Eine einzige Nacht ...
Ein einziges Wort …
Eine einzige Berührung …
Ein einziger Kuss …

kann dein Leben für immer verändern

L.O.V.E.

Libby
Oxy
Val
Ella.

1

Als die modebegeisterte Libby während der New Yorker Fashion Week auf den erfolgreichen Jungdesigner Jasper Chase trifft, ahnt sie nicht, dass sie wenige Stunden später eine unvergessliche Nacht mit ihm verbringen wird. Anderthalb Jahre danach kreuzen sich ihre Wege erneut: am Plymouth College of Art, wo sich Libby für ein Modedesign-Studium eingeschrieben hat. Das erste Wiedersehen verläuft jedoch alles andere als magisch, und Libby muss sich fragen, wieso sie in den letzten Monaten immer wieder an Jasper denken musste, denn dem ist der Starruhm offensichtlich völlig zu Kopf gestiegen. Jasper allerdings hat Libby keineswegs vergessen – genauso wenig dessen bester Freund Ian, dem die talentierte Amerikanerin ein gewaltiger Dorn im Auge ist …

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2

Als Oxy den Bruder ihrer neuen Mitbewohnerin Ella kennenlernt, weiß sie sofort, dass Henri nichts als Ärger bedeutet. Denn der gut aussehende Erbe des Modeunternehmens »French Chic« steht nicht nur im Ruf, ein notorischer Frauenheld zu sein, er verhält sich auch wie der weltgrößte Rüpel. Was Oxy nicht weiß: Henri hütet ein dunkles, traumatisches Geheimnis. Gefühle will er nicht zulassen, und dennoch weckt die schlagfertige Oxy etwas in ihm – etwas, dem sich Oxy all seiner Sabotageversuche zum Trotz ebenfalls nicht entziehen kann …

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3

Als Val ihr Auslandsjahr am renommierten Plymouth College of Art antritt, hofft sie ihrem gebrochenen Herzen endlich die nötige Ruhe verschaffen zu können. Sie will sich voll und ganz auf ihre Leidenschaft, die Mode-Fotografie, konzentrieren und das Leben in dem ihr fremden Land genießen – von Männern, Lügen und Geheimnissen hat sie erst mal genug. Doch dann steht plötzlich Parker Gibson vor ihr, der sich nicht nur als überaus charmant und fürsorglich entpuppt, sondern auch als ihr Vermieter! Schon bald teilen die beiden mehr als nur vier Wände, doch Val ist skeptisch, denn Parker scheint etwas vor ihr zu verbergen …

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4

Seit Ella denken kann, dreht sich alles um »French Chic«, das Mode-Unternehmen ihrer Familie. Während ihr Bruder Henri die Geschäftsleitung übernehmen wird, soll Ella eines Tages die Designabteilung der Firma leiten, etwas anderes stand nie zur Debatte. Dabei ist Mode in Wahrheit gar nicht Ellas Ding, das wird ihr während des Auslandsjahrs in Plymouth nur allzu bewusst. Viel lieber würde sie mit einer Kamera bewaffnet durch die ungezähmte Landschaft Cornwalls streifen oder sich in der Dunkelkammer verschanzen. Doch dann läuft ihr Callum vor die Linse. Callum, der tätowierte Bad Boy, der ihr Herz in Aufruhr versetzt, der sie ermuntert, ihren Träumen zu folgen – der aber so ganz anders ist, als der Mann, den ihre Eltern an der Seite ihrer Tochter sehen …

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Leseprobe Band 1

Teil 1

1


Libby

»Dieser Jasper Chase ist ein wirklich heißer Bengel«, murmelt eine Frau hinter mir. »Ich will ein Baby von diesem Kerl. Wobei, was rede ich? Ich nehme gleich ein Dutzend.«
»Darf ich dich daran erinnern, meine Liebe, dass deine Eierstöcke bereits vor einem Vierteljahrhundert den Dienst quittiert haben?«, fragt eine nasale Stimme.
Schockiert presse ich meine Lippen aufeinander. Wie unhöflich!
»Hugh!«, rügt ihn seine Begleiterin auch prompt empört.
»Ach bitte, Sylvia, wir wissen beide, dass der Knabe dein Enkelsohn sein könnte.«
»Und wenn schon!«, faucht die Dame.
Klammheimlich riskiere ich einen Blick über die Schulter, um mir ein Bild zu verschaffen. Sylvias knallrote, aufgespritzte Lippen bieten einen derart prominenten Anblick, dass es mir schwerfällt, den Rest von ihr wahrzunehmen. Blondierte, stark toupierte Haare, die Figur einer Zwölfjährigen – was nicht meinen Neid weckt, sondern den Impuls, sie füttern zu wollen.
»Abgesehen davon, für einen wie ihn würden meine welken Eierstöcke ihren Dienst auch wieder aufnehmen«, sagt sie. »Und wer könnte mir in diesem Kleid widerstehen?«
Ich verkneife mir gerade noch so ein ungläubiges Blinzeln. Die Frage müsste eher lauten: Wer schafft es nicht, ihr in diesem Kleid zu widerstehen? Sie trägt nämlich eine Art hautfarbenen Latex-Ganzkörperschlauch, der mit jeder Menge Strasssteinen verziert ist.
»Das ist natürlich auch wieder wahr, meine Liebe«, flötet Hugh. Er selbst ist ein kleiner, hagerer Mann, der aussieht, als hätte er sein halbes Leben auf der Sonnenbank verbracht. Der Matrosenlook, bestehend aus weißer Schlaghose, einem marineblauen Ringelhemd und der dazu passenden Mütze, ist eindeutig eine Hommage an Jean Paul Gaultier.
Als Hugh in meine Richtung blickt, drehe ich mich rasch wieder um und krame geschäftig in meiner Handtasche. Keinesfalls will ich den Eindruck erwecken, ich würde lauschen.
Allerdings kann ich auch unmöglich weghören, als Hugh sagt: »Und was Jasper Chase angeht, hast du ebenfalls recht, meine Teure. Der Kleine ist ein wahr gewordener feuchter Traum. Ich glaube, ich möchte auch ein Baby von ihm.«
»Und weißt du, was das Beste ist? Er ist Brite«, wispert Sylvia verzückt. »Erinnerst du dich daran, was man über Briten sagt?«
Ich nicht, aber ich glaube, ich will es auch gar nicht wissen, denn so wie Hugh lacht – sehr laut und sehr schrill –, ist es etwas wirklich Schmutziges. Allein dieses Geräusch treibt mir die Röte ins Gesicht, und mir drängt sich die Frage auf, was die hier in New York wohl ins Trinkwasser mischen. Das kann unmöglich gesund sein.
Leider fehlt von dem Typen, wegen dem die beiden exzentrischen Paradiesvögel hinter mir so aus dem Häuschen sind, jede Spur. Unruhig starre ich auf das Display meines Handys. Noch fünf Minuten. Ich atme tief durch und versuche, mich zu entspannen. Das hier sollte eine tolle, einmalige Erfahrung werden, stattdessen habe ich ständig das Gefühl, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Die Verleihung des Junior Fashiondesigner of the Year Awards wollte ich mir unter keinen Umständen entgehen lassen, doch nun hat sich durch die Verzögerungen bei der vorangegangenen Show der gesamte Zeitplan verschoben.
Melde mich etwas später, tippe ich in den Chat und hoffe, dass das okay ist. Ist es natürlich nicht.
Was ist los? Ist alles in Ordnung?
Nur mühsam gelingt es mir, den genervten Seufzer, der sich aus meiner Kehle bahnen will, zu unterdrücken. Ja, Mom, es geht mir gut. Ich kann bloß von hier aus nicht telefonieren.
Wo steckst du denn?
Vermutlich stellt sie sich gerade vor, wie ich völlig betrunken auf einer After-Show-Party abhänge.
Auf einer Preisverleihung, tippe ich.
Und wie ist es?
Ich warte drauf, dass es losgeht. Hinter mir sitzt eine Frau, die einen billigen Abklatsch von dem Kleid trägt, das Beyoncé auf der Met Gala 2016 anhatte.
Welches war das?

