Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Waterfall

Enttäuschende Fortsetzung trotz toller Grundidee

Von: BecciBookaholic
10.09.2015

Inhalt Eurekas Tränen bringen den bösen Herrscher Atlas seinem Ziel näher Atlantis wieder auferstehen zu lassen und seine volle Macht zu entfalten. Da der Prozess noch nicht ganz abgeschlossen ist, liegt es allein in Eurekas Händen die Welt vor endgültiger Zerstörung und Tod zu retten. An ihrer Seite ist dabei Ander, der Zeit ihres Lebens ihr Schatten zu sein scheint. Gemeinsam mit ihm und dem Rest ihrer Familie begibt sie sich auf eine gefährliche Reise zum geheimnisvollen und seit jeher als verschollen geltenden Saathüter Solon, der auf all ihre Fragen eine Antwort kennen soll. Bald schon muss Eureka erkennen, dass ein Sieg über Atlas ihr alles nehmen wird. Die gewichtige Entscheidung für die Rettung der Welt lastet nun schwer auf ihr, denn sie wird alles verlieren – ihre Familie, ihr Leben, ihre Liebe. Meinung Der Schreibstil ist im Allgemeinen sehr angenehm. Er spiegelt wie bereits in Band 1 die düstere und mysteriöse Stimmung der Geschichte sehr gut wieder. Der Detailreichtum, den ich im Vorgänger noch sehr ansprechend und passend empfand, nimmt nun überhand und reißt einem als Leser zeitweise in eine absolute Verwirrung. Nichts scheint mehr richtig zusammen zu gehören und ständig neue seltsame Details passen kaum zum Handlungsstrang. Man wird schlichtweg überflutet von nahezu unsinnigen Informationen. Die eigentlich wichtige Aufklärungsarbeit bleibt dabei leider auf der Strecke. Die Geschichte ist in seiner Grundidee absolut spannend und toll. Um Atlantis ranken sich unzählige Mythen, die schon immer mal gern in den Fokus meiner Aufmerksamkeit rückten. Das war auch der Hauptgrund, warum diese Reihe so interessant für mich war. Die mystische Gestaltung und ebenso die malerische Atmosphäre begegneten mir schon auf den ersten Seiten erneut und konnten mich somit schnell zurück in die Geschichte bringen. An dieser Stelle hörte dann jedoch das Verständnis für den Sinn der Fortsetzung auf. Der Handlungsstrang geriet in ein wirres Durcheinander, kaum eine wichtige Frage wurde geklärt und sämtliche Wendungen und Geheimnisse führten zu zusätzlicher Verwirrung. Ich versuchte angestrengt dem eher trägen Geschehen zu folgen und konnte einfach kaum eine Parallele zum wirklich guten ersten Band herstellen. Es tauchten alle paar Seiten neue seltsame Wesen auf der Bildfläche auf, die im Grunde bedeutungslos waren und keinen Beitrag zur Grundhandlung leisten konnten. Hinzu kommt die derart verschwommene Darstellung der Welt nach Eurekas Tränensturm am Ende von „Teardrop“. Sehr bruchstückhaft blickte man auf die Auswirkungen der Auferstehung von Atlantis und einige widersprüchliche Begebenheiten schürten bald meinen Unmut. Weder Spannung, noch Handlung kamen überhaupt annähernd in mein Blickfeld. Somit verlor ich relativ schnell das Interesse und hoffte nun inständig auf Beantwortung meiner Fragen aus Band 1, den Hintergründen zu Atlantis, dem Dasein des Tränenbrunnenmädchens, den Saathütern und schließlich all den neuen Dingen, die tatsächlich wasserfallartig auf mich einströmten. Doch vergebens – es gab zwei bis drei Tröpfchen auf den heißen Stein, aber nichts was den vielen Geheimnissen und Fragen auch nur annähernd gerecht werden konnte. Es wirkte wie eine schlichte Abhandlung von unzähligen Fakten, die vorausgesetzt wurden, jedoch keinerlei Relevanz zeigten. Ebenso schwer tat ich mich mit den Schauplätzen. Im Vorgänger noch wundervoll dargestellt und absolut passend in Handlungsstrang und Atmosphäre eingefügt, wollte sich diesmal kein Bild für mich ergeben. Der ewige Ozean auf dem die Charaktere die gesamte Zeit verbringen beziehungsweise die tränenüberflutete Welt waren so schwach abgebildet, dass es wie eine große graue Leere wirkte. Auch Solons Unterkunft und das vermeintlich prunkvolle und gigantische Atlantis waren für mich nicht existent und das nicht nur mangels Beschreibung. Nun sollte man meinen, der von mir beschriebene Detailreichtum müsste derartiges abdecken, dem war keineswegs so, denn dieser bezieht sich ausschließlich auf sämtliche seltsame Wesen und auch die Veränderung der Menschen in Eurekas Begleitung. Das Ende hat mich schließlich komplett aus der Bahn geworfen und ich kann weder einen sinnvollen Abschluss erkennen, noch verstehe ich überhaupt was das alles zu bedeuten hatte. Schade. Die Personen sind für diesen Abschlussband schlichtweg unbedeutend und farblos. Kein einziger von Ihnen konnte mit irgendwelchen Eigenschaften aufwarten, die auch nur annähernd interessant oder bemerkenswert waren. Eureka wirkt planlos und versunken im Zwiespalt ihrer Gefühle, dabei kann sie weder Brooks scheinbaren Verlust begreifen, noch die ausgeprägten Gefühle für Ander zulassen. Sie schwankt wie die Wellen des Ozeans und trägt bis zum Ende hin wenig für die Rettung der Welt bei. Auch dann als sie eine Entscheidung trifft, ist ihr Verhalten schlichtweg seltsam und geht überhaupt nicht mit dem ersten Band konform. Es wirkt willkürlich und sonderbar wie alle Entscheidungen, die sie trifft vor allem auch hinsichtlich der weiterhin wenig existenten Liebesgeschichte, die bereits in Band 1 wie hinein geschustert wirkte. Ander, der schon im ersten Band kaum Tiefe hatte war nun für mich nahezu nicht existent. Ich habe weder seine Rolle in der weiteren Geschichte verstanden, noch was genau er zu Eurekas Unterstützung beiträgt. Am Ende ist seine Daseinsberechtigung dann scheinbar auch abgelaufen. Selbst der böse Herrscher Atlas und die schattige Trauergestalt Delphine stellten sich träge dar. Unter boshaften Charakteren stelle ich mir eine gewaltige Charakterstärke mit vielen Ecken und Kanten vor, was diese beiden genau ausmachte, sollte mir auch bis zum Abschluss nicht einleuchten. Sämtliche andere Nebencharaktere lasse ich nun unerwähnt, da auch hier kein besonderer Name in meinem Gedächtnis bleiben will und wollte. Fazit Nach einem recht soliden und vielversprechenden Auftakt dieser Reihe, habe ich zumindest eine interessante und mystische Fortsetzung erwartet, die viele Fragen beantwortet. Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass „Waterfall“ absolut nicht zu empfehlen ist. Man sollte lieber den guten ersten Band in Erinnerung behalten und sich dies ersparen. Eine tolle Grundidee mit viel Potenzial wurde hier völlig vergoldet. Absolut schade.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.