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Rezensionen zu
Der europäische Frühling

Kaspar Colling Nielsen

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Störender Lesefluss

Von: MrsMuffin

13.06.2019

Die Idee zu dem Buch ist klasse: aktuelle Flüchtlingskrise gepaart mit dem Wunsch nach Friede, Freude, Eierkuchen mit bester Öko-Bilanz untermalt mit Hilfe der zukunftsweisenden Wissenschaft. Das Buch fängt mit einem Kapitel in der Zukunft an, was am Ende eine Überraschung parat hält. Nächstes Kapitel baldige Gegenwart. Allein das erste Kapitel, dessen Protagonisten immer wieder in anderen „Viel später“ Kapitel auftreten macht neugierig, ABER... Die Gegenwarts-Kapitel werden immer wieder unterbrochen von der sexuellen Frustration der Gegenwarts-Protagonisten. Und zwar teilweise schön detailgenau. Will ich das in einem Buch, wo es um die Krisen der hiesigen Welt geht, lesen? Oder ist es auch eine aktuelle Krise? Keine Ahnung. Liest man sich die kurze Auf-den-Geschmack-kommen-Zusammenfassung auf dem Buchrücken durch, werden alle „jetzigen“ Weltprobleme angesprochen. Allerdings keine herausragenden sexuellen Probleme von den Mittelaltern (40-60jährige). Will man darüber lesen, gibt es genug andere Bücher dafür. Habe dann die Lust am Weiterlesen verloren. Schade eigentlich, da ich die Grundidee mit „Lolland, künstlicher Intelligenz etc.“ toll finde. Und die sexuelle Frustration als „Aufpeppung“ zu nehmen, hätten die anderen Themen des Buches gar nicht nötig. Es wirkt eher aufdringlich und dem Lesefluss nicht dienlich. Ergänzung: habe durch Lesen einer andere Rezension erfahren, dass einer der Protagonisten pädophil ist und wohl ein „Verhältnis“ mit einem geistig Behinderten Mädchen hat! Ich bin wirklich mehr als froh, dass ich dieses Buch nicht weiter gelesen habe!

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Eine Zumutung

Von: Dajobama

11.06.2019

Der europäische Frühling – Kaspar Colling Nielsen Grundsätzlich bin ich ein großer Fan guter Dystopien. Und es liegt in der Natur der Sache, dass diese eher keine Wohlfühlromane sind. Die Grundidee von „Der europäische Frühling“ klang gut und brandaktuell. Dennoch empfand ich dieses Werk insgesamt als Zumutung. Zu einem beträchtlichen Teil kann man es als Satire betrachten, doch meiner Meinung nach sind auch hier irgendwann gewisse Grenzen des Erträglichen erreicht. Der Plot ist großartig. Überspitzt, trotzdem erschreckend realitätsnah schildert Nielsen eine mögliche nahe Zukunft Dänemarks, in der insbesondere unerwünschte arabische Einwanderer auf eine eigene, überwachte und eingezäunte Landfläche in Mozambique ausquartiert werden. Dabei spielt der Autor mit Stereotypen und Vorurteilen. Einwanderer werden grundsätzlich als aggressiv und gewaltbereit dargestellt. Die Wissenschaft ist auf dem Vormarsch, auch im medizinischen Bereich und der künstlichen Intelligenz wird mit Hochdruck geforscht. Die daraus resultierenden Privilegien, sind jedoch nur für Reiche und Künstler erreichbar. Ein Grundproblem der Geschichte sind die allesamt extrem unsympathischen Protagonisten. Ausnahmslos haben alle einen an der Klatsche. Am Schlimmsten fand ich den Künstler Christian, der nur für Sex lebt, welcher dankenswerterweise auf ordinäre und sexistische Art und Weise beschrieben wird. Zu allem Überfluss ist seine Sexpartnerin für viele pornografische Szenen eine geistig behinderte 18jährige, die er am Ende noch kauft. Was das allerdings mit der durchaus guten Grundidee zu tun haben soll, blieb mir schleierhaft. Als hätte der Autor einfach ein Bedürfnis zu provozieren und zu schockieren. Im krassen Widerspruch zu plumpen, abstoßenden sexuellen Beschreibungen stehen dann wieder anspruchsvolle, beinahe philosophische Abschnitte über künstliche Intelligenz und deren Schattenseiten, die Fortschritte der Forschung und die Künstlerszene. Dann gibt es noch recht gelungene Einschübe aus viel späterer Zeit. Tiere wurden mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und stehen dem Menschen grundsätzlich in nichts mehr nach. Auch das ein Bereich, ein Thema, das unheimlich spannend hätte ausgearbeitet werden können und das hier leider nur angerissen wurde. Das hier wäre doch wesentlich interessanter gewesen, als die sexuellen Verirrungen eines Künstlers! Oft fragt man sich als Leser, meint der Autor das ernst? Nimmt er alle auf die Schippe? Ist es als einzige große Satire zu sehen? Auch wenn man es als sarkastische Überspitzung betrachtet, ist das Ganze eine Zumutung. Nielsen bricht genüsslich gleich mehrere Tabus. Scheinbar einfach nur aus Lust an der Provokation. Im Endeffekt habe ich die Message nicht verstanden und der Humor, der vermutlich dahinter steckt, ist nicht meiner. Aus dem Klappentext glaube ich zu lesen, dass dieses Werk eine Warnung darstellen soll, dass die Kontrolle über gewisse gesellschaftliche Entwicklungen bereits außer Kontrolle geraten sei. Hm.

