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Rezension zu
1984

Ein sehr erschreckender und komplexer Roman, der allerdings Durchhaltevermögen erfordert. 3,5 Sterne.

Von: Christina Unrau
25.05.2021

London, 1984: Die Partei herrscht über den Superstaat Ozeanien. Ihre Grundsätze lauten: Krieg ist Frieden Freiheit ist Sklaverei Unkenntnis ist Stärke Winston Smith, der als Geschichtsfälscher im Ministerium für Wahrheit arbeitet, erscheinen die Grundsätze der Partei widersprüchlich, doch sie nur anzuzweifeln wäre schon ein Gedankenverbrechen. Dennoch will er nach Antworten suchen und sich dem Widerstand anschließen - ein gefährliches Unterfangen. Der Roman ist in drei Teile untergliedert: In Teil 1 wird dem/der LeserIn Orwells erschaffene Welt vorgestellt - die Organisation des Staates wird dabei sehr ausführlich beschrieben. Teil 2 widmet sich hauptsächlich einer Liebesbeziehung, während Teil 3 den Höhepunkt der Geschichte darstellt und die Macht des Staates unterstreicht. Die ausführlichen Beschreibungen ermöglichen einerseits eine genaue Vorstellung der dystopischen Welt - dieses Bild ist sehr erschreckend, beängstigend und (auch heute noch) erstaunlich aktuell. Andererseits sind die detaillierten Schilderungen teils mühselig zu lesen, weil sie äußerst langwierig sind. Die eingebaute Liebesgeschichte sorgt für etwas mehr Spannung, welche sonst nicht stark ausgeprägt ist. Während die Handlung in Teil 1 nur schleppend vorangeht, passiert in Teil 2 und 3 deutlich mehr. Aber in diesem Buch sind die Geschehnisse selbst gar nicht so zentral - es geht in erster Linie um den totalitären Staat und dessen Macht. Winston ist als Protagonist gut gewählt und vor allem nahbar. Durch seine Gedanken und Erfahrungen wird den LeserInnen eine sehr wichtige Perspektive eröffnet. Insgesamt handelt es sich bei diesem Roman um ein beeindruckendes und erschütterndes Werk, welches nicht an Aktualität verliert - jedoch sollte man sich viel Zeit dafür nehmen, da es keine einfache Lektüre ist.

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