Typisch Mom, denke ich, denn das Kleid war vorletztes Jahr schließlich in aller Munde. Es wurde sogar in den Abendnachrichten gezeigt, und ich habe ihr bestimmt zwei Wochen davon vorgeschwärmt. Ich suche es schnell raus und schicke ihr den Link. »Manus x Machina: Fashion in an Age of Technology« war das Thema, erinnerst du dich nicht an meinen Blogbeitrag? Dieses Latexkleid?
Meine Mutter ist nicht wirklich modebegeistert, doch da sie eine Fashionista als Tochter hat, ist ihr durchaus bewusst, dass der erste Montag im Mai, der Tag der Met Gala, mein persönlicher Super Bowl ist. Mein großer Traum ist es, irgendwann selbst dort eingeladen zu werden. Das wäre so toll, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Vorerst bin ich hier. In New York. Zur Fashion Week.
Plötzlich erklingt um mich herum frenetischer Applaus. Eilig stecke ich das Handy weg, schaue auf, und da steht er …
Wow, ist alles, was ich in diesem Moment denken kann. Nun weiß ich, was die schrille Dame hinter mir gemeint hat: Jasper Chase sieht wirklich gut aus. Heiß, wenn ich ehrlich bin. Dieses Wort beschreibt auch, was sein Anblick mit mir anstellt. Die Raumtemperatur scheint sich von jetzt auf gleich um zehn Grad zu erhöhen. Ich verbiete mir den Impuls, wie eine Ertrinkende nach Luft zu schnappen. Stattdessen zwinge ich mich, tief durchzuatmen.
Himmel, ist der Typ hot! Echt zum Verlieben!
Klar, weil gutes Aussehen ja auch alles ist, was zählt, ätzt das sarkastische Stimmchen in mir. Okay, hole ich mich auf den Boden der Tatsachen zurück, rein optisch ist er ein Traum.
»Dieser Astralleib!«, wispert Sylvia hinter mir. »Zum Niederknien.«
Hugh gibt erneut ein leises, dreckiges Lachen von sich, und ich presse beschämt meine Lippen zusammen, als mir klar wird, dass das vermutlich wortwörtlich zu verstehen ist. Dabei sieht Jasper Chase einfach nur anbetungswürdig aus.
Ich finde alles an ihm anziehend – vor allem die Dinge, die nicht perfekt sind. Sein Haarschnitt beispielsweise, falls man es überhaupt so nennen kann, denn entweder lässt er sein honigblondes Haar gerade wachsen, oder er war schon lange nicht mehr beim Friseur. Doch ich mag, wie verwegen und wild er dadurch wirkt. Das Gleiche gilt für den Dreitagebart, der sein kantiges Gesicht ziert. Himmel, er ist wirklich verboten hübsch. Und groß! Ich mag große Typen. Mit seinen breiten Schultern, die in dem maßgeschneiderten Anzug hervorragend zur Geltung kommen, sieht Jasper Chase wie ein Sportler aus.
Als der Moderator das Wort ergreift, reiße ich mich widerwillig vom Anblick des süßen Briten los. Mich auf die Rede zu konzentrieren, ist nicht so einfach, denn immer wieder huschen meine Augen zu dem hübschen Jungdesigner, der nicht viel älter sein dürfte als ich.
»Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, die Verzögerung zu entschuldigen. Ich werde versuchen, etwas Zeit wettzumachen, und denke, das ist in Ihrem Sinne. Daher spare ich mir ein langatmiges Vorgeplänkel, doch so viel sei verraten: Wir haben heute bei der Verleihung dieses Awards eine Premiere. Zum ersten Mal zeichnen wir nämlich ein Design-Duo aus. Der Preis geht in die-sem Jahr an Jasper Chase und Ian Corbin. Beide studierten sie – wie sollte es auch anders sein – am berühmten Central Saint Martins College in London und haben die Juroren mit ihren unkonventionellen Entwürfen beeindruckt. Money Matters lautet der Name ihrer Abschlusskollektion, die an Kühnheit und Kompromisslosigkeit kaum zu überbieten ist. Ich habe die Freude, Ihnen zumindest einen der beiden Rebellen der britischen Modeszene präsentieren zu dürfen. Leider konnte Ian Corbin aus gesundheitlichen Gründen unserer Einladung nicht folgen, doch immerhin ist Jasper Chase hier, um die Ehrung entgegenzunehmen. Ich bitte um Applaus!«
Während es Beifall hagelt, reicht der Moderator das Mikrofon an den jungen Designer weiter. Dieser wartet geduldig, bis die Zuschauer sich etwas beruhigt haben.
»Danke«, beginnt er mit einer rauen Stimme, die mir durch und durch geht. Kein Mensch auf der Welt sollte so verführerisch klingen dürfen. Dummerweise belässt er es nicht bei dem einzelnen Wort. Während seiner Rede kommt sein schicker britischer Akzent voll durch, was mir den Rest gibt. Zwar kann ich mich Sylvia und Hughs Babywunsch nicht anschließen, denn für Kinder bin ich definitiv noch zu jung, doch mit jedem Wort verfalle ich Jaspers geballtem Charme etwas mehr.
Meine beste Freundin Eden würde vermutlich behaupten, dass es daran liegt, dass er wirklich scharf ist und ich eine achtzehnjährige Jungfrau bin. Ein untragbarer Zustand, wie sie findet. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht versucht, diesen zu beheben. Es hat bloß nicht geklappt. An das superpeinliche Erlebnis mit meinem Exfreund Christian mag ich definitiv nicht denken, weshalb ich mich rasch wieder auf Jasper Chase konzentriere. Etwas, was mir nicht sonderlich schwerfällt, denn meiner Meinung nach ist er jeden Funken Aufmerksamkeit wert.
»Ian bedauert, dass er heute Abend nicht hier sein kann. Allerdings bedauert er es vermutlich nicht halb so sehr, wie ich es tue. Die Wahrheit ist nämlich die: Ian hat diesen Preis so viel mehr verdient als ich. Ohne ihn würde ich heute nicht hier stehen. Ja, ohne Ian hätte ich vermutlich nicht einmal meinen Bachelor of the Arts in Modedesign gemacht. Er ist nicht nur mein bester und ältester Freund, sondern der Mensch, durch den ich meine Liebe zur Mode entdeckt habe. Als Kinder lun-gerten wir nämlich ständig in dem kleinen Stoffladen seiner Mutter Edith herum. Dort saßen wir dann auch das erste Mal an einer Nähmaschine. Ich erinnere mich noch genau daran, wie es sich anfühlte, als ich das Pedal bediente und die Maschine surrend zum Leben erwachte.«
Jaspers entrückter Blick verrät, dass er gerade in diesen Kindheitserinnerungen schwelgt. An seiner Stimme, die nun bewegt und beinahe zärtlich klingt, hört man überdeutlich, wie viel ihm diese Stunden dort bedeutet haben müssen. Er fährt sich mit der Rechten durch die Haare, ein verlegenes Grinsen umspielt seine Mundwinkel, als er mit seiner Ansprache fortfährt.