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Wirrer Roman über ein Land der Zukunft

Von: smberge

11.06.2019

Inhalt: Lolland, eine dänische Insel, hat sich zu einer Insel der Privilegierten entwickelt. Hier regiert Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Menschlichkeit. Die Insel ist streng bewacht, Drohnen haben die täglichen Arbeiten übernommen. Der Rest der Bevölkerung lebt unter deutlich schlechteren Bedingungen. Ihr tägliches Leben ist von islamischen Extremisten und Zuwanderern bedroht. Dänemark hat in Mozambique einen Landstrich gepachtet, um dort unwillkommene Menschen anzusiedeln und dort zu bewachen. In dieser Welt leben Stig und Elisabeth mit ihrer Tochter. Als Mitarbeiterin des RAID Institut bekommt sie die Möglichkeit auf Lolland zu leben und sich mit der Forschung an intelligenten Tieren zu beschäftigen. Meine Meinung: Mir hat die Idee zu diesem Buch gefallen, die Umsetzung war einfach nur wirr und ich habe lange Zeit die versucht die Beschreibung wiederzufinden. Das Buch besteht aus 3 Handlungssträngen. 1.Der Hund Jack, einer von den neuen Intelligenten Tieren und sein Freund die Elster, die darunter leidet, ständig gejagt zu werden. Ich habe lange Zeit nicht verstanden, was dieser Teil aussagen sollten, bis klar wurden, dass es sich wohl um eines der Tiere handelt, das aus Elisabeths Forschung hervorgegangen ist. 2.Der Maler Christian, der der Geschichte keinen Mehrwert stiftet und ein gestörtes Liebesleben mit kindlichen Frauen und Behinderten hat. 3.Die eigentliche Geschichte rund um Elisabeth, Stig und ihre Tochter, die das eigentliche Thema aufnehmen und mit ihrem Leben zeigen, wie sich das Leben verändert hat. Leider kommt die Geschichte rund um die gesellschaftlichen Entwicklungen viel zu kurz, stattdessen werden zu viele Seiten auf sprechende Tiere und sexuell seltsam orientierte Maler verschwendet, die die Handlung nicht voran bringen. Über weite Teile des Buches habe ich mich gefragt, was will mir die Geschichte erzählen und wo ist die Gesamthandlung. Die Teile, die sich mit Elisabeth und Stig beschäftigen waren interessant und hier wurde man auch zum Denken angeregt. Wohin können die derzeitigen Entwicklung führen? Was bedeutet es, wenn sich die Privilegierten in eine schöne, heile Welt zurückziehen und die anderen Menschen unter schlimmen Bedingungen weiterleben müssen? Erschreckend fand ich auch, wie hier die Moslems dargestellt wurden. Es ist klar, dass der Autor versucht hat, die Situation überspitzt darzustellen, aber warum wurde das an einer existierenden Bevölkerungsgruppe festgemacht? Die Idee zu diesem Buch hatte Potential, die Umsetzung hat mir nicht gefallen. Einzig für die Handlung rund um Stig und Elisabeth kann ich 2 Punkte geben.

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Nach 180 Seiten ist endgültig Schluss!

Von: Hans im Unglück

01.06.2019

Das Gute zuerst: Der Erzählstil schafft durch verwirrende Sprünge und Perspektivwechsel immer wieder den Spannungsbogen neu zu spannen. Sodass bei mir nach jedem Kapitel die Hoffnung aufkam, doch noch eine interessante Wende zum Gute zu erleben. Schon nach den ersten 30 Seiten musste ich zweimal schlucken und überlegt, ob ich das Buch tatsächlich weiterlesen möchte. Ich habe es dann doch noch getan, ob wohl mich die beschrieben Charaktere langweilten, weil sie viel zu stereotypisch inszeniert sind. Aber nach 180 Seiten - und gefühlt ebensovielen Wendungen - ist bei mir Schluss. Ich kann und will nicht mehr weiterlesen. Was ich bisher gelesen habe, ist eine verwirrte Aneinanderreihung zu vieler Steriotypen, Klischees und Vorurteilen. Wo auch immer das Enden soll, ich will es nicht wissen. Wer sich der "Faszination" dieses Buches selbst aussetzen möchte, darf es gerne tun. Wie man zu dem Schluss kommen kann, dass es sich hierbei um "das wichtigste literarische Werk für unsere Politik seit vielen, vielen Jahren" (Frankfurter Rundschau) handelt, kann ich nicht nachvollziehen - und ich will es auch nicht. Mögen das geneigerte Leser tun.

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