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Rezension zu
Der Wind in meinem Herzen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wunderbar berührend

Von: Buchperlenblog
11.06.2019

Wie oft habe ich schon gesagt, dass ich Liebe ohne Kitsch will. Gefühle ohne Übertreibung. Verbindung ohne Schwüre. Und nun habe ich genau das gefunden, in diesem schmalen Buch, in dieser wunderschönen, zerreißenden Geschichte, die von so viel mehr handelt, als der Liebe auf den ersten Blick. Fiamma, ein gemiedenes Kind, eine einsame junge Frau aus dem Wald. Ihr einziger Weggefährte über so viele Jahre ist im Krieg verschwunden, hat eine große, zu große Lücke hinterlassen, die keiner zu füllen vermag. Doch nicht nur Fiamma leidet still, auch Raphaels großer Bruder Yann kann sich nicht verzeihen, dass er ihn hat gehen lassen. Dass er ihn nicht beschützte. Und das, weil er beinahe sein eigenes Leben am Berg verlor und nur durch Fiammas heilenden Hände gerettet wurde. So folgt man abwechselnd Yann, Fiamma und dem neuen Dorfpriester Don Agape durch die Geschichte. Lernt alle kennen, versteht langsam deren so sorgsam aufgebaute Ängste und Mauern. Es ist kein leichter Weg, der hier gegangen werden muss. Vorurteile und Verleumdungen, die teilweise von den Handelnden selbst erschaffen wurden, müssen langsam durchbrochen werden. Dabei gelingt es Francesca Diotallevi, alles in einen glaubwürdigen Zeitstrom einzubinden. Denn auch wenn uns so mancher Liebesroman das Gegenteil weismachen will, so ist Liebe doch etwas, das wachsen muss. Vertrauen ist etwas, das mit der Zeit erst stark wird, das zerbrochen werden kann und Zeit bedarf, um wieder aufgebaut zu werden. Fiamma lag mir besonders am Herzen, ihr einsames Schicksal etwas, das umgekehrt werden musste. Aber nicht auf Biegen und Brechen, denn sie ist ein Kind des Waldes, keine Hexe, aber doch ein freier Geist. Wie auch die Zigeuner, die sich auf einer Lichtung des Waldes niederlassen und zu denen sie sich – wie schon früher ihre Mutter – hingezogen fühlt. Doch könnten diese Fremden ihr eine Familie sein, mehr als die abweisende Gemeinde des Dorfes? Fazit Eine wunderbar berührende Geschichte, die uns Leser mit in die italienischen Alpen nimmt, die die Atmosphäre eines kleinen abgeschiedenen Dorfes heraufbeschwört. Eine Geschichte, die zu Herzen geht, ohne dabei in den Topf der großen Schwüre und Klischees greifen zu müssen.

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