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Rezension zu
Rabenherz und Eismund

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rabenherz & Eismund ist ein Jahreshighlight!

Von: Zeilenwanderer
23.01.2020

Wer meinem Blog schon eine Weile folgt und aufmerksam liest, der weiß, dass Nina Blazon zu meinen absoluten Lieblingsautoren gehört. Kaum ein anderer Autor oder eine andere Autorin bekommt es hin, mich so sehr in die fiktive Welt zu ziehen und mich so sehr an die Seiten zu fesseln. Bei Nina Blazons Jugendromanen ist dies bisher immer der Fall der Fall gewesen. Aufhören zu lesen? Nur wenn mir die Augen zufallen oder ich keine Zeit mehr zum Lesen habe! Und auch mit Rabenherz & Eismund war es so. Ich verfolgte die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite mit absoluter Spannung und war zum Schluss unfassbar traurig, dass nun ein weiteres Mal die Wartezeit bis zu Blazons nächstem Jugendroman beginnen würde. Ein Punkt, den ich bei den Geschichten der Autorin jedes Mal aufs Neue schätze, ist, dass ich als Leserin gar nicht weiß, wohin die Reise geht. Wie bei den meisten Geschichten befinden sich die Hauptfiguren am Ende an einem ganz anderen Ort, haben jede Menge Abenteuer erlebt und eine ordentliche Charakterentwicklung hinter sich. Der Unterschied ist aber, dass man die Richtung, in die sich der Roman entwickelt, bei Nina Blazons Geschichten überhaupt nicht erahnen kann. Klar, Punkte wie die Liebesbeziehungen kann man sich schon zusammenreimen, aber das große Ganze bleibt jedes Mal lange ein Rätsel für mich. Gerade in puncto Überraschungen und Kehrtwendungen. Ich habe das Buch mit der lieben Kate gelesen und wir haben uns das Buch in unterschiedliche Abschnitte eingeteilt, die in der Regel jeweils fünfzig Seiten umfassten. Und liebe Leute, ich übertreibe nicht, wenn ich euch nun sage, dass jeder Abschnitt die Figuren in eine gänzlich andere Situation manövriert hat. Neue Charaktere, neue Orte, neue Gegebenheiten. Argh! Es ist so viel passiert, dass mir noch immer die Worte fehlen. Ich habe es geliebt. Und es ist diese Vielfalt an Inhalt, die Rabenherz & Eismund zum absoluten Pageturner macht. Unsere Protagonistin ist Mailín, die ich von Seite eins an ins Herz geschlossen habe. Sie ist eine starke junge Frau, die sehr impulsiv und mutig ist, gleichzeitig aber auch grosse Verluste hinnehmen musste, mit denen sie noch immer zu kämpfen hat. Sie stammt aus Falún, wo man sich Geschichten über das Land über dem gefrorenen Himmel erzählt. Dort lebt der Eisfischer beziehungsweise der Winterkönig, vor dem sich in Falún gefürchtet wird. Denn wenn der Winterkönig es wünscht, werden die Frauen und Mädchen aus Mailíns Heimat entführt und in sein Reich gebracht. Auch Mailín musste daher schwere Zeiten durchleben.  Denke ich an das Land über dem gefrorenen Himmel, denke ich an ein Land, das vielleicht Lappland ähnelt. Mit einem extremen Klima, einer außergewöhnlichen Flora und Fauna (Seidenspinnen, hallo!) und ein Land von unfassbarer kalter Schönheit. Nina Blazon beschreibt und erzählt alles ganz wunderbar und auf eine Art, durch die man sich selbst in das Land hineinkatapultiert fühlt. Ich glaube, das Land über dem gefrorenen Himmel zählt fortan zu meinen liebsten Settings in Büchern. All die Fantasie und Kreativität der Autorin wird hier voll und ganz ausgeschöpft. Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, meine Gedanken zu all den Figuren in Worte zu fassen. Aber vielleicht so viel: Sie waren mir alle auf ihre eigene Art sympathisch und unsympathisch. Jeder Charakter hat seine Ecken und Kanten, was ihn für ihm authentisch gemacht hat. Mailín und Eismund sind dabei meine Lieblinge, was wohl nicht verwundern dürfte. Doch auch Silja fand ich sehr gelungen. Bei ihr war es eine Art Katz-und-Maus-Spiel. Ich wusste bis zuletzt nicht, woran ich bei ihr bin, habe jede Aussage und jede Tat von ihr zu analysieren versucht und bin letzten Endes miserabel gescheitert. Birgida schloss ich ebenfalls ins Herz. Sie ist ein Charakter für sich, von dem ich manchmal ein wenig genervt war, den ich größtenteils aber sehr bewundert habe. Im Klappentext wird es schon erwähnt: das Land über dem gefrorenen Himmel. Wie stark ist diese Vorstellung schon? Ich bewundere Nina Blazon mit jedem ihrer Bücher wieder und wieder für ihre Fantasie. Rabenherz & Eismund ist ein Einzelband, der in der Faunblutwelt spielt – eine Welt, die sich Blazon für viele ihre Jugendromane ausgedacht hat. Jedoch kann der Roman gelesen werden, ohne die anderen Faunblut-Romane gelesen zu haben oder Vorwissen über die Welt und ihre Magie zu besitzen. Allerdings muss ich sagen, dass für einen Fan so manch ein Highlight im Text versteckt ist. Mal offensichtlich, mal eher versteckt, aber es gibt immer wieder Andeutungen auf Geschehnisse, die in einem anderen Faunblut-Roman passiert sind, oder es werden Figuren oder Wesen erwähnt, deren Namen man bereits kennt. So schliesst sich Rabenherz & Eismund einem ganz wundervollen Universum an und als Leser wächst das Wissen über die Welt von Buch zu Buch. Keine Frage, ich bin absolut begeistert und war unendlich glücklich, wieder in die Faunblutwelt eintauchen zu können. Zumal es in diesem Buch detaillierte Informationen zu Wesen gibt, die in anderen Geschichten nur Mythen und Gruselgeschichten darstellten. Würde ich jetzt einen älteren Roman von Nina Blazon lesen, würde ich manche Passagen ganz anders wahrnehmen, weil ich mir durch die Lektüre mehr Wissen angeeignet habe. Hach, es ist wirklich ein einziger Traum und Leute, bitte lest dieses Buch einfach. Es ist grandios.

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