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Rezension zu
Die Welt ist kein Ozean

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührendes Buch mit leisen Tönen, die lange nachhallen

Von: bookwives
28.07.2015

“Die Liebe folgt keiner Logik. Höchstens der, dass sie logischerweise keiner Logik folgt. Sie lässt sich nicht verbieten. Sie ist stärker als alles andere. Darum ist sie so atemberaubend schön und auch so Angst einflößend.” (Seite 147) Dass Franzis Leben bisher anders verlaufen ist, als der Klappentext vermuten lässt, fiel mir schon auf der ersten Seite auf. Denn jedes Kapitel trägt die Überschrift “Der XX. Tag meines neuen Lebens”. Zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester führt sie ein behütetes Leben. Zumindest auf den ersten Blick. Denn ihr Leben scheint Franzi zu unaufgeregt und zu behütet zu sein. Zumindest, wenn man von einem etwas größeren “Zwischenfall” mal absieht. Da ist das Praktikum doch die perfekte Chance, ihrem Leben einen neuen Schwung zu geben. Manchmal wäre sie gerne etwas mehr wie ihre beste Freundin Nelly. Die ist forscher und hat in der einen oder anderen Beziehung schon deutlich mehr Erfahrung vorzuweisen, als Franzi. Tucker ist Patient in der psychiatrischen Einrichtung für Jugendliche. Er leidet an totalem Mutismus. Das bedeutet, dass er gar nicht spricht. Ein schlimmes Erlebnis in seiner Vergangenheit hat dazu geführt. Das einzige, was er tut, ist schwimmen. Und das dafür stundenlang. Jeden Tag. Aufgrund der Tatsache, dass er nicht spricht, hat er andere Mittel und Wege, zu kommunizieren. Doch dass diese gerade zu Beginn eines Kennenlernens nicht einfach zu erkennen oder verstehen sind, ist logisch. Recht schnell fasst er Vertrauen zu Franzi und öffnet sich immer mehr. Alexa Hennig von Lange hat einen wundervollen Schreibstil. Sie bringt die richtige Dosis Gefühl in die Geschichte, ebenso wie Humor und Dramatik. Die Dialoge sind echt und angemessen. Die Autorin besitzt das Geschick, immer wieder ganz poetisch klingende und zauberhafte Beschreibungen und Vergleiche einzubauen. Ich habe mir so einige Stellen mit schönen Zitaten markiert und die Auswahl ist mir richtig schwer gefallen. Es ist total spannend zu sehen, wie die beiden Jugendlichen aufeinander zugehen. Jeder für sich verlässt seine eigene Komfortzone, um sich dem anderen zu öffnen. Diese Annäherung geht ganz behutsam von statten und ist einfach richtig schön mitzuerleben. Natürlich gibt es hin und wieder Rückschläge. So wie auch im wahren Leben. Doch die Autorin zeigt mit diesem Buch auf, dass man nie den Mut verlieren sollte und dass Rückschläge uns – auf lange Sicht betrachtet – nach vorne bringen. “Ich versinke in der Musik, und während ich spiele, wünsche ich mir, dass ich nie wieder daraus auftauchen muss. Die Musik ist mein Wasser. Die stürmische See des Lebens, in der ich eng umschlungen mit Tucker versinke, während über uns die Wellen tosend zusammenschlagen.” (Seite 215) Ich würde gerne noch so viel schreiben – andererseits möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Denn ab dem 1. August startet eine Blogtour zu dieser wunderbaren Geschichte. Dabei werden wir euch das Buch noch richtig ausführlich vorstellen. Ich freue mich besonders, da ich der sympathischen Alexa Fragen stellen durfte, die euch hoffentlich gefallen werden. “Die Welt ist kein Ozean” von Alexa Hennig von Lange ist ein wunderschönes Buch, welches das Thema Mutismus auf gefühlvolle Art und Weise behandelt und dem Leser zwischendurch immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Mit leisen Tönen, die sich aber eindringlich Gehör verschaffen und lange nachhallen. Ein Buch, das gelesen werden MUSS!

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