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Rezension zu
Stadt in Angst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine spannende Jagd nach dem grausamsten Serienmörder der Geschichte

Von: Svenja Prautsch aus Leipzig
24.04.2015

Jack the Ripper ist wohl der berühmteste Serienmörder der Geschichte, nicht nur deshalb, weil seine Taten so bestialisch waren, sondern vor allem, da man ihn nie gefasst hat. Aus diesem Grund faszinieren Kriminalromane, die sich mit den Ripper Morden beschäftigen, denn sie zeigen Möglichkeiten auf, wie es sich abgespielt haben bzw. wer der Ripper gewesen sein könnte. John Matthews' Buch Stadt in Angst hat mich deswegen sofort gereizt, was teilweise auch an dem stimmungsvollen Cover liegt. Die beiden Männer in Mantel und Zylinder lassen bereits vermuten, dass es sich um eine historische Geschichte handelt und die verspritzten Blutflecken deuten auf eine besonders blutige und grausame hin. Und so kommt es dann auch :) Der Roman spielt überwiegend in New York und greift so eine der vielen Theorien auf, der Ripper könnte London verlassen und in die USA ausgewandert sein. Das ist zwar nicht historisch belegt, ist allerdings durchaus möglich, da die Ripper-Morde in London plötzlich aufhörten, während in New York und später auch in anderen US-Staaten Taten verübt wurden, die denen des Rippers ähnelten. Darüber informiert Matthews auch in seinem Vorwort, womit er seinem Roman von Anfang an eine gewisse Authentizität verleiht. Schonungslos und ehrlich ist das Buch ebenfalls von Anfang an, denn gleich zu Beginn lernt man den noch anynomen Ripper kennen und beobachtet ihn als Leser dabei, wie er seine erste Tat in New York verübt. Sehr gut gefällt mir dabei, dass der Autor nichts ausspart und wirklich jede Einzelheit beschreibt - manchmal vielleicht nichts für Menschen mit schwachen Nerven, aber definitiv perfekt, wenn man blutige Thriller und Krimis liebt. Typisch wird es dann mit dem klassischen Ermittler-Duo, bestehend aus dem Briten Jameson und dem Polizisten Argenti, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Jameson oftmals distanziert, kühl und berechnend, aber dafür intelligent und brilliant ist, ist Argenti ein wesentlich empathischerer Mensch, was einen ein wenig an das Duo Holmes und Watson erinnert. Interessant war außerdem die Figur des Lawrence, Jamesons Helfer, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung, sich einfach alles merken zu können, als verrückt gilt. Gemeinsam mit diesen drei sehr speziellen Charakteren begibt man sich als Leser auf eine rasante Verbrecherjagd und taucht dabei ab in das New York des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Matthews gelingt es, diese Stadt mit ihren Elendsvierteln, ihrem Smog, aber auch ihrem Glamour so bildlich darzustellen, dass man sich fühlt, als wäre man mittendrin. Auch mit den Protagonisten kann man sich nach einiger Zeit sehr gut identifizieren, noch spannender ist aber natürlich die Jagd nach Jack the Ripper. Gefallen hat mir, dass die Perspektive immer wieder wechselt und man so auch einen Einblick in die Gedankenwelt des Rippers erhält. Gleichzeitig gibt es auch Handlungsstränge, die in London spielen sowie sich auf die Machenschaften korrupter Verbrecherbanden in New York konzentrieren. So entsteht eine ziemlich komplexe Handlung, die ab und zu ein wenig verwirrend ist, da die Perspektivwechsel oftmals recht abrupt vorgenommen werden. Ansonsten wird die Handlung außerdem gespickt mit einer sich anbahnenden Liebesgeschichte und einigen wirklich unerwarteten Wendungen und red hearings. So hat man als Leser bis zum Schluss keine Idee, wer der Ripper ist und es bleibt bis zur letzten Seite spannend. Stadt in Angst ist ein dynamischer Kriminalroman, der schon allein aufgrund des Handlungsortes, der Handlungszeit und natürlich seiner Thematik - die legendären Ripper-Morde des 19. Jahrhunderts - begeistert. Matthews zeichnet ein schauriges und gefährliches Bild, das den Leser mitreißt und ihn vor allem mit den sympathischen Protagonisten mitfiebern lässt. Falsche Fährten und unerwartete Wendungen machen den Krimi spannend bis zum Schluss. Gestört haben mich lediglich die hin und wieder recht abrupten Perspektivwechsel sowie das Ende, denn hier wurde für meinen Geschmack dann alles etwas zu schnell aufgelöst. Ansonsten aber ein wirklich gelungener Kriminalroman mit historischem Background, den es sich auf jeden Fall lohnt zu lesen. Deswegen bedanke ich mich recht herzlich by Page & Turner für das Rezensionsexemplar, es war wirklich ein Vergnügen =)

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