Partner / Der Richter, / Die Liste) ein Denkmal gesetzt. Nun also „Feinde“, Originaltitel The Boys from Biloxi, die Geschichte von Keith und Hugh. Baseball-Little League Champions, beste Freunde in der Jugend, die im Laufe ihres Lebens zu erbitterten Gegnern werden. Und obwohl es, wie von Grisham gewohnt, auch Gerichtsszenen gibt, ist dies doch kein Justizthriller. Aber der Reihe nach. Beide Enkel kroatischer Einwanderer in der dritten Generation, im gleichen Viertel von Biloxi aufgewachsen, träumen von einer Karriere als Baseball-Profis. Aber es soll anders kommen, woran ihre Väter maßgeblich beteiligt sind. Keith‘ Familie lebt ein unauffällig bürgerliches Leben, wohingegen Hughs Vater Karriere in der Dixie-Mafia macht. Keith studiert Jura an der Ole Miss und lässt sich als Anwalt nieder, Hugh tritt in die Fußstapfen seines Vaters und sucht das schnelle Geld in der Unterwelt. Als 1969 der Jahrhundert-Hurrikan Camille Biloxi verwüstet, nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung. Die Schäden sind immens, aber wie so oft bei Grisham sind es die betrügerischen Versicherungsunternehmen und die korrupten Politiker, die die Geschädigten im Regen stehen lassen. Dagegen können auch die Verfahren, die Keith führt, nichts ausrichten. Aber wie so oft springt die Mafia als Unterstützer bei dem Wiederaufbau in die Bresche. Es wird gelogen, betrogen und eingeschüchtert und kommt zu Auseinandersetzung innerhalb und zwischen den verschiedenen Lagern. Nicht selten mit tödlichem Ausgang, und dann, wir lesen ja Grisham, geht es vor Gericht. „Feinde“ ist eine Familiengeschichte und für mich eines der besten Bücher Grishams, was auch der Hauptrolle geschuldet ist, die Aufstieg und Fall der schäbigen Golfküstenstadt Biloxi und ihrer Bewohner hier spielt. Der Ausflug in die Stadtgeschichte, die Hintergrundinformationen, die uns der Autor liefert, die Beschreibungen der Schauplätze, all das verbunden mit der Entwicklung der beiden Protagonisten, die auf unterschiedlichen Seiten stehen und ihre Kämpfe austragen, ist anschaulich beschrieben und liest sich stimmig und fesselnd. Einziger Wermutstropfen sind die etwas langatmigen Einschübe über Baseball, Grishams Lieblingssportart, aber diese sind glücklicherweise ja nur am Anfang zu finden. Kein typischer Grisham, aber dafür ein sehr lesenswerter Roman!

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Das kommt nicht oft vor: „Feinde“ habe ich bewusst langsam gelesen, damit das Ende immer noch möglichst weit weg bleibt und ich noch möglichst lange weiterlesen kann. Dabei ist dieser Thriller eines jener Bücher, die man richtiggehend verschlingen möchte. Schwierig, den optimalen Mittelweg zu finden :-) Die Geschichte über zwei Familien im Süden der USA fand ich von Anfang an so packend, dass es durchaus mehr davon zu lesen geben dürfte. Es ist die zweite Einwanderergeneration, die sich in der Stadt Biloxi im Bundesstaat Mississippi am Golf von Mexiko niedergelassen hat. Die Kinder von kroatischen Einwanderern sind schon völlig in der neuen Heimat aufgegangen, die alten Wurzeln in Europa sind nur noch eine sehr ferne Erinnerung. Man lebt Tür an Tür, kennt einander von Kindesbeinen an. Jesse Rudy und Lance Malco sind auf völlig gegensätzliche Lebenswegen unterwegs. Jesse hat sich mit großen Mühen durch ein Jura-Abendstudium gekämpft und wurde ein engagierter