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Rezension zu
Unsere heimischen Vögel richtig füttern

Kleine feine Einführung

Von: Koreander.net
05.09.2020

Wir haben uns schon vor einiger Zeit entschieden, Vögel das ganze Jahr über zu füttern. Mittlerweile haben wir da auch schon ziemlich viel Erfahrung, was unsere Gartenvögel mögen und was eher liegen bleibt. Wie bei jedem Thema gibt es dazu natürlich unterschiedliche Fundamentaloppositionen. Die einen meinen, man solle gar nicht füttern und die anderen meinen, man solle durchgängig füttern. Und wenn man zu dem Punkt kommt, was gefüttert werden soll bzw. darf, dann wird es noch komplizierter. Und obwohl unsere Wildvögel sich recht wenig um die Meinung von Fachleuten scheren, dachte ich mir, wäre es mal an der Zeit, in die Literatur zu schauen. Man lernt ja nie aus. Und so erscheint Axel Gutjahrs „Unsere heimischen Vögel richtig füttern“ im richtigen Moment. Zumal der Herbst Einzug hält und damit der Winter nicht mehr fern ist. Ich lehne mich wohl nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass man für fünf Euro hier gar nichts falsch machen kann. Gutjahr ist Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel und wenn auch kein ornithologischer Experte so doch auf alle Fälle ein echter Connaisseur. Man darf aber für das kleine Geld auch nicht zu viel erwarten. Hier ist keine dezidierte Auseinandersetzung mit den Pros und Contras der Ganzjahresfütterung zu erwarten oder zu den unterschiedlichen Aspekten des Natur- und Tierschutzes. Es ist eine kleine aber feine Einführung für Menschen, die den gefiederten Freunden im Garten das Leben etwas einfacher gestalten wollen. Und das ist meines Erachtens mehr als nötig, haben wir es den meisten Lebewesen doch schon schwer genug gemacht mit unserer maßlosen Lebensweise. Gutjahr hat ein kleines Allroundwerk, einen Ratgeber wie er im Buche steht, geschrieben. Beginnend mit einem kleinen historischen Abriss und den gegenwärtigen Lebensbedingungen, einer gelungenen Einführung in die Zusammensetzung der Nahrung nimmt die praktische Vogelfütterung den Mittelteil ein. Welches Futter ist geeignet und was geht gar nicht. Wie kann man Vogelfutter selber herstellen und aus meiner Sicht mit am wichtigsten, wie können Gärten so gestaltet werden, dass Vögel Unterschlupf und Nahrung finden. Dabei spielt nicht nur die Unterstützung der kleinen Saurier eine Rolle, sondern es gibt immer auch einen pädagogischen Wert, den man nicht unterschätzen sollte, gerade wenn man Kinder hat. Es folgen besondere Hinweise zu knapp 40 mehr oder weniger häufig vorkommenden Gästen an Futterplätzen. Mehr oder weniger bezieht sich dabei vor allem auf regionale Unterschiede. Und auch in der Anzahl der Flugknäuel muss man wohl die Erwartungen etwas runterschrauben. Der NABU geht von im Durchschnitt etwa 10 Arten aus, die einem im Garten besuchen. Und das hängt wiederum erheblich davon ab wo der Garten liegt, wie groß er ist und was er den Vögeln alles bietet. Wir kommen so auf mittlerweile 20 unterschiedliche Arten, die uns bereits besucht haben. Wobei sich unser Angebot mittlerweile rumspricht, weshalb wir nicht nur Individuen begrüßen dürfen, sondern mittlerweile auch kleine Schwärme. Das sollte man sich vorher gut überlegen ob man 30 bis 40 Stare und nochmal so viele Sperlinge als tägliche Gäste begrüßen möchte. (Das geht nämlich irgendwann auch ganz ordentlich ins Geld.) Auch wenn „unsere heimischen Vögel“ sich durchaus anders verhalten als es Gutjahr beschreibt, scheint mir dieser fünf Euro Einstieg in die Welt der Vogelfütterung (und damit ja auch immer Vogelbeobachtung) ein äußerst gelungener zu sein. Und gelernt haben wir schließlich auch noch einiges. Mal schauen, ob unsere Flauschflieger das genauso sehen.

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