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Rezension zu
Dark Wonderland - Herzkönigin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

ich liebe es!

Von: engelsmomente
31.03.2015

Es beginnt mit dem Tod. Es ist sofort klar, dass Alyssa ein ernsthaftes Problem hat. Sie hört Käfer und Pflanzen reden. Um die Stimmen abzuschalten, spießt sie alle möglichen Insekten auf und macht darauf morbide Kunstwerke. Die ist die Ur-Ur-Ur-Ur-Urenkelin von Alice Liddell, die damals in Wonderland war und Lewis Caroll ihre Geschichten erzählt hat. Seit dem sind alle weiblichen Liddells etwas... verrückt. Ihre Mutter zum Beispiel wurde weggesperrt, isst nur aus Teetassen, redet mit Pflanzen und anderen und hat sich auch ansonsten zu sehr in das Alice-Thema gestürzt. Als ihrer Mutter eine Elektroschock-Therapie verordnet wird, muss Alice etwas unternehmen. Sie muss den Fluch, der auf ihrer Familie liegt brechen. Der Schlüssel zu allem ist Wonderland, jetzt muss sie nur noch den Hasenbau finden und alles rückgängig machen, was die kleine Alice angerichtet hat. Also den Anfang fand ich einfach genial. Man weiß sofort, womit man es zu tun hat und das die Story in jedem Fall außergewöhnlich sein wird. Die Story ist nahe ans Original angelegt, hat aber z.b. das Aussehen einiger Charaktere stark verändert. Wer also Lust auf eine bizarre Reise ins Wonderland hat, wird seinen Spaß haben. Die Charaktere haben mich sofort überzeugt, auch wenn sie nicht immer leicht zu durchschauen waren. Alyssa ist anders, als andere Charaktere. Sie hört Stimmen, lässt sich davon aber nicht unterkriegen. Es muss aber auch nicht jeder wissen, dass sie anders ist. Neben dem Aufspießen von Käfern, Motten und anderem Getier, zählt vor allem das Skateboarden zu ihren Hobbies. Sie ist tough und trägt das Herz am rechten Fleck. Alyssa würde alles tun, um ihrer Mutter zu helfen, selbst wenn sie dazu nach Wonderland muss. Natürlich gibt es auch einen Schwarm, in diesem Fall ist es Jeb. Er ist Künstler und will bald mit seiner Freundin,Tae nach London ziehen, wegen eines Studiums. Allerdings hat er es nicht für nötig gehalten, Alyssa davon zu erzählen. Nach einem Streit mit ihr, kann er allerdings nicht so einfach beilegen und taucht nochmal bei ihr auf, was dazu führt, dass er mit ihr durch das Portal triff und so im Hasenbau landet. In Wonderland erweist er sich als ehrenhafter Ritter, der an Alyssa glaubt und sein Leben für sie geben würde. Auch muss er sich endlich eingestehen, dass seine Beziehung zu Tae eigentlich nur Fassade war. Zuletzt noch Morpheus, bei dem nie sicher war, ob er der Gute oder der Böse ist. Er vertritt die Figur des Absolem, nach der Metamorphose. Er war es, der Alyssa nach Wonderland gebracht und sie, während ihrer Kindheit, auf ihre Abenteuer bzw. Aufgaben vorbereitet hat. Als Leser wusste ich nie, ob er es ehrlich meint, oder Alyssa nur für seine Zwecke benutzt. Er lässt in ihr Zweifel aufkommen, was Jeb betrifft, treibt sie voran, verschweigt aber allerlei Informationen. Insgesamt fand ich die drei ganz interessant. Gerade Jeb und Morpheus konkurrieren miteinander und stellen verschiedene Entscheidungen oder Seiten von Alyssa dar. Morpheus ist eher der Verführer, der geheimnisvolle dunkle Fremde, wohingegen Jeb eher für der Vertraute, Sichere und Ritterliche steht. Den Kontrast fand ich ziemlich gut und Alyssa muss sehen, auf welcher Seite sie steht. Natürlich ist es mit der Liebe nicht so einfach, gerade auch weil Morpheus sich zu gern einmischt, sodass das Thema etwas mehr im Vordergrund steht. Weder Wonderland noch die Liebe tritt wirklich in den Hintergrund, sodass es fast schon ein Kopf an Kopf Rennen wird. Der Stil hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte mit dem Englischen kaum Probleme, nur stellenweise kam ich etwas holprig voran. Es ist aber schön geschrieben, vor allem sehr bildhaft, sodass ich mir Wonderland sehr gut vorstellen konnte. Es ist aber schon eher außergewöhnlich, morbide und düster, weshalb es wohl nicht jeden Leser ansprechen wird. Das Buch ist größtenteils spannend geschrieben, wobei die Spannung auch oft durch die Charaktere ausgelöst wird, einfach, weil man wissen will, was mit ihnen passiert, was Morpheus' wahre Motive sind und wie sich Alyssa entscheidet. Es passieren aber auch immer wieder bizarre Abenteuer, sodass es auch in dem Bereich nicht langweilig wird. Die Idee mochte ich sehr gern. Klar ist Alice nicht die neuste Geschichte oder das innovativste Thema, aber in jedem Fall das vielfältigste. Wenn ich mir da z.B. »Alice im Zombieland« ansehe, wo sich eher weniger Parallelen finden und dann ein Buch wie »Dark Wonderland« habe, sieht man schon wie viel Potential in der ursprünglichen Geschichte steckt. Es war schön zu sehen, was die Autorin aus den gegebenen Figuren gemacht hat. So wurde aus der Raupe Absolem eben Morpheus, der dunkle Verführer und aus dem Weißen Kaninchen ein Skelett mit Hörnern, den sprechenden Pflanzen in Wonderland fleischfressende Humanoide, die nur auf den nächsten Snack warten und so weiter. Wirklich interessant aufgezogen, in dem viel Bekanntes in neuem Gewandt erscheint. Natürlich durfte eine Teeparty oder die Grinsekatze auch nicht fehlen ;) Das Ende rundet das Buch gut ab und bringt viele lose Fäden bzw. Fragen zusammen. So ein wirkliches Finale habe ich nicht gesehen, einfach weil Alyssa vorher schon so viel erlebt, dass es quasi nur eine weitere Aufgabe war. An sich aber dennoch gut gelungen, gerade die Verknüpfung der ganzen Hinweise fand ich gut. Die Auflösung hat mich dann auch noch positiv überraschen können. So bleibt eigentlich nur noch eine Frage offen, in einem ansonsten sehr guten Schluss. Fazit: Ein Buch, dass ich definitiv weiterempfehlen kann. Ich habe gelacht, geschnieft und mitgefiebert. Meine Erwartungen wurden definitiv nicht enttäuscht. Die Fortsetzung hab ich quasi schon bestellt ;) Alle Fans von der Tim Burton Adaption »Alice in Wonderland« werden ihren Spaß mit dem Buch haben, da es ähnlich düster und krude ist, wie die Verfilmung. Ansonsten würde ich sagen: Einfach mal reinschnuppern! Von mir gibt es 4,5 von 5 Herzen!

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