Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Tote Mädchen lügen nicht

Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, aber erklären.

Von: drei Lockenköpfe
18.05.2015

Clay erhält ein Päckchen. Nur so gross wie ein Schuhkarton. Aber dieser Karton wird sein Leben von Grund auf ändern.7 Kassetten liegen im inneren, kein Absender, keine Beschriftung ausser eine Nummerierung 1-13. In der Garage steht noch ein alter Kassettenrecorder, er legt die erste Kassette ein und drückt auf "play". Was er nun hört überrascht ihn sehr. Diese Stimme - eigentlich darf er diese Stimme nie wieder hören. Hannah Baker spricht zu ihm. Sein heimlicher Schwarm Hannah hat sich vor zwei Wochen das Leben genommen. Selbstmord durch Tabletten heisst es..... Direkt zu beginn erklärt Hannah ihm warum 7 Kassetten mit 13 bespielten Seiten in seinem Briefkasten lagen. Jede Seite hat sie einem Menschen gewidmet der seinen Teil zum ihrem Suizid beigetragen hat. Hier ist der original Titel aussagekräftiger: Thirteen Reasons Why, wörtlich: Dreizehn Gründe warum). In der heutigen Zeit ist es schwierig ein Abspielgerät für Kassetten zu finden, die meisten Menschen sind auf Digitale Medien umgestiegen. Umständlich leiht Clay sich einen alten Walkman von seinem Schulkameraden. Damit läuft Clay durch die Stadt, hört sich die Kassetten seiner Freundin an. Macht sich viele Gedanken über das wie und warum. Die Kassetten sollen ihm helfen zu verstehen. Clay befindet sich auf einer Liste mit 12 anderen Menschen. Seine Gedanken schwirren darum, was er getan hat und hätte anders machen können. Hätte er Hannahs Meinung ändern und ihr Leben retten können? Mit den Kassetten und einer Karte (die vor einigen Wochen in seinem Spint lag) macht er sich auf den Weg. Im laufe der Nacht besucht er jeden der markierten Punkte und erfährt viel über Hannahs Leben und leiden. Aufgrund der Rezension bei Amazon von Andrea Koßman habe ich mir das Buch zugelegt. Dieser Satz war ausschlaggebend für mich :-) "Vor dem Lesen dieses Buches solltet Ihr Sicherheitsvorkehrungen treffen. Nämlich die, die Euch absolut ungestört lesen lassen. Ihr werdet jede Ablenkung, jedes Telefonklingeln, jedes Ansprechen und jede Türklingel dafür hassen, dass es Euch aus dem Bann dieses Buches zieht. Immer wieder werdet Ihr nervös sein, auf das Buch schielen und innerlich darum flehen, endlich weiterlesen zu können! Wetten?" Sie hat recht. Ich hatte Probleme eine Pause einzulegen. Das Buch war von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd. Genau wie Clay, der den Kassetten auf den Grund gehen wollte, klebte auch ich an den Seiten. Über eine Kassette zu erfahren warum sich jemand das Leben nimmt ist eine spannende und aufwühlende Erfahrung. Wie genau jede einzelne genannte Person mit ihrem Ableben in Zusammenhang steht. Und die frage aller Fragen: Was hab ich damit zu tun? Ein schwieriges Thema mit dem sich dieses Buch befasst. Wie selbst schon geschrieben wird es oft Totgeschwiegen oder übergangen. Das wegsehen ist viel einfacher als die Warnsignale zu beachten. Gerade unter Teenagern wird vieles falsch interpretiert oder auch gerne mal weggesehen,- ist ja nur eine Phase-. Schade das Hannahs anonymer Hilfeschrei im Unterricht so wenig Aufmerksamkeit gebracht hat. Eigentlich sollte man meinen, das wenigstens die Lehrer sich Gedanken machen, wenn eine solche Bitte vorgetragen wird. Clay fragt sich im laufe des Buches immer wieder warum Hannah nicht zu ihm gekommen ist. Das ist eigentlich das was Hannah sich immer wünschte: ein Mensch der Interesse zeigt und sich um sie kümmert. Das man sie so respektiert und akzeptiert wie sie ist und nicht den Gerüchten mehr glauben schenkt. Die Kassetten-Erzählung von Hannah sind Kursiv geschrieben. So das sie sich vom restlichen Geschehen sichtlich abhebt. Immer wieder wechselt der Autor zwischen Erzählung von Hannah und dem aktuellen Geschehen von Clay. Es war für mich zu keiner Zeit verwirrend. Gegenwart und Vergangenheit konnten gut getrennt werden. Die Geschichte hat auch eine gerade Form. Kein verwirrenden Gedankengänge oder Zeitsprünge. Der Schreibstil ist flüssig und einfach, so das die Seiten nur so dahin schwinden. Den einzigen Makel habe ich in der Persönlichkeiten der Protagonisten gefunden. Diese sind sehr flach gehalten Auch wenn ich durch die Ich-Erzählung Clay gut verstehen konnte, seine Gedankengänge mit verfolgen und auch seine Gefühle nachvollziehen konnte. So fehlte mir der Tiefgang. Ein so trauriges Thema, so geschrieben hat es mich aber nicht zu tränen gerührt. Da dies ein Jugendbuch ist, ist es vielleicht genau so gewollt um das zarte gemüht zu schonen ;-) Insgesamt ein hochinteressantes und spannendes Buch, was uns zeigt wie die Jugend von heute denkt und fühlt. Vielleicht öffnet es dem ein oder anderen die Augen mehr auf solche Warnsignale zu achten. Die Geschichte hat kein Happy End, sondern ein Ende das Hoffnung gibt und zum Nachdenken anregt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.