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Lisa Unger - Das Gift der Lüge

SPECIAL zu Lisa Unger

Gefährliche Wahrheit

Hätte Ridley Jones an diesem verregneten Morgen doch nur die U-Bahn genommen! Stattdessen steht die junge, freiberufliche Journalistin mitten in Manhattan an einer Kreuzung und sucht verzweifelt nach einem Taxi. Und noch während sie sich selbst verwünscht, geschieht das Unfassbare: Ein kleiner Junge reißt sich von seiner Mutter los und läuft auf die stark befahrene Avenue. Nur aus den Augenwinkeln nimmt Ridley den Lastwagen wahr, der mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Jungen zurast. Ohne eine Sekunde nachzudenken, rennt Ridley los und packt im letzten Augenblick das Kind. Zum Glück wird sie dabei nur leicht von dem Wagen gestreift, dem Jungen geschieht nichts. Ein Journalist, der zufällig Zeuge des Ereignisses wurde, hat den mutigen Einsatz mit seiner Kamera festgehalten, und nur wenige Stunden später ist Ridley auf allen lokalen Fernsehkanälen und in den Zeitungen zu sehen.

Ridley genießt ihren kurzen Ruhm als "New Yorkerin des Tages", bis sie eines Abends in ihrer Post einen Umschlag ohne Absender findet. Neugierig reißt sie den Brief auf. Ein Zeitungsausschnitt, in dem von ihrer Heldentat berichtet wird, fällt heraus. Auch findet Ridley ein altes, vergilbtes Polaroidfoto, auf dem anscheinend eine Familie abgelichtet ist: eine junge Frau in einem geblümten Kleid, hinter ihr ein groß gewachsener Mann und auf ihrem Schoß ein kleines Mädchen. Das Foto irritiert Ridley, denn sie sieht der Mutter erstaunlich ähnlich, und das Mädchen erinnert sie an ihre eigenen Bilder aus Kindertagen. Und dann entdeckt Ridley die Notiz, eine Telefonnummer und eine Frage: "Sind Sie meine Tochter?"

Ein seltsames, unheilvolles Gefühl beschleicht Ridley. Stammt dieser Brief von einem Psychopathen, der durch die Fernseh- und Zeitungsberichte auf sie aufmerksam wurde und nun seine wahnsinnigen Phantasien auf sie lenkt - oder hat er tatsächlich etwas mit ihrem Leben zu tun? Völlig verunsichert macht sie sich auf den Weg zu ihren Eltern, die aber von all dem nichts hören wollen. Die bohrenden Fragen, die Ridley quälen, lassen ihr jedoch keine Ruhe. Warum gibt es zum Beispiel keine Babyfotos von ihr? Stimmt es wirklich, dass sie bei einem Wassereinbruch im Keller des Elternhauses zerstört wurden?

In der Hoffnung, auf andere Gedanken zu kommen, nimmt Ridley die Einladung ihres neuen Nachbarn Jake an, sich bei einem Glas Wein kennen zu lernen. Tatsächlich verspricht der Abend einiges, denn Ridley verliebt sich auf den ersten Blick in den geheimnisvollen Mann, und auch Jake fühlt sich anscheinend zu ihr hingezogen. Als Ridley ihn in die Zweifel über ihre Familie einweiht, bietet Jake ihr sogar seine Hilfe an. Gemeinsam versuchen sie, die Wahrheit über Ridleys Identität zu ergründen. Schon bald muss Ridley erkennen, dass sie in einem Netz von Lügen gefangen ist, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Keiner von den Menschen, die sie je geliebt hat, spricht die Wahrheit. Niemandem kann sie mehr vertrauen: weder ihren Eltern noch ihrem Bruder. Selbst das Bild, das sie von ihrem besten Freund, dem verstorbenen Onkel Max, hat, hält den Nachforschungen nicht stand. Ridleys Leben, so wie sie es gekannt hat, zerfällt vor ihren Augen in tausend Stücke, so dass sie schließlich selbst Jake misstraut. Doch der hat inzwischen eine Spur zu der jungen Frau auf dem Foto gefunden, ohne zu ahnen, dass er damit die Drahtzieher eines grausamen Komplotts aufschreckt. Und die haben keine Skrupel, einen Mord zu begehen, um ihr Teufelswerk zu vertuschen