»Ian war von jeder meiner Ideen begeistert – nun ja, zumindest von den halbwegs brauchbaren. Er hat mir immer den Rücken gestärkt, hat immer an mich geglaubt. Ich muss gestehen, dass es sich schrecklich falsch anfühlt, hier zu stehen, alleine und ohne ihn, denn alles, was wir erreicht haben, haben wir zusam-men erreicht. Daher danke ich nicht nur der Jury für ihre Entscheidung, sondern vor allem danke ich Ian, dass er uns überhaupt an diesen Punkt gebracht hat. Ian, Bro, dieser Preis ist für dich.«
Musik setzt ein, Applaus brandet erneut auf, und der Moderator kündigt die Kollektion der beiden Gewinner an.
Bereits nachdem das zweite Model an mir vorbeigeschritten ist, komme ich zu dem Schluss, dass Jasper Chase von allem etwas zu viel hat: zu viel Sex-Appeal, zu viel Charme und eindeutig zu viel Talent. Nie hätte ich gedacht, dass man zu viel Talent haben könnte, doch bei ihm – und augenscheinlich auch bei seinem Freund Ian – ist es so. Ich kann nicht glauben, dass die beiden gerade erst ihren Bachelor-Abschluss gemacht haben. Sie können nicht älter als einundzwanzig, zwei-undzwanzig sein. Kein Wunder, dass die komplette Modebranche ihretwegen kopfsteht.
Ob das echte Scheine sind?, frage ich mich unwillkürlich, als ein Abendkleid, gefertigt aus unzähligen kunstvoll gefalteten Ein-Dollar-Noten, an mir vorbeischwebt. Der weit ausgestellte Rock raschelt bei jedem Schritt, während sich die Korsage wie eine zweite Haut an den Oberkörper des Models schmiegt. Erst bei näherem Hinsehen erkenne ich, dass die Scheine am Saum des Rocks rötlich verfärbt sind. Geld, an dem Blut klebt. Und doch sieht man hier Haute Couture vom Feinsten. Den großen Modehäusern würdig, wäre da nicht dieser allgegenwärtige provozierende, trotzige Unterton, der ver-rät, dass die beiden Jungdesigner ihren Ruf als Rebelllen der britischen Modeszene zu Recht haben. Die Entwürfe sind klassisch, ohne wirklich klassisch zu sein. Mit Liebe zum Detail ist es dem Duo gelungen, sie zu entstauben und ihnen ihren eigenen unverkennbaren Stempel aufzudrücken. Entsprechend fällt auch der Applaus des Publikums aus. Die Menge tobt, doch noch bevor der Beifall verklungen ist, stehle ich mich unauffällig davon, um den alle drei Stunden fälligen Kontrollanruf zu tätigen.
Ich schlüpfe auf die Terrasse hinaus. Eiseskälte empfängt mich. Eilig wähle ich Moms Nummer, während ich hineinspähe und einen weiteren Blick auf Jasper Chase, den Star des Abends, werfe. Wenn Ruhm so aussieht, dann will ich ihn nicht haben, denke ich, als ich ihn verstohlen beobachte. Er posiert zusammen mit dem Model, das das Dollarnoten-Kleid trägt, für die Kameras. Zwei Dutzend Fotografen, Journalisten und Influencer buhlen um seine Aufmerksamkeit. Bedrängen ihn und das Model. Seine Haltung wirkt angespannt, und ich frage mich, ob das breite Grinsen echt oder ob ihm der Trubel in Wirklichkeit zuwider ist.
»Na endlich, Libby, ich habe mir schon solche Sorgen gemacht«, dringt Moms Stimme aus dem Telefon zu mir.
Das ist ja mal ganz was Neues, denke ich sarkastisch.
Ich reiße den Blick von Jasper los. Für das inquisitorische Verhör meiner Mutter brauche ich volle Konzentration, und Jasper ist die pure Ablenkung, denn die Szene, die ich beobachtet habe, verursacht ein regelrechtes Gedankengewitter. Beispielsweise frage ich mich, ob das Model seine Freundin ist. Nicht, dass irgendetwas darauf hindeuten würde, aber irgendwie ge-fällt mir die Vorstellung nicht – wohingegen Jasper Chase mir unglaublich gut gefällt …
»Libby, ist wirklich alles in Ordnung?«, fordert die durchdringende Stimme meiner Mutter meine Aufmerk-samkeit ein.
Die aufrichtige Antwort wäre wohl ein klares Nein in-klusive Ausrufezeichen dahinter, denn allem Anschein nach ist definitiv etwas im New Yorker Trinkwasser, das die Hormone dazu bringt, völlig durchzudrehen.
»Schatz?«
Reiß dich zusammen, ermahne ich mich. Was ist bloß los mit dir?
»Libby, nun sag doch endlich was«, fleht die drängende Stimme meiner Mutter.
»Bitte entschuldige, Mom, die Verbindung war gerade ganz schlecht«, behaupte ich hastig und gehe zu der steinernen Brüstung, um in den Park hinauszublicken, der das altehrwürdige Gebäude umgibt.
»Wo steckst du denn bloß?«
Dieses Mal gelingt es mir nicht, den genervten Seufzer, der mir bereits seit Beginn unseres Telefonats entweichen will, zu unterdrücken. »Mom, ich habe dir doch gesagt, dass ich auf dieser Preisverleihung bin. Abgesehen davon bin ich lediglich zehn Minuten zu spät dran. Mach bitte kein Drama draus.«
»Zwölf«, korrigiert sie mich, und am liebsten würde ich in diesem Moment auflegen, doch wir haben einen Deal. Ich darf die Fashion Week nur besuchen, wenn ich mich alle drei Stunden melde und spätestens um 23 Uhr im Hotel bin – allein, versteht sich.
»Ich bin kein Kind mehr«, begehre ich auf.
»Doch, Libby, du bist mein Kind.«
Als könnte ich das je vergessen. Sie erinnert mich ständig daran. Ich bin so froh, wenn ich im Sommer endlich aufs College gehe und nicht mehr zu Hause wohnen muss. Ob ich dann auch eine dreistündige Meldepflicht habe?, fragt die Zynikerin in mir.
»Du könntest mir etwas vertrauen«, murre ich, denn bis auf den einen erfolglosen Versuch, meine Jungfräulichkeit zu verlieren, halte ich mich an ihre Regeln – egal wie bescheuert sie sind. Okay, einmal habe ich mich von Eden dazu überreden lassen, an einer Zigarette zu ziehen, und auf einer Party meiner Eltern habe ich mir mit sechzehn ein Glas Champagner stibitzt, doch eigentlich bin ich wirklich brav. Und langweilig, hallt Edens Stimme in meinem Kopf wider. Weiß der Himmel, warum sie meine beste Freundin ist – vermutlich, weil beste Freunde sich die Wahrheit sagen müssen, auch wenn sie unbequem ist und schmerzt.
»Oh, Liebling, ich vertraue dir doch, aber New York ist …« Der Vorhof zur Hölle – zumindest tut meine Mutter so. »… wirklich eine gefährliche Stadt, und du bist …« Bloß ein Mädchen aus Tennessee, ja ja. »… noch so jung …« Und naiv. »… hilfsbereit und nett. Nicht auszudenken, was dir alles passieren könnte.«
Beispielsweise könnte ich zur Abwechslung mal Spaß haben, denke ich frustriert und streiche mir eine Haarsträhne aus der Stirn.
