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Rezension zu
My City

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Wundersame im Alltäglichen

Von: Erlesene Seiten
04.07.2019

Der kleine Max erhält einen wichtigen Auftrag. Er soll für seine Mama einen Brief in den nächsten Briefkasten werfen. Sein Weg führt ihn durch die ganze Stadt und dabei begegnen ihm lauter Dinge, die alltäglich erscheinen, doch Max bringen sie zum Staunen. Aus der Sicht eines Kindes werden so die banalsten Kleinigkeiten zu etwas Besonderem. Insbesondere da die Erwachsenen blind für ihre Umwelt geworden sind. Sie starren wie hypnotisiert auf ihre Smartphones oder hetzen zum nächsten Termin, gehen ihren Freizeitbeschäftigungen nach, aber sie sehen eben nicht so hin wie ein Kind. Aus diesem Grund entgeht ihnen die Spiegelung des Himmels mit seinen Wolkenkratzern und Flugzeugen in der Pfütze am Rinnstein. Sie sehen auch nicht die bunten Blätter, die der Herbstwind aufwirbelt. Oder das Farbenspiel einer untergehenden Sonne. Die Illustrationen von Joanne Liu sind zwar farbenfroh, dafür aber ziemlich einfach gehalten. Sie scheinen geradewegs aus dem Malkasten eines Kindes entsprungen zu sein. Aber sie passen sehr gut zu Max‘ Geschichte. Die Illustrationen bilden die Welt ab, so wie sie der kleine Junge wahrnimmt und vermutlich selbst wiedergeben würde. Bis auf den Anfang („Max darf einen Brief zum Briefkasten bringen“) und das Ende („Jetzt kann er Mama von seinen Abenteuern erzählen“) gibt es im Buch keinen Text. Natürlich sprechen die Illustrationen für sich und ich persönlich unterstütze es immer, dass Kinder lernen, selbst zu erzählen und zu beschreiben. Aber stellenweise wäre ein bisschen geschriebene Handlung nicht verkehrt gewesen. Auch, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu fesseln, die die Seiten sonst nur schnell durchblättern. Erwachsene regt das Buch schon eher zum Nachdenken an. Dass man seinen Alltag einmal entschleunigt, die Augen für seine Umgebung öffnet und die Welt mit kindlicher Neugier betrachtet. Was man da nicht alles für wunderbare Dinge entdecken kann? Vielen Dank an Prestel für das Rezensionsexemplar!

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