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Rezension zu
Unser wildes Blut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zwischen Familie und Liebe

Von: Lauras Leseecke
01.03.2016

Schon als ich das Buch in der Verlagsvorschau des Verlags gesehen habe, war mein Interesse das geweckt. Cover und Titel versprachen eine berührende, tiefgründige Liebesgeschichte, der Klappentext viele Hindernisse für die Charaktere. Daher habe ich mich sehr darauf gefreut das Buch lesen zu dürfen. Ich muss gestehen, dass ich nicht allzu leicht Zugang zu der Geschichte gefunden habe. Der Schreibstil der beiden Autoren ist sehr speziell und fast schon poetisch. Dadurch habe ich etwas länger gebraucht, um das Buch zu lesen. Trotzdem hat mir der Stil gut gefallen, da er eine ausgezeichnete Abwechslung zu den meist sehr einfach geschriebenen Jugendbüchern. Allerdings verspürte ich durch die Art zeitgleich auch eine gewisse Distanz zu den Charakteren. Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Zum einen aus der von Alexander, einem deutschen Schüler, der sich Hals über Kopf in seine Klassenkameradin Aysel verliebt. Zum anderen schildert ihr Bruder Ilhan seine Sichtweise. Die beiden kommen aus einer strenggläubigen muslimischen Familie, weswegen Ilhan versucht, seine Schwester von Jungen, und vor allem von Alexander fernzuhalten. So richtig sympathisch war mir keiner der Charaktere. Aber zu einem Buch wie diesem würden solche Charakterzüge bei den Protagonisten auch gar nicht passen. Leider blieben die Charaktere für meinen Geschmack trotzdem zu blass, auch nach dem Beenden des Romans hatte ich nicht das Gefühl, sie zu kennen. Ich bin trotzdem gut mit den beiden klargekommen und habe mich immer auf die Kapitel aus der jeweils anderen Sicht gefreut. Diese sind recht kurz gehalten, außerdem wird zusätzliche Spannung aufgebaut, da das Buch in zwei verschiedenen Zeiten spielt. Zum einen in der Gegenwart, in der Alex sich in einem Versteck befindet, während Ilhan in einem Zug sitzt. Man weiß nicht, was ihre Ziele oder ihre genauen Situationen sind, da sie meist an die Vergangenheit zurückdenken und stückweise schildern, wie sie dort gelandet sind, wo sie jetzt sind. Dieses Element hat mir sehr gut gefallen, da es sehr erfrischend und anders war. Mir hat es gefallen, wie ehrlich und doch zeitgleich geschickt die beiden Autoren mit den Konfliktsituationen umgingen, in denen sich ihre Charaktere befanden. Auch mit den vielen versteckten Themen wie Religion, Kultur, Freundschaft, Ehre und Zwang sind die Autoren toll umgegangen. Sie haben es geschafft, die Liebe zwischen Alexander und Aysel immer noch im Vordergrund stehen zu lassen, trotz der vielschichtigen Thematik. Alles in allem hat mir das Buch trotz der etwas blassen Charaktere gut gefallen. Wer offen ist für eine spezielle Liebesgeschichte, die mit poetischen Worten und viel Hingabe geschrieben wurde, der sollte definitiv einen Blick auf "Unser wildes Blut" werfen. Von mir bekommt das Buch 3 von 5 Schwalben.

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