Das Stimmengewirr von drinnen wird lauter, als die Terrassentür geöffnet wird und jemand hinaustritt. Ich drehe mich um. Jasper Chase. Der hat mir gerade noch gefehlt. Wie peinlich, dass ausgerechnet er hier auf-tauchen muss, während ich mit meiner Mutter telefo-niere.
»Ja, Mann, alles cool«, sagt er so laut, dass meine Mutter umgehend fragt: »Wer ist das?« Sie klingt alarmiert.
»Bloß ein anderer Gast. Ich bin nicht die Einzige, die zum Telefonieren rausgehen musste. Da drin ist es ein-fach zu laut.«
»Bist du auf einer Party?«
»Nein, ich sagte doch, dass ich auf einer Preisverleihung bin.«
»Und wer hat den Preis bekommen?«, erkundigt sie sich, und ich frage mich, ob sie parallel per Google überprüft, ob meine Angaben stimmen.
»Jasper Chase«, sage ich leise. Nicht leise genug, wie ich mit Entsetzen feststelle, als Jasper sich zu mir umdreht und mich fragend anschaut. Ich werfe ihm einen entschuldigenden Blick zu und sage die nächsten Worte so laut, dass er sie ebenfalls hören kann. »Er hat eben den Award zum Nachwuchsdesigner des Jahres bekommen.«
»Hat er Talent?«
»Nur so ein Mädchen«, sagt Jasper. »Nein, Ian, sie ist keins meiner Groupies. Sie telefoniert auch bloß.« Nun ist er es, der mich um Entschuldigung heischend ansieht. »Red keinen Schwachsinn, Mann, sag mir lieber, was bei den Untersuchungen rausgekommen ist.«
In stillschweigender Übereinkunft entfernen wir uns voneinander, bis wir am jeweils anderen Ende der Terrasse stehen.
»Groupie?«, fragt meine Mutter schrill. »Habe ich da gerade Groupie gehört? Wieso hält dieser Mann dich für ein Groupie?«
Weil er so eine Art Rockstar ist, denke ich schnippisch. Mom erspart mir die Suche nach einer brauchbaren Antwort, indem sie mich erst gar nicht zu Wort kommen lässt.
»Ich will, dass du dich von diesem Kerl fernhältst, Libby, haben wir uns verstanden?«
»Ja, Mom«, erwidere ich resigniert, denn mit ihr zu diskutieren hat keinen Sinn. »Ich muss jetzt Schluss machen. Mein Taxi kommt gleich. Ich will noch auf die Aurelio-Modenschau.«
»Okay, Schatz, und pass auf dich auf, ja?«
»Natürlich.« Scheinbar gelingt es mir nicht, meine Frustration zu verbergen.
»Ich will einfach nicht, dass dir etwas passiert, Libby. Ich habe dich bloß lieb. Das weißt du doch, oder?«
Natürlich weiß ich das. Wenn ich mir einer Sache absolut sicher bin, dann ihrer Liebe.
Seufzend erwidere ich: »Ich liebe dich auch, Mom.«
Und obwohl es stimmt, erfasst mich eine beinahe grenzenlose Erleichterung, nachdem ich das Handy wieder in meiner Handtasche verstaut habe. Sofort komme ich mir deswegen schäbig vor. Mom kann schließlich nichts dafür, dass sie mir zurzeit gewaltig auf die Nerven geht. Sie war nie anders. Etwas, das auf mich nicht zutrifft. Noch vor drei Jahren war ich über-zeugt, dass ich die beste Mutter auf der ganzen Welt habe. Sie tut wirklich alles für mich. Früher habe ich das geliebt, doch heute nimmt mir ihre Fürsorge die Luft zum Atmen.
»Fuck, Ian, nein, ich beruhige mich nicht!«, reißt Jaspers Stimme mich aus meinen Gedanken. Ich sehe zu ihm. Er hat sich aus seiner Ecke rausbewegt und tigert auf der Terrasse auf und ab. »Du sagst mir jetzt sofort, was Sache ist.«
Ich kann nicht hören, was Ian erwidert, doch Jaspers drängendes »Ich will aber nicht morgen darüber reden. Ich will es jetzt wissen, Ian. Was haben die Ärzte herausgefunden?«, spricht eine deutliche Sprache. »Sag es mir einfach«, fleht er, und mein Herz schnürt sich vor Mitgefühl zusammen.
Unvermittelt sieht er auf, blickt zu mir. »Ja, sie ist noch da.« Seine Stirn wirft Falten. »Nein, Mann, das mache ich nicht. Ich kann doch nicht zu einem wildfremden Mädchen gehen und …« Ein genervtes Stöhnen und dann: »Okay, fein.« Sein Blick fixiert mich. »Hey, du, kannst du mal herkommen?«
»Ich?«, frage ich überrascht.
»Siehst du hier sonst noch irgendwen?«, blafft Jasper mich gereizt an. Sein Kumpel muss irgendetwas sagen, denn er rollt im nächsten Moment mit den Augen. »Sorry, ich …« Er hält mir sein Handy hin.
Unsicher, was er von mir erwartet, zögere ich.
»Nimm es«, fordert er mich auf.
»Oh … okay.« Ich greife danach und stutze kurz. Das Smartphone ist bestimmt schon drei oder vier Generationen alt. Irgendwie hätte ich bei einem Typen wie ihm, einem, der einen Maßanzug trägt und diese unglaublichen Erfolge verbucht, nicht so ein schrottiges Ding erwartet.
»Hallo?«, frage ich, nachdem ich es ans Ohr gehoben habe.
»Hi, ich bin Ian.«
»Ja, ich weiß.«
»Sehr schön. Und du? Wie heißt du?«
»Ich … bin Libby«, entgegne ich zögerlich.
»Nett, dich kennenzulernen, Libby.«
Ein Hoch auf britische Manieren. »Ja, freut mich auch sehr.«
»Ehrlich gesagt, lassen die Umstände etwas zu wünschen übrig, denn obwohl wir uns noch nicht lange kennen, muss ich dich um einen riesigen Gefallen bit-ten.«
»Was ist jetzt? Kriege ich mein Handy auch irgendwann wieder?«
Ich werfe Jasper einen finsteren Blick zu. Von Ians gutem Benehmen könnte er sich eine Scheibe abschneiden.
»Ignorier Jasper einfach und entschuldige sein flegelhaftes Benehmen. Er ist … Nun ja, du hast ihn ja bereits kennengelernt.«
»Eigentlich nicht wirklich, aber …«
»Ein gewaltiger Fehler. Das solltest du dringend nachholen. Denn normalerweise ist Jasper ziemlich cool und an guten Tagen sogar beinahe witzig.«
Ich lache über seinen Kommentar.
»Ian, Mann, komm schon, lass den Scheiß. Du kannst die Kleine auch später noch mit deinem Charme bezirzen«, mault Jasper.
»Er ist bloß neidisch, weil ich der Hübsche von uns beiden bin und er nie die Frauen abkriegt, die er will.«
Kopfschüttelnd lache ich in mich hinein.
»Du denkst sicher, dass das bei seinem unmöglichen Verhalten kein Wunder ist, aber ich schwöre, er ist nicht immer so drauf wie im Moment. Die Sache ist bloß die, dass ich kurz vor dem Abflug wieder so schlimme Bauchschmerzen hatte und ins Krankenhaus musste. Jazz macht sich also lediglich Sorgen und mutiert deshalb zu dem Stinkstiefel, der er gerade ist.«
Etwas in Ians Tonfall verrät mir, dass Jasper allen Grund hat, sich Gedanken um seinen Freund zu machen. »Und wie geht es dir jetzt?«, erkundige ich mich.
»Keine Schmerzen im Moment, was an den coolen Drogen liegt, die sie einem hier geben – intravenös und, jetzt kommt es, gratis! Kannst du dir das vorstellen? Das Zeug ist echt verdammt gut.«
