Rezension zu
Guilty - Dafür wirst du zahlen

Ich bin eigentlich immer ein Fan von der Mischung aus Jugendbuch und Krimi bzw. Thriller. Deswegen wollte ich mir auch dieses Buch nicht entgehen lassen. Das Konzept von Guilty hat mich direkt zu Beginn äußerst verstört. Klicks in einer App bestimmen, wann ein Verurteilter freigelassen wird, der anschließend fast keinen Schutz mehr durch Gesetze genießt. Noch schlimmer fand ich, wie viele Leute dieses Prinzip unterstützten und es als ihr Recht ansahen, über das Leben von anderen Menschen zu entscheiden. Die Protagonistin Patty war für mich zu Beginn des Buches schwer zu greifen. Sie wirkte unruhig, ihre Launen wechselten dauerhaft und ihre Hassgedanken jagten mir Angst ein. Auch während des Verlaufs der Geschichte wirkte sie für mich nicht wirklich greifbar, was sie als Figur jedoch sehr spannend machte, da ihre Handlungen und Gefühle für mich oft nicht vorhersehbar waren. Der Schreibstil hat mich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite ließ sich die Geschichte etwas abgehackt und der Schreibstil traf nicht ganz meinen Geschmack. Auf der anderen Seite wurde dadurch eine ganz eigene Dynamik erschaffen, die die Geschichte vorantrieb. Es blieb dem Leser fast nie eine Sekunde, um mal durchatmen zu können, wodurch weiter Spannung aufgebaut wurde. Insgesamt konnte mich die Geschichte rund um die App abholen, auch wenn mich die Skrupellosigkeit der Menschen in dem Buch erschreckt hat. Allerdings könnte man das Buch auch als Mahnmal verstehen, indem man sich selbst die Entscheidung über ein anderes Leben anmaßen sollte, da diese Selbstjustiz gravierende Auswirkungen haben kann. Die Idee hinter der Geschichte ist spannend, jedoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, damit mich das Buch vollkommen überzeugen konnte.