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Rezension zu
Die Nacht gehört den Wölfen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wulf Dorn konnte mich hervorragend hinters Licht führen.

Von: Alexandra
29.01.2016

Wulf Dorn schafft es immer wieder, sich mit seinen psychologischen Thrillern und Romanen zu begeistern, ganz gleich ob es sich um ein Buch für Erwachsene oder Jugendliche handelt. In seinem neuesten Jugendroman »Die Nacht gehört den Wölfen" beschäftigt er sich mit dem Thema Tod und Verlust. Dorn war viele Jahre in einer psychiatrischen Klinik tätig und sein Feingefühl für die psychischen Nuancen prägt seinen Stil sehr. Er kann seinen Figuren authentische Eigenschaften und Charakterzüge mit auf den Weg geben und er weiß genau, wie er sein wichtiges Thema an den Leser herantragen muss. Im Zentrum des Geschehens steht der junge Simon, der bei einem schlimmen Autounfall beide Eltern verloren hat. Was ihm bleibt, ist seine Tante, zu der er nach einem langen Aufenthalt in der Psychiatrie zieht und sein älterer Bruder, zu dem er immer aufgeblickt hat. Alles belastet ihn sehr und er fühlt sich nicht verstanden und sehr einsam. Das Haus seiner Tante ist nicht sein Zuhause, er sieht sich selbst als Eindringling, der nur Arbeit macht, um dem man sich kümmern muss. Es ist nicht einfach mit ihm, dass weiß er. Ungewohntes macht im Angst, bringt ihn aus dem Gleichgewicht. Er braucht geregelte Abläufe und verlässliche Konstanten um sich herum. Daher ist er auch von seinem Bruder sehr enttäuscht. Er hat sich immer darauf verlassen, dass dieser für ihn da sein und auch verstehen wird. Aber er hat nun eine Freundin und möchte seinen eigenen Weg gehen und wegziehen. Zu allem Überfluss möchte seine Tante ihn in ein Internat abschieben. Ängste arbeiten in Simon. Immer wiederkehrende Träume verfolgen ihn. Etwas dunkles, etwas Böses wartet auf ihn, lauert im regelrecht auf. Was hat es mit den Wölfen auf sich? Was ist in der Unfallnacht passiert, warum gab es überhaupt den Unfall? Simon versucht sich zu erinnern und sucht dafür sogar die Unfallstelle wieder auf. Doch dann scheinen die Träume plötzlich wahr zu werden... »Die Nacht gehört den Wölfen. Er hat gesagt, sie seien ein Symbol für die dunkle animalische Seite des Menschen. Deshalb ist die Wolfsstunde auch am gefährlichsten.« »Die Wolfsstunde?« »Ja, noch nie davon gehört?« Caro sah ihn mit geheimnisvollem Verschwörerblick an und dämpfte ihre Stimme. »Sie folgt gleich auf die Geisterstunde und dann muss man sich besonders in Acht nehmen. Geister wollen uns nur erschrecken, aber wenn dich die Wölfe holen, bist du für immer verloren.« ~ Seite 257 Die einzige Stütze ist die gleichaltrige und sehr toughe Caro, die er auf dem Friedhof zum ersten Mal sieht und der er dann später auf dem Hof des Internats wieder begegnet. Mit ihr kann er sich austauschen, ihr kann er fast alles erzählen. Sie ist immer da, wenn er sie braucht und scheint immer zu wissen, was er denkt. Mit ihr zusammen fühlt er sich sicher, beinahe frei von seinen Ängsten. Er geht mit ihr auf Erkundungstour und bald möchte er sie nicht mehr an seiner Seite missen. Aber wer ist Caro überhaupt? Wo kommt sie plötzlich her? Wulf Dorn setzt sich mit dem Verlust eines (mehrerer) lieben Menschen auseinander, zeigt auf, wie sich dieser Verlust auf die Persönlichkeit auswirken kann und was er mit unserer Psyche anstellen kann. Die Handlung ist gut durchdacht und hält überraschende Wendungen bereit. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und man findet leicht ins Geschehen. Gewollte Irreführungen des Autors halten den Leser bei der Stange, denn man möchte immer wissen, wie es denn nun weiter geht. Der Jugendroman ist für Leser ab 14 Jahren empfohlen und ich stimme dieser Altersempfehlung zu, da es meiner Meinung ein wichtiges Thema ist, mit dem sich auch Jugendliche befassen sollten. [Persönliches Fazit] Fesselnd und mit einem subtilen Spannungsaufbau kommt der Jugendroman "Die Nacht gehört den Wölfen" daher und wieder einmal bin ich sehr begeistert von Wulf Dorns Arbeit. Er konnte mich begeistern mit der facettenreichen Story um den jungen Simon und zuletzt konnte er mich auch hinters Licht führen, denn ich habe wirklich lange gebraucht, um dem Kern der Geschichte auf die Schliche zu kommen! Als ich es dann wüsste, habe ich noch einmal alles in meinem Kopf Revue passieren lassen. Dies ist sehr wichtig denn erst dann wird einem so richtig bewusst, wie raffiniert alles miteinander verwoben ist. Bitte mehr davon, Wulf Dorn! © Rezension: 2016, Alexandra Zylenas

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