Er klingt auch so, als ginge es ihm nicht allzu schlecht.
»Tut mir leid, dass ich bei unserem Kennenlernen high bin. Ich denke, dass wir das besser nicht unseren Enkelkindern erzählen sollten, oder?«
Ich grinse, was Jasper dazu veranlasst zu sagen: »Er soll endlich mit dem Süßholzraspeln aufhören und zum Punkt kommen.«
»Ach ja, da war doch was«, brummt Ian verdrießlich. »Also, heute bekam ich die Ergebnisse der Biopsie. Die Ärzte haben herausgefunden, dass ich ein Non-Hodgkin-Lymphom habe. Das ist eine Art von Lymphdrüsenkrebs.« Ich öffne den Mund und will ihm sagen, dass es mir leidtut, doch da schiebt Ian rasch hinterher: »Sag jetzt bitte nichts, Libby. Ich werde Jazz gleich alles erklären, aber ich möchte nicht, dass er danach alleine ist und sich die Augen aus dem Kopf heult. Er kann echt ein ziemliches Weichei sein, weißt du? Er ist dieser typische Harte-Schale-weicher-Kern-Typ. Und an dieser Stelle kommen wir zu dem Grund, weshalb ich dich bereits die ganze Zeit belästige. Ich weiß, ich habe kein Recht, dich um Hilfe zu bitten, denn du kennst mich nicht und du schuldest mir rein gar nichts, aber würdest du bitte dableiben und dich um Jazz kümmern?«
Ich will, dass du dich von diesem Kerl fernhältst, hallt die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf wider. Den Bruchteil einer Sekunde lang zögere ich, dann schüttle ich ihre mahnenden Worte ab und entgegne: »Natürlich mache ich das, Ian.«
Ich höre, wie er erleichtert ausatmet. »Tausend Dank. Du hast was gut bei mir.«
»Schon okay.«
»Gibst du das Handy jetzt bitte Jazz?«
»Mache ich.«
Ich atme tief durch und halte Jasper dann sein Tele-fon hin. Zögerlich greift er danach. Er hebt es ans Ohr und entfernt sich ein Stück von mir. Ich lasse ihn nicht aus den Augen, als er wieder damit beginnt, unruhig auf und ab zu gehen.
»Das kann nicht sein«, höre ich ihn nach einem Moment sagen. Er sieht zu mir, und der Ausdruck in seinen Augen bricht mir das Herz. Ich folge ihm, als er auf eine Sitzecke zusteuert und sich in einen der extrabreiten Loungesessel fallen lässt. Er wirkt kraftlos und um Jahrzehnte gealtert.
Als er den Kopf in seine linke Hand stützt und zu weinen beginnt, setze ich mich neben ihn und streichle über seinen Rücken. Jasper und Ian tun mir unglaublich leid. Dieser Abend sollte für beide unvergesslich sein, im positiven Sinne. Stattdessen wird ihr Erfolg angesichts der persönlichen Tragödie komplett bedeutungslos.
»Ich heule nicht rum, Mann«, begehrt Jasper unver-mittelt auf. Ein heiseres Lachen folgt nicht minder plötzlich, bevor er ein »Du bist so ein dummer Wichser« von sich gibt. Was auch immer Ian sagt, bringt Jasper er-neut zum Lachen – allerdings stoppt das seine Tränen nicht.
Ich krame ein Päckchen Taschentücher aus meiner Handtasche hervor und reiche ihm eins.
Seine Lippen formen ein lautloses »Danke«, als er es entgegennimmt.
»Vergiss es! Das werden wir nicht auf deinen Grab-stein schreiben, denn du stirbst nicht, okay?« Es folgt ein unterdrücktes Schluchzen. »Weil ich es sage. Tu einfach ein Mal das, was ich sage, du Blödmann.«
Eine längere Pause folgt. Ich betrachte Jasper von der Seite. Er hält sich unglaublich gut.
»Mir ist klar, dass das nicht so einfach ist, aber du hast gesagt, die Prognose sei gut. Du schaffst das. Du musst das schaffen.« Jasper seufzt. Er schaut zu mir und sagt dann: »Ja, sie ist noch da.« Ein freudloses Schnauben. »Ja, ist sie. Warum fragst du?«
Er verdreht erneut die Augen, während ich meine verenge und ihn durchdringend anschaue. Mir gefällt es gar nicht, dass die beiden über mich sprechen.
»Du bist so ein Idiot. Das werde ich nicht tun. Du bist doch total high«, wirft er Ian vor. »Was geben sie dir denn? … Heftig! Kein Wunder, dass du glaubst, du wärst witzig.« Er lacht und sagt dann: »Nein, bist du nicht. Blödsinn! Libby behauptet gar nichts anderes. Das wüsste ich. Nein, sie wollte vermutlich bloß nett sein.« Er zwinkert mir zu, was mir ein schwaches Lä-cheln entlockt.
»Ich stehe total auf Ians Humor«, widerspreche ich ihm.
»Mann, Kumpel, was hast du mit dem Mädchen gemacht? Sie ist völlig verrückt nach dir.«
Pause. Ich wünschte, ich könnte hören, was Ian sagt.
»So ein Schwachsinn! Du bist nicht der Hübschere von uns beiden.«
»Doch, natürlich ist er das«, werfe ich ein.
»Woher willst du das wissen? Du kennst ihn doch gar nicht«, brummt Jasper in meine Richtung. »Echt, das hier ist die reinste Verschwörung. Was hat er dir versprochen, damit du dich auf seine Seite schlägst? Entwirft er ein Kleid für dich? Ich mache dir ein viel schöneres, ach was, ich entwerfe gleich eine komplette Kollektion für dich.«
Lachend sage ich: »Du bist so ein Spinner.«
»Libby, du checkst echt gar nichts. Ian ist der Spinner. Ich bin der Hübsche und der Witzige.«
»Was auch immer du sagst«, meine ich, und scheinbar stimmt Ian mir zu, denn Jasper schneidet eine Grimasse und schüttelt dabei den Kopf.
»Ihr habt euch gegen mich verbündet!«, schmollt er.
Es folgt ein langes Schweigen – zumindest auf dieser Seite des Telefons. So wie ich Ian kennengelernt habe, ist dieser munter am Plappern.
Irgendwann fragt Jasper: »Bist du müde?« Er gibt ein Brummen von sich – keine Ahnung, ob es Zustimmung oder das Gegenteil bedeutet. »Dann ruh dich jetzt aus … Nein, mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut.«
Er lacht erneut. Ich bewundere Ian, der trotz der schlimmen Diagnose alles versucht, um Jasper aufzumuntern, und noch mehr dafür, dass es ihm sogar zu gelingen scheint.
»Was? Libby? Nein, auf die ist absolut kein Verlass. Die steht komplett in deiner Ecke, Bro. Bei Gelegenheit musst du mir mal erklären, wie du es schaffst, ein Mädchen über den verdammten Atlantik hinweg um den Finger zu wickeln.«
Ich strecke Jasper die Zunge raus.
»Nett? Du? Seit wann? … Du bist so ein Schwätzer. Okay, lass uns Schluss machen, schlaf dich aus.« Jas-per senkt die Lider. »Mach dir keine Sorgen. Alles ist gut. Ich komme klar … Mmh. Ja, sag ich ihr. Schlaf gut.«
Er legt auf und bleibt mit geschlossenen Augen sitzen. Es dauert eine ganze Weile, bis ich realisiere, dass er stumm weint. Ich rücke näher an ihn heran.
»Es tut mir so leid.«
