Verleumdet ist bereits der dritte Krimi um den Redakteur Henning Juul. Hier geht es um gleich drei Handlungsstränge, was dem Buch nicht unbedingt gut tut.
Die Story:
In einem Altersheim in Oslo wird eine Frau auf grausame Weise ermordet. Wer begeht einen Mord an einer hilflosen alten Frau, die sowieso nur noch wenige Jahre zu leben hat? Zusammen mit der Polizei geht der Online-Reporter Henning Juul der Sache auf den Grund. Gleichzeitig muss sich seine Schwester, eine erfolgreiche Justizministerin, dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs stellen. Und zusätzlich ist Henning weiterhin auf der Suche nach dem Brandstifter, der seinen Sohn auf dem Gewissen hat.
Meine Meinung:
Mit den drei Handlungssträngen hat sich der Autor keinen Gefallen getan. Es geht hauptsächlich um die Suche nach dem Mörder der alten Frau. Allerdings haben die persönlichen Probleme seiner Schwester einen fast gleichwertigen Anteil im Buch, was mir persönlich zu viel war. Nur ganz am Ende überschneiden sich beide Handlungsstänge. Diese haben aber eigentlich gar nichts miteinander zu tun, deshalb wirkt das leider arg bemüht. Zwischendrin kommt dann immer mal wieder die Suche nach dem Brandstifter.
Für nur knapp 380 Seiten war das etwas zu viel, vor allem weil der Leser ständig zwischen den Ereignissen hin und her springt. Auch das Ende des Buches finde ich etwas unpassend und erstaunlich langweilig.
Während Hennig sehr sympathisch ist, da er mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, war mir der Mörder viel zu klischeehaft und das Motiv nicht nachvollziehbar.
Das hört sich alles nach einem sehr schlechten Krimi an, aber ich habe mich trotzdem unterhalten gefühlt. Es gab nur leider zu viele negative Aspekte, um das Buch weiterempfehlen zu können.
Fazit:
Ein netter Krimi, der leider aufgrund zu vieler Schwächen enttäuscht. Kein totaler Reinfall, aber auch nichts besonderes. Ich vergebe 2,5 Sterne.