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Rezension zu
Die Nacht gehört den Wölfen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein subtiles Jugend-Psychodrama

Von: Silke Schröder, hallo-buch.de
24.11.2015

Nachdem Simon seine Eltern bei einem Autounfall verloren hat, holt seine Tante den völlig verstörten Jugendlichen aus der Psychiatrie, um ihn bei sich aufzunehmen. Dort wohnt bereits sein wesentlich älterer Bruder Mike, und so könnte alles erst einmal ganz o.k. sein. Doch Simon plagen Alpträume und Schuldgefühle, da er den Unfall als einziger überlebte. Warum hatte nur er das Glück; hätten die anderen es nicht viel mehr verdient? Erst als die gleichaltrige Caro auftaucht, geht es Simon etwas besser, denn das Mädchen scheint ihn sehr gut zu verstehen. Dennoch hat Simon stets das Gefühl, dass irgend etwas im Dunkeln auf ihn lauert. Als die Freundin seines Bruders ebenfalls bei einem Autounfall verunglückt, versucht Simon herauszufinden, wer dahinter steckt! Und ab jetzt entwickelt sich alles anders, als gedacht. Wulf Dorn liefert mit “Die Nacht gehört den Wölfen” ein subtiles Jugend-Psychodrama. In den Mittelpunkt stellt er den jungen Simon, der nicht nur gerade erst seine Eltern verloren hat, sondern auch unter einer leichten Form des Autismus, dem so genannten Asberger-Syndrom leidet. Ihm fällt es nicht leicht, mit Veränderungen in seinem Leben umzugehen; er braucht eine klare Ordnung, die ihm hilft, seine wirren Gedanken und Gefühle zu sortieren. So erzählt der Autor in kurzen Kapiteln, ganz ruhig und stets aus Simons Sicht, wie sein Held sich immer weiter in seiner eigenen, inneren Welt verliert. Und nach und nach wird deutlich, dass dort etwas anderes vorgeht, als in der Realität. Dabei geizt Wulf Dorn nicht mit unheimlichen Szenen, wobei er das Motiv des Wolfs nicht im Wortsinn, sondern metaphorisch aufgreift – auch Simon ist, ganz unfreiwillig, ein lonely wolf. Nach “Dein böses Herz” ist “Die Nacht gehört den Wölfen” schon Dorns zweiter Jugendroman. Und der ist ihm gelungen.

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