»Ich kann das alles einfach nicht glauben«, wispert er mit brüchiger Stimme.
»Verständlich.«
»Ich muss nach Hause.«
Er wischt sich die Tränen von den Wangen, tippt auf seinem Handy herum und versucht, einen Flug zu finden. Dass er völlig neben sich steht, zeigt seine Fahrigkeit. Ständig verklickt er sich, vergisst, wichtige Eingaben zu machen, und flucht unentwegt vor sich hin.
»Soll ich das vielleicht übernehmen?«
Er nickt, reicht mir sein Smartphone. Während ich nach dem nächstmöglichen Flug zurück nach London suche, sagt Jasper: »Ich soll mich noch einmal bei dir bedanken. Das war Ian sehr wichtig, und ich …«
»Hier, schau mal. Der hier?«
Er sieht mir über die Schulter und nickt. Sein Atem streift meine Wange, und mein dummer, verräterischer Körper erschaudert.
»Ist dir kalt?«
»Na ja, warm ist es nicht gerade, aber …«
Er zieht sein Jackett aus und legt es mir über die Schultern. Himmel, riecht das gut! Sein Duft, herb und männlich, haftet dem Stoff an, der mich schützend und wärmend umgibt.
Jetzt bin ich es, die Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren, was reichlich albern ist. Reine Selbstdisziplin befähigt mich dazu, seinen Vor- und Nachnamen einzutippen. Jasper steht kurz auf, zückt sein Portemonnaie und holt seinen Ausweis und eine Kreditkarte hervor. Zögerlich reicht er mir beides. Seine Finger zittern.
»Danke, dass du das hier alles machst.«
»Ist schon okay.«
»Tu das nicht ab, Libby. Das ist nicht selbstverständlich.«
Ich schaue vom Display auf. »Für mich schon. So, der Flug wäre gebucht. Morgen Nachmittag bist du wieder zu Hause.«
»Gut«, nuschelt er und nimmt sein Handy entgegen. »Wir sollten reingehen«, sagt er nach einer Weile, bleibt jedoch sitzen. Es vergehen ein paar Minuten, bevor er wieder zu sprechen beginnt. »Ich habe mir das alles anders vorgestellt«, gesteht er schließlich. »Dieser ganze New-York-Trip sollte für Ian und mich eine große Sache sein. Nicht nur wegen des Awards, sondern auch, weil keiner von uns jemals in dieser Stadt war. Und nun? Wer weiß, ob Ian jemals die Gelegenheit dazu haben wird. Was, wenn er stirbt?«
Er sieht mich verzweifelt an, und ich wünschte, ich könnte ihm versichern, dass das nicht passieren wird. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas sagen, damit es ihm besser geht und er sich nicht so elend fühlt. Dann fällt mir ein, was Ian über ihn behauptet hat.
»Ian hatte also recht!«, seufze ich theatralisch. »Du bist wirklich dieser Harte-Schale-weicher-Kern-Typ. Wie unsexy!«
Jasper lacht überrascht auf. »Das hat er behauptet? Harte Schale, weicher Kern?«
Ich nicke und schenke Jasper ein Lächeln.
»Er ist so ein Idiot«, befindet er kopfschüttelnd.
Einen Moment lang schweigen wir erneut.
»Ich habe solche Angst um ihn«, gesteht Jasper in die Stille hinein.
Ich lege meine Hand auf seine und drücke sie. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie er sich gerade fühlt. Nicht auszudenken, wenn nicht Ian, sondern Eden betroffen wäre. Ich glaube, ich würde durchdrehen.
»Ich sollte jetzt wohl wirklich besser gehen und packen. Danke noch mal.«
»Keine Ursache«, erwidere ich.
»Kommst du mit rein?«
»Ja, ich wollte ohnehin auch aufbrechen.«
Wir erheben uns zeitgleich, gehen hinein. Stickige, warme Luft schlägt uns entgegen. Kaum sind wir drin, werden wir von der Flutwelle aus Gesprächsfetzen, Gelächter und Musik verschluckt. Himmel, was für ein Lärm und was für ein Gedränge! Wir sind noch keine drei Meter weit gekommen, da falle ich bereits zurück. Denn während Jasper sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Menge schiebt, ist es mir nicht möglich, mit ihm Schritt zu halten. Leute bewegen sich auf ihn zu, ziehen sich jedoch aufgrund seiner entschlossenen Ausstrahlung eilig wieder zurück. Dumm nur, dass sie sich in ihrem Bemühen, ihm aus dem Weg zu gehen, in meinen stellen.
Ich glaube schon, dass ich ihn zwischen all den Menschen verloren habe, als ich doch noch zu ihm aufschließe. Hugh und Sylvia haben sich wie die Geier auf ihn gestürzt und quasseln hemmungslos auf ihn ein. Empathie ist wohl nicht ihre große Stärke.
»Das klingt wahnsinnig interessant«, sagt Jasper und setzt gerade zu einem »aber« an, als Hugh ihn unterbricht und ihm von Sylvias Unternehmen vorschwärmt.
Unsicher, ob ich das Gespräch, bei dem es eindeutig um etwas Geschäftliches geht, unterbrechen soll, geselle ich mich einfach zu Jasper.
Nach zwei Minuten wird mir klar, dass Jasper nur zu höflich ist, um etwas zu sagen – vielleicht steht er aber auch nach Ians Geständnis immer noch unter Schock. So oder so, ich sehe mich gezwungen, ihn zu retten.
»Liberty Stevenson«, springe ich für ihn in die Bresche. »Ich bin die persönliche Assistentin von Mr. Chase. Geben Sie mir doch bitte Ihre Karte. Wir melden uns dann bei Ihnen. Mr. Chase hat gleich noch einen bedeutenden Interviewtermin, weshalb wir uns etwas ranhalten müssen.« Ich werfe ihm einen strengen Blick zu. Zum Glück spielt er mit. Alles andere wäre für mich auch ganz schön peinlich geworden.
»Sie haben gehört, was meine PA gesagt hat. Es tut mir wahnsinnig leid, aber es war ausgesprochen nett, Sie kennenzulernen.«
Hugh überreicht mir eine Visitenkarte, die ich sorgfältig in meiner Handtasche verstaue, bevor ich Jasper folge.
»Ich brauche keinen Babysitter«, knurrt er übellaunig, nachdem wir im Foyer angekommen sind. Er händigt seine Garderobenmarke aus.
Ich tue es ihm gleich. »Dein Tag verlief anders als erwartet, aber …«, beginne ich, komme jedoch nicht dazu, den Satz zu beenden.
»Das«, faucht er, »ist die Untertreibung des Jahrtausends.«
»Okay, dein Tag verlief beschissen, aber es heißt: ›Vielen lieben Dank, Libby, dass du mich vor der alten Vettel gerettet hast.‹ Und nicht: ›Ich brauche keinen Babysitter!‹«
Er sieht mich trotzig an. Aus seinem Mund kommt keine Entschuldigung, sondern lediglich die Worte: »Mein Jackett, bitte!«
Ich ziehe es aus, gebe es ihm und beobachte, wie er hineinschlüpft, während ich selbst meinen Mantel anziehe, den der Garderobier mir reicht.
Kaum dass wir gemeinsam die Veranstaltung verlas-sen haben und die Einfahrt zur Straße entlanglaufen, ruft Jasper sich ein Taxi. Da das keine dumme Idee ist, folge ich seinem Beispiel.

