Rezension zu
Anne in Avonlea

Meine persönliche Meinung Das Cover: Das Cover ist einfach wunderschön. Zu sehen ist die nun fast erwachsene Anne Shirley, die verträumt über die Landschaft von Green Gables blickt. Zudem passt das Cover auch sehr gut zu Teil 1, welcher ebenfalls im Anaconda Verlag erschienen ist. Der Inhalt: Zuvor muss ich erwähnen, die Bücher um das Waisenmädchen Anne Shirley und ihre Erlebnisse auf Green Gables gibt es schon ewig. Das erste Buch der Reihe wurde sogar 1909 veröffentlicht, was man anhand des flüssigen Schreibstils fast gar nicht glauben kann. Auf die Buchreihe wurde ich recht spät aufmerksam. Mir war bisher nur die Serie aus den 80er-Jahren bekannt, nach welcher ich als Kind regelrecht süchtig war. Dieses Buch schließt nahtlos an Band 1 an, in welchem wir Anne Shirley als Kind erleben, wie sie dank ihren Adoptiveltern Mathew und Marilla Cuthbert auf Green Gables ein Zuhause findet. Schnell hatte ich damals die kleine, fantasievolle Anne in mein Herz geschlossen. Nun ist Anne vom kleinen, manchmal sehr tollpatschigen Mädchen zu einer schönen jungen Frau herangewachsen, was auch ihrem ehemaligen Klassenkameraden und früheren Erzfeind Gilbert Blythe nicht verborgen geblieben ist (hach ja, Gilbert ließ schon früher mein Herz höher schlagen - *schwärm*). Anne verdingt sich nun als Lehrerin und muss einsehen, dass das gar nicht so einfach ist, wie sie sich das vorgestellt hätte. Einerseits möchte sie niemals von der Prügelstrafe Gebrauch machen, andererseits muss sie jedoch lernen, sich durchzusetzen. Kein so leichtes Unterfangen. Zum Glück jedoch stehen ihr Marilla und ihre Freund Diana und Gilbert zur Seite. Wieder hat mich Anne mit ihrer ausgeprägten Fantasie in ihren Bann gezogen, obwohl man deutlich merkt, dass sie in diesem Band hier viel reifer geworden ist. Trotzdem verliert sie nicht ihre Liebenswürdigkeit und ihren Charme. Auch ist sie in manchen Situationen immer noch genauso unfreiwillig komisch und lustig wie in Teil 1, aber gerade das macht Anne ja auch aus. Der Schreibstil ist trotz dass das Buch schon vor über 100 Jahren verfasst wurde, sehr flüssig und leicht zu lesen. Mir machte es Spaß, die ältere Version von Anne beim Erwachsenwerden zu begleiten. Green Gables mit all seinen Bewohnern war mir sehr ans Herz gewachsen, ob das jetzt der zunächst kauzige neue Nachbar ist, oder die extrem neugierige Rachel Lynde, man muss die einzelnen Charaktere einfach lieben. Hinzu kommen dann noch die Zwillinge Dora und Davy, welche Marilla bei sich aufgenommen hat, da die beiden zu Waisen geworden sind. Sie halten Anne sehr auf Trab, besonders der kleine Davy, der mich extrem an die frühere Anne im ersten Buch erinnert hat. Mit den neuen Charakteren wird es zu keiner Zeit langweilig. Auch spürt man deutlich ein Knistern zwischen Gilbert und Anne, die nun das Kriegsbeil begraben haben. Werden die beiden nun endlich (noch in diesem Band) zueinander finden? Die Buchreihe ist eigentlich für Kinder und Jugendliche gedacht, jedoch kann man sie auch prima als junggebliebene Erwachsene lesen. Sie ist vor allem eine wunderschöne Erinnerung an die tolle TV-Serie aus den 80ern und es hat Spaß gemacht, wieder in Annes Welt einzutauchen. Mein Fazit: Dem Buch bzw. der kompletten Buchreihe muss ich einfach 5 Büchersternchen geben. Ich empfehle sie jungen sowie junggebliebenen Lesern, die ihre Träume niemals aufgeben und über genug eigene Fantasie verfügen.