Anwalt. Lance hingegen glitt schon früh in die kriminelle Szene ab, sein Leben als Gangster war schon früh vorgezeichnet. Trotz dieser unüberbrückbaren Gegensätze ihrer Eltern sind die gleich alten Söhne, nur ein paar Tage Altersunterschied trennt sie, in der Schule beste Freunde. Ein Dreamteam, das alles gemeinsam unternimmt. Jedenfalls so lange, bis beide langsam ins Teenageralter kommen. Da zeigt sich bald, dass die Söhne ganz nach den Vätern geraten. Keith ist engagiert, ein beliebter Teamplayer, der schon recht früh beschließt, ebenfalls Jura zu studierten, so wie sein Vater Jesse. Lance‘ Sohn Hugh hingegen kann dem Studieren nichts abgewinnen, er findet mehr Gefallen an einem Leben in den Fußstapfen seines Vaters. Da heißt Nachtlokale, Prostitution, Glücksspiel – Lance hatte sich zum einflussreichsten Gangster der Dixie-Mafia hochgearbeitet, die meistens ungehindert an der Golfküste agieren kann. Dafür sorgen beste Verbindungen zu korrupten Polizisten und Vertretern der Justiz. Doch weiterhin lebt man nebeneinander her und kommt einander nicht in die Quere. Bis Jesse, der sich einen Namen als engagierter Anwalt gemacht hatte, für das Amt des Bezirksstaatsanwaltes zu kandidiert. Beim ersten Versuch behält noch die Garde der von der Dixie-Mafia gesponsorten Kandidaten die Oberhand, der zweite Versuch aber ist erfolgreich. Jesse Rudy wird neuer Bezirksstaatsanwalt und eine seiner Hauptaufgaben sieht er darin, die Dixie-Mafia und damit Lance Malco und seine Leute hinter Gitter zu bringen. Aus Nachbarn und Freuden werden erbitterte Gegner in einer Auseinandersetzung, die Menschenleben kostet. John Grisham verbindet gekonnt einige historische Fakten aus der Kriminalgeschichte in und rund um Biloxi mit Geschichte der fiktiven Familien Rudy und Malco. Zu lesen ist über die erste Generation der Einwanderer, wie sie sich in Amerika zurechtfanden und wie ihre Nachkommen ihren selbstgewählten Platz in der Gesellschaft fanden. Grisham erzählt das ohne Ausschweifungen, mehr wie eine Reportage – aber die hat es wirklich in sich; alles das schon wäre ein toller Roman geworden. Wie schon oben geschrieben, fand ich das Buch unglaublich fesselnd, alles passt zusammen, es sind keine Kunstgriffe in der Handlung erforderlich, alles schreitet quasi unaufhaltsam und unwiderstehlich voran. Es könnte gar nicht anders sein als so, wie man es liest. Abseits der Story liefert Grisham, wie man es von ihm gewohnt ist, Einblicke in die Systeme, die (nicht nur) die Südstaaten der USA durchziehen. Dazu gehört das politische System der USA, in dem auch Positionen zur Wahl stehen, in denen es – wenigstens aus europäischer Sicht – nicht um Politik, sondern nur um klare Umsetzung von Gesetzen geht. Ein Sheriff und ein Staatsanwalt werden gewählt und sind deshalb immer anfällig für Gefälligkeiten gegenüber potenziellen Wählern und Unterstützern. Das ist zugleich auch ein zweites Thema, über das man liest. Wie sich Unterstützer mit viel Geld ihre Repräsentanten in Legislative und Exekutive kaufen (und Gegenleistungen erwarten und unverhohlen einfordern) und wie Kandidaten mit kleinem Budget wenig Chancen haben gewählt zu werden. Das alles zusammen wurde ein (trotz mehr als 540 Seiten viel zu kurzer) großartiger Thriller mit einer überzeugenden Handlung. Eine unbedingte Leseempfehlung!

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