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Ivy Andrews
© Saskia Steltner

Die Autorin Ivy Andrews

Ivy Andrews alias Viola Plötz, geboren 1979, machte sich nach ihrem Studium im Fach Kommunikationsdesign als Hochzeitsfotografin und Designerin selbstständig. Im Jahr 2014 beschloss sie schließlich, ihren Traum von einem eigenen Buch zu verwirklichen. Was darauf folgte, waren mehrere erfolgreiche Romane als Selfpublisherin und nun die »L.O.V.E.«-Reihe bei Blanvalet. Die Autorin lebt mit Mann und Kindern im Taunus – viel zu weit entfernt vom Meer, das sie so liebt. Doch sie kann sich nicht nur für das Wasser und Wellenreiten begeistern, sondern auch für Musik, Yoga und nicht zuletzt für prickelnde Geschichten.

Die Autorin schreibt auch unter den Pseudonymen Ava Innings und Violet Truelove.

Kennt ihr schon ....?

Liberty Stevenson

Name: Liberty Stevenson
Spitzname: Libby, Lady Liberty
Alter: 19
Größe: 1,64m
Haarfarbe: blond
Augenfarbe: tiefblau
Geburtsort: Nashville, Tennessee, USA
Lieblingsessen: Zuckerwatte
Mein guilty pleasure: Schaumbäder und Zuckerwatte
Hobbys: zeichnen, lesen, baden (Ihr denkt jetzt bestimmt, das sei kein Hobby, aber so wie ich das betreibe, ist es das sehr wohl ;-) Ich spiele schon fast in der Profiliga!), reisen
Familie: Mein Vater ist mein Verbündeter und der Mensch, der mich am besten versteht. Meine Mutter ist extrem anstrengend, weil sie wahnsinnig überfürsorglich ist. Leider keine Geschwister:/
Beruf/Studium: Ich studiere Modedesign.
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: Ich bin nach Plymouth gekommen, weil Alicia King dort unterrichten wird. Sie ist mein großes Fashion-Idol!
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: Ich liebe Popmusik, und Trinity mit Dirty Secrets hat es mir besonders angetan.
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: Zuckerwatte, Schaumbäder und gute Freunde
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: Krieg und Hass
Mein größter Traum: eine erfolgreiche Modedesignerin zu werden
Der schönste Moment meines Lebens: Kein Kommentar, denn das ist zu privat.
So sehe ich mich selbst: Als liebenswerte Chaotin ;-) und unverbesserliche Romantikerin
Von anderen Menschen erwarte ich: Dass sie mich so behandeln, wie sie selbst gerne behandelt werden würde.
Liebe bedeutet für mich: Alles
Mein Lebensmotto: In einer Welt, in der du alles sein kannst, sei nett.

Jasper Chase

Name: Jasper Chase
Spitzname: Jazz und – so nennt mich Ian manchmal, wenn er mich ärgern will – Jezabel
Alter: 24
Größe: Die Frage ist zwar etwas indiskret, aber sagen wir mal so: Bisher hat sich noch keine beschwert ;-)
Haarfarbe: blond
Augenfarbe: grün mit goldenen Sprenkeln
Geburtsort: Hayle, Cornwall, UK
Lieblingsessen: Ich behaupte immer, es sei Stargazy Pie, weil diese Pastete den Ursprung in meinem Heimatdorf hat, allerdings stimmt das nicht, denn auch das ist abhängig von dem, worauf ich gerade Lust habe.
Mein guilty pleasure: Ich gehe gern ins Aquarium – irgendwie nerdig, ich weiß.
Hobbys: Skateboard fahren, surfen, joggen, lesen, zeichnen, aber leider habe ich neben dem Studium und der Arbeit kaum Zeit für Hobbys.
Familie: Meine Eltern sind geschieden. Mein Vater ist Fischer und lebt in Mousehole, wo ich aufgewachsen bin, zu meiner Mutter habe ich keinen Kontakt. Soviel ich weiß, habe ich zwei jüngere Halbgeschwister.
Beruf/Studium: Ich studiere Modedesign und mache gerade meinen Master, außerdem bin ich einer der Designer von On Fleek.
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: Ich stehe auf Hard Rock; ich liebe Rock & Roll Queen von The Subways, Somebody told me von The Killers und – einer meiner absoluten Lieblingssongs –Tick Tick Boom von The Hives.
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: meine Kreativität, gute Musik, das Meer, Libby
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: Intoleranz, Vorurteile und Intrigen
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: um meine Mentorin Alicia King nicht zu verlieren; ich wollte unbedingt, dass sie meine Masterarbeit begleitet
Mein größter Traum: die Freiheit zu besitzen zu tun, was ich will, und zu lieben, wen ich will
Der schönste Moment meines bisherigen Lebens: jene Nacht in New York mit Libby
So sehe ich mich selbst: Ich glaube, dass ich schwierig bin.
Von anderen Menschen erwarte ich: nichts
Liebe bedeutet für mich: ich selbst sein zu können, ohne Zurückweisung zu fürchten
Mein Lebensmotto: Dream big and dirty! / Träum groß und schmutzig!

Oxana Petrova

Name: Oxana Petrova
Spitzname: Oxy
Alter: 22
<>Größe: 1,74m
Haarfarbe: hellblondes Haar
Augenfarbe: eisblau
Geburtsort: Tscheboksary, Russland
Lieblingsessen: Pelmeni und Vals Lasagne, die ist so lecker <3
Mein guilty pleasure: Das Lesen meines Tageshoroskops.
Hobbys: Ich lese gern, aber dafür fehlt mir oft die Zeit, außerdem zeichne und nähe ich auch neben der Arbeit in meiner Freizeit.
Familie: Sie lebt in Russland, ich habe aber leider keinen Kontakt zu meinen Eltern und Geschwistern.
Beruf/Studium: Schneiderin, im Moment aber studiere ich bei Alicia King am Plymouth College of Arts.
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: Ausschließlich wegen Alicia King! Sie ist eine so großartige Designerin und ich wollte unbedingt aus erster Hand von ihr lernen.
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: habe ich nicht
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: die Mode! Sie ist meine große Leidenschaft. Ich liebe es aus einfachen Stoffen und ein wenig Garn schöne Kleider zu erschaffen, die es vorher nur in meinem Kopf gab.
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: betrunkene Menschen, Streit
Mein größter Traum: eine berühmte Designerin zu werden
Der schönste Moment meines Lebens: Auf den warte ich noch.
So sehe ich mich selbst: strebsam, fleißig, zupackend, zuverlässig; ich war immer eine Einzelkämpferin, dass ich jetzt so tolle neue Freundinnen habe, die mich unterstützen und mir den Rücken stärken, ist schön, aber es fällt mir noch etwas schwer, sie um Hilfe zu bitten.
Von anderen Menschen erwarte ich: Nicht viel, da ich gelernt habe, mich nur auf mich selbst zu verlassen.
Liebe bedeutet für mich: Liebe ist mit Vorsicht zu genießen, denn die, die wir lieben, haben die Macht, uns am meisten zu verletzen.
Mein Lebensmotto: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Henri Chevallier

Name: Henri Chevallier
Spitzname:
Alter: 27
Größe: 1,86m
Haarfarbe: blonde Locken
Augenfarbe: hellbraun
Geburtsort: Paris, Frankreich
Lieblingsessen: Es geht nichts über ein gutes Steak!
Mein guilty pleasure: No guilt, just pleasure!
Hobbys: Sport in jeglicher Form und alles, was mit Wasser zu tun hat. Im Besonderen: kochen, das Partyleben genießen, schöne Frauen …
Familie: Alain und Florence Chevallier sowie eine Schwester, Emmanuelle
Beruf: Ich bin für das New Business Development bei French Chic, dem Modelabel meiner Familie, verantwortlich.
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: Um Ella zu sehen und aufzupassen, dass sie keinen Unsinn treibt. Aber verratet ihr das bloß nicht, sonst bin ich echt am Arsch.
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: Alice Merton, Why so Serious
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: meine Familie und meinen Job
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: Menschen, die das Leben anderer zerstören
Mein größter Traum: Es gibt Träume und Träume. Ein realistischerer Traum ist es, dass ich am Ironman teilnehme. Meine anderen Träume sind bloßes Wunschdenken und fernab der Realität.
Der schönste Moment meines Lebens: die Geburt meiner Schwester Ella
So sehe ich mich selbst: puh, keine Ahnung … Ich bin lustig und verdammt gut in meinem Job.
Von anderen Menschen erwarte ich: In einer einzigen Nacht habe ich das Beste und das Schlimmste gesehen, wozu Menschen fähig sind. Ich hoffe bei Leuten deshalb auf das Beste, erwarte aber immer das Schlimmste.
Liebe bedeutet für mich: Die zu schützen, die man liebt.
Mein Lebensmotto: Das Motto meiner Heimatstadt Fluctuat nec mergitur, das bedeutet »Sie wankt, aber sie geht nicht unter.«

