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Rezension zu
Der letzte Engel - Der Ruf aus dem Eis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eisiger Ruf

Von: Christiane
10.01.2016

Motte ist „Der letzte Engel“, eine Prophezeiung, ein Märchen erzählt davon, dass sein erster Atemzug die Toten auferstehen lässt. Doch zunächst ist Motte einfach nur schlecht gelaunt, denn man hat ihm gerade die Flügel abgeschnitten und in sein eigenes Grab geworfen. Glücklicherweise hat er treue Begleiter an seiner Seite, die ihn schnell wieder ausgegraben haben, dennoch ist alles anders. Es ist nur der Beginn einer verwirrenden Reise, die alles entscheiden wird... Mit „Der Ruf aus dem Eis“ schließt Zoran Dvrenkar seine Dilogie um den „Letzten Engel“ ab, wodurch bereits impliziert wird, dass es unbedingt notwendig ist auch den ersten Band gelesen zu haben. Zwar werden manche Ereignisse noch einmal kurz aufgegriffen und wichtige Zusammenhänge erläutert, dennoch würden zahlreiche Informationen fehlen, die nötig sind, um das Gesamtgeschehen nachvollziehen zu können. Entsprechend wird man sofort wieder mitten ins Geschehen geworfen, Personen oder auch einzelne Ereignisse werden als bekannt vorausgesetzt. Auch wenn man den ersten Band kennt ist es gar nicht so leicht sich wieder zurecht zu finden. Drvenkar spielt, wie schon zuvor, mit den Perspektiven und gibt über dem jeweiligen Kapitel an aus welcher Sicht man sich den Erlebnissen nähert. Oft steht zu Beginn in einem Nebensatz, wenn sich das Geschehen noch vor oder bereits nach dem zuvor gelesenen abspielt, so dass man genau hinschauen muss, um den Faden nicht zu verlieren. Das gestaltet sich zunächst als schwierig, doch hat man einmal den richtigen Ansatz gefunden, kann man der Erzählung ohne Weiteres folgen. Der Autor bedient sich einer sehr bildhaften Sprache die dazu beiträgt die Geschichte lebendig werden zu lassen. Obwohl man sich im Grunde bewusst ist, dass keine rationalen Erklärungen zu Grunde liegen, lässt man sich auf das Abenteuer ein und stellt nicht halb soviel in Frage wie die Protagonisten selbst es tun. So zeigt sich, dass man gefesselt ist von der Erzählung und sich unweigerlich fragt, ob die Prophezeiung tatsächlich in Erfüllung gehen wird. Andererseits weiß man, dass die Auslegung einer solchen immer auch in der Interpretation des Einzelnen begründet liegt, wodurch sich die ein oder andere Wendung ergeben kann. Bis zum Schluss warten sowohl Überraschungen als auch vorhersehbare Ereignisse auf den Leser, der den Charakteren mit der Zeit immer weniger von der Seite weichen möchte. Man merkt es kaum, denn es kommt schleichend, doch irgendwann befindet man sich in diesem Sog, der einen erst nach der Lektüre loslassen wird. Ein absolut gelungener und würdiger Abschluss.

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