Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Sieben Minuten nach Mitternacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein ganz besonderes Lesevergnügen

Von: Insi Eule
11.04.2016

Darum geht es: Immer zur gleichen Zeit, nämlich um 0:07, hat der dreizehnjährige Conor einen verstörend realtistischen Traum in dem ein riesiges, baumartiges Monster auftaucht. Und dieses Monster ist aus einem bestimmten Grund da. Es erzählt Conor Geschichten, die ihm helfen sollen, denn Conors Leben ist derzeit alles andere als einfach. Seine Mutter ist schwer krank, in der Schule wird er gemobbt und zu allem Verdruss muss er bei seiner ungeliebten Großmutter leben. Doch wie genau sollen ihm die Geschichten des Monsters helfen und was sind ihre eigentliche Bedeutung? So fand ich es: Sehr viel mehr möchte ich gar nicht über den Inhalt des Buches verraten. Man sollte sich wirklich selber davon überzeugen und einfach in die Geschichte fallen lassen. So habe ich dieses Buch auch ganz spontan zur Hand genommen und bin wirklich beeindruckt. Noch über eine Woche nach der Lektüre muss ich über die Geschichte nachdenken und kehre in Gedanken immer wieder zu Conor und seinem Monster zurück. Die erste Hälfte des Buches konnte mich zwar noch nicht vollends überzeugen - obwohl schnell klar wurde, dass dieses Buch etwas besonderes ist - aber dann war ich plötzlich so gