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Rezension zu
Das Geheimnis meines Turbans

Ein schonungsloser und ehrlicher Bericht

Von: Books.books.travel
24.07.2021

In diesem Buch erzählt #NadiaGhulam ihre Geschichte: Ihre recht glückliche Kindheit in Afghanistan endet spätestens dann, als sie im Krieg schwer verletzt wird, der Vater sich von der Familie entfremdet und der Bruder verschwindet. Sie und ihre Mutter brauchen dringend Geld, aber die Taliban verbieten Frauen das Arbeiten. Kurzerhand legt Nadia sich einen Turban um und geht von nun an jahrelang als Junge verkleidet arbeiten. Sprachlich ist Das Geheimnis Meines Turbans recht einfach gehalten, das ändert aber nichts an der Eindringlichkeit, die schon allein dadurch entsteht, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt. Ich habe große Parallelen zu #IchBinMalala von #MalalaYousafzai gesehen. Im ersten Moment bin ich über Stellen gestolpert, an denen sie nicht ausschließlich negativ über die Taliban spricht, oder über das Gefühl von Autorität, das ihr eine kurze Mitgliedschaft in der Religionspolizei verschafft hat. Aber es ist ehrlich, und ungeschönt. Ohnehin hat mich diese Ehrlichkeit am meisten beeindruckt: Sie übt z.B. offene Kritik an ausländischen Journalist*innen, die - etwas später, als sie in die Schule ging - über ihr Leben berichteten, und Institutionen, die ihr unter die Arme griffen, sie aber letztlich als billige Arbeitskraft einsetzten: „Doch zur selben Zeit, als ich herausfand, dass ich einen Wert hatte, merkte ich auch, dass die Ausländer nicht bereit waren, das anzuerkennen. Dass ich - ein verlorenes Geschöpf an einem entlegenen Winkel der Erde, aus dem ich nie herauskommen würde - meinerseits Bedingungen stellte, klang für sie wie inakzeptabler Quatsch.“ Das Buch endet damit, dass sie als junge Frau in den Flieger gen Europa steigt, und fast hätte ich kritisiert, dass mir das zu abrupt kam; dass ich verstehen wollte, weshalb sie ihre Freunde auf diese Art verlassen hat und wie es ihr danach erging. Aber genau das ist der Punkt: ich habe kein Recht darauf, mehr zu erfahren als das, was sie preisgeben möchte. Es ist IHRE Geschichte, und ich bin froh über das, was sie davon mit uns geteilt hat.

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