Valerie Zimmermann

Name: Valerie Zimmermann
Spitzname: Unzählige und die meisten davon hasse ich. Da wären Hydrant, Feuermelder, Kürbis, Karotte, die rote Zora… Harmlos sind hingegen Pumuckl oder Rotschopf, die finde ich zwar auch doof, aber mit denen kann ich leben. Ich für meinen Teil bevorzuge einfach Val – echt, was ist so schwierig daran? Es sind nur drei einfache Buchstaben!
Alter: 23
Größe: 1,72m
Haarfarbe: rote Locken
Augenfarbe: grün
Geburtsort: Frankfurt Höchst, Deutschland
Lieblingsessen: Spinatlasagne
Mein guilty pleasure: Beim Nachbearbeiten meiner Fotos brauche ich nebenbei leichte Kost und schaue daher gern Serien-Oldies wie Beverly Hills, 90210, Friends und Baywatch.
Hobbys: reiten, lesen, fotografieren, Musik hören
Familie: Meine Mama <3, leider keine Geschwister :/
Beruf/Studium: Ich studiere Fotografie und möchte Modefotografin werden – genau wie mein Papa.
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: Weil ich es wichtig finde, ins Ausland zu gehen. Ich glaube, dass man dabei viel über sich selbst lernt, und in Plymouth ist nun mal eine der Partnerschulen meiner FH.
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: Ich stehe total auf Deutschrap; Vermissen von Juju feat. Henning May ist mega und so ziemlich alles von SDP.
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: meine Mama, meine Freundin Jule, meine Nikon Kamera, meinen Mac, und auch ohne mein Auto wäre es schwer für mich – ich liebe die Freiheit, die ich dadurch habe!
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: Lügen und irgendwelche abgefuckten Spielchen
Mein größter Traum: in die Fußstapfen meines Vaters zu treten und eine berühmte Modefotografin zu werden
Der schönste Moment meines Lebens: Als ich das Stipendium für mein Auslandssemester bekommen habe.
So sehe ich mich selbst: Ich glaube, dass ich ein sehr offener Mensch bin. Ich bin kommunikativ, neugierig, abenteuerlustig und witzig.
Von anderen Menschen erwarte ich: Offenheit, Ehrlichkeit und dass sie authentisch sind.
Liebe bedeutet für mich: Dass ich mich auf meinen Partner verlassen kann, mich bei ihm geborgen fühle und er keine Geheimnisse vor mir hat.
Mein Lebensmotto: Ein Tag ohne Lachen, ist ein verlorener Tag.

Parker Gibson

Name: Parker Gibson
Spitzname:
Alter: 32
Größe: 1,87m
Haarfarbe: ich nenne es Straßenköterblond
Augenfarbe: blau
Geburtsort: Boston, Massachusetts, USA
Lieblingsessen: Cheeseburger
Mein guilty pleasure: Auch auf die Gefahr hin, dass es kitschig klingt: meiner Tochter beim Schlafen zuzusehen.
Hobbys: Rugby
Familie: Meine Eltern leben in den USA, ich und meine Tochter Jil wiederum in Plymouth. Mein bester Freund Holden und seine Brüder sind meine Wahlfamilie.
Beruf: Ich kaufe Immobilien, restauriere und vermiete sie.
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: eigentlich zum Studieren, aber dann bin ich der Liebe wegen geblieben
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: Sex Pistols
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: meine Tochter
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: Wenn man mir sagt, wie ich mich zu fühlen habe, wie ich zu sein habe und alles besser wissen.
Mein größter Traum: Dass Jil eine wundervolle Kindheit hat und es ihr an nichts fehlt.
Der schönste Moment meines Lebens: Jils Geburt
So sehe ich mich selbst: Indem ich in den Spiegel schaue ;-) Okay, kleiner Scherz, aber im Ernst: Die Frage nervt. Ich bin nun mal niemand, der gerne über sich selbst spricht. Was soll ich auch sagen? Ich bin Witwer, alleinerziehend und gebe jeden Tag mein Bestes, aber den Großteil der Zeit habe ich eigentlich das Gefühl auf ganzer Linie zu versagen.
Von anderen Menschen erwarte ich: nicht allzu viel, frei nach dem Motto »Habe niemals zu hohe Erwartungen, dann kannst du nicht enttäuscht werden.«
Liebe bedeutet für mich: Festzuhalten, was man liebt.
Mein Lebensmotto: Um an dieser Stelle den legendären Captain Jack Sparrow zu zitieren: »Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zu diesem Problem.«

Emmanuelle Chavallier

Name: Emmanuelle Chavallier
Spitzname: Ella
Alter: 22
Größe: 1,73m
Haarfarbe: brünett
Augenfarbe: schokoladenbraun
Geburtsort: Paris, Frankreich
Lieblingsessen: Alles, was Henri kocht.
Mein guilty pleasure: Shopping, außerdem stehe ich auf Superheldenfilme.
Hobbys: shoppen, Museumsbesuche, fotografieren, reisen, segeln, ich tanze gerne
Familie: meine Eltern, einen wundervollen Bruder und das nervige dritte Kind der Familie: French Chic. Die Firma ist wie ein verzogener, rüpelhafter Bruder, der immer für Probleme sorgt und unglaublich viel Aufmerksamkeit verlangt.
Beruf/Studium: Modedesign, da ich später die Designabteilung von French Chic übernehmen soll
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: In erster Linie um mich dem Einflussbereich meines Vaters zu entziehen und auch um meine Englischkenntnisse aufzupolieren.
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: Es gibt so viele tolle Bands, sich auf eine festzulegen ist unmöglich, aber ich mag Garage-Rock, Indie-Rock und Punkrock.
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: Geld und Freiheit, wobei Geld ja eigentlich auch Freiheit bedeutet.
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: Fremdbestimmt zu werden und nicht die Freiheiten zu haben, die ich gerne hätte.
Mein größter Traum: Glücklich zu sein.
Der schönste Moment meines Lebens: Als klar war, dass Henri den 13. November überlebt hat.
So sehe ich mich selbst: Als Rebellin und schwarzes Schaf der Familie, außerdem kann ich zu einer regelrechten Löwenmutter mutieren, wenn jemand sich an meinem »Rudel« vergreift.
Von anderen Menschen erwarte ich: Aufrichtigkeit
Liebe bedeutet für mich: Liebe ist das einzige, was zählt.
Mein Lebensmotto: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Callum MacArthur

Name: Callum MacArthur
Spitzname: Cal
Alter: 24
Größe: 1,91m
Haarfarbe: dunkelbraun
Augenfarbe: hellblau
Geburtsort: Inverness, Schottland
Lieblingsessen: Fish & Chips
Mein guilty pleasure: Schottische Sagen, vorgelesen von meiner Oma
Hobbys: fotografieren, wandern, klettern, Gitarre spielen
Familie: meine Oma
Studium: Ich mache gerade meinen Master in Fotografie.
Darum bin ich nach Plymouth gekommen: Wegen des Studiums.
Lieblingsband/Lieblingsmusiker/Lieblingssong: Mein all time favorite ist Paranoid von Black Sabbath:
Dinge, ohne die ich nicht leben kann: die Natur
Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es: Wenn irgendwelche Vollhonks in meine Dunkelkammer platzen und der Lichteinfall die Arbeit von Stunden ruiniert.
Mein größter Traum: Ich wünsche mir, dass meine Oma ihren hundertsten Geburtstag erleben kann. Mindestens!
Der schönste Moment meines Lebens: Als ich beim Wandern in den Highlands von einem schrecklichen Gewitter überrascht wurde und zum Glück ein Bothy, eine Schutzhütte, entdeckt habe. Ich war so froh! Das wäre sonst lebensgefährlich geworden.
So sehe ich mich selbst: Anders als andere mich sehen. Ich bin vielleicht nicht sonderlich gesprächig, aber bei Weitem nicht so unnahbar, wie es auf den ersten Blick scheint.
Von anderen Menschen erwarte ich: Respekt
Liebe bedeutet für mich: Geborgenheit
Mein Lebensmotto: Die besten Dinge im Leben sind die, die man nicht für Geld kaufen kann.