Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Trost der Philosophie

Eines der schönsten philosophischen Prosawerke, die es gibt – der Trost der Philosophie in wegweisenden Worten vermittelt

Von: blerta
18.04.2023

Zusammen mit der Philosophie, die als weise Dame auftritt, erörtert Boethius Fragen wie: Wieso gibt es das Böse, wo Gott doch allmächtig und gut ist? Der in Ungnade gefallene Schriftsteller dieses Buches tritt selbst als Figur darin auf, geschrieben hat er es, während er auf seine Hinrichtung wartete. Dabei ist eines der schönsten Prosawerke entstanden, die es in der Philosophie gibt. Zugegeben, es ist nicht einfach zu lesen, man muss also schon mit dem Kopf dabei sein und gewisse Abschnitte vielleicht auch zwei Mal lesen, um wirklich hinter seine geschriebenen Worte zu blicken, aber das Buch ist auch verhältnismäßig dünn, also lohnt es sich. Besonders schön finde ich, wie Boethius zu Beginn seiner Schrift selbst beschreibt, wie er sich der Philosophie entfremdet hat. Im Verlauf ihrer Dialoge lässt er sich sogar von der Weisheit beruhigen und wird unter anderem zur folgenden Erkenntnis begleitet: Es spielt keine Rolle, dass das Schicksal jetzt gerade Böses für ihn bereithält, denn seine Seele ist unsterblich. Es werden Verweise auf die antiken Lehren von Platon und Aristoteles gemacht, vor allem im Zusammenhang mit dem Streben nach dem Guten, der der einzige Weg ist, um zur Glückseligkeit zu gelangen. Den größten Schwerpunkt belegt die Frage nach dem Bösen in der Welt und wie Gott das dulden könne. Hierbei geht es schon stark in die mittelalterliche Philosophie, die größtenteils von christlichem Denken geprägt war. Auch Boethius erklärt, dass Gott alles vorhersehe, dass eigentlich alle Menschen nach dem Guten strebten und man nur vom Weg abkam, wenn man schwach war. Schön geschrieben; mit vielen bekannten, aber dennoch bahnbrechenden Gedanken.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.