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Rezension zu
Unser wildes Blut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Über kulturelle Differenzen und echte Gefühle.....

Von: Claudis Gedankenwelt
30.03.2016

Inhalt: Die Geschichte dreht sich um den 18 jährigen Alexander und seine Klassenkameradin Aysel, die beide in Heidelberg zur Schule gehen. Alexander liebt Aysel, doch ihre Liebe darf nicht sein, weil sie eine Muslimin ist und Alexander Christ. Die beiden haben keine Chance. Aysels Zwillingsbruder Ilhan wacht mit Argusaugen über die Ehre seiner Schwester. Und natürlich entgeht ihm auf Dauer nicht was Alexander und Aysel verbindet. Als der Konflikt sich immer weiter zuspitzt soll Aysel verheiratet werden. Da bleibt den beiden Liebenden nur die Flucht. Doch Aysels Familie ist nicht weit….. Rezension: Ein Thema, das sicherlich immer aktuell sein wird solange es verschiedene Glaubensrichtungen und unterschiedliche Herangehensweisen an das Leben gibt. Die beiden Autoren haben hier gekonnt den Konflikt zwischen Muslimen und Christen aufgenommen, der hier ein ganz anderes Bild einer Beziehung und Ehe beinhaltet. Das muss natürlich nicht zwangsläufig so heftig verlaufen wie in diesem Fall, denn es gibt auch hier strenger und weniger streng Gläubige. Dieser spezielle Fall zeigt eine ganz junge Liebe, die so völlig entgegen der Pläne geht, die Aysels Familie für sie hat. Doch wie reagiert eine streng gläubige Familie, wenn ihre Tochter droht Schande über sie zu bringen? Hier ist den beiden Autoren ein Spagat gelungen, wie ich es nur selten lesen durfte. Man spürt beim Lesen, dass die beiden wissen wovon sie sprechen und auch das Herzblut, das hier investiert wurde ist mit jeder Zeile spürbar. So ist zum Beispiel eine Stelle im Gedächtnis geblieben wo gesagt wird, dass türkische Paare duldsam zusammenbleiben egal wie furchtbar die Beziehung ist und deutsche Paare viel zu schnell los lassen und doch nur neue Angst und Not finden. Ich fand diese Beschreibung sehr interessant, spiegelt sie doch genau das wider, was hier den Konflikt so aufflammen lässt. Die Perspektive wechselt dabei zwischen Ilhan und Alexander jeweils in der dritten Person. Hier hat mir ab und an ein Kapitel für Aysel gefehlt, weil ihre Emotionen für mich beim Lesen ein wenig zu kurz kamen. Ab und an verstand ich nicht warum Aysel so oder so reagiert und da wäre es auch toll gewesen mal in Aysels Gedanken blicken zu können. Auch ist mir aufgefallen, dass die jungen Protagonisten sich sehr bildgewaltig und poetisch ausdrücken. Das empfand ich beim Lesen teilweise als zu abstrakt, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein junger Mensch in so poetischen Schleifen denkt ,auch wenn er eine höhere Schule besucht hat. Der Spannungsbogen entwickelt sich kontinuierlich weiter. Man weiß aus dem Prolog ja schon, dass Aysel und Alexander zusammen sind. Doch dann erfährt man die ganze Geschichte und dieser Bogen ist den Autoren sehr gut gelungen. Am Ende des Buches hätte ich mir einen Epilog gewünscht um vielleicht ein runderes Ende zu bekommen. Die Geschichte endete für mein Empfinden etwas zu plötzlich. Fazit: Spannender und authentischer Blick in die Konfliktwelt zwischen Muslimen und Christen. Nach diesem Buch beginnt man beide Seiten besser zu verstehen. Eine Leseempfehlung für alle, die gern auch mal tiefgründigere Bücher lesen, die danach auch noch lange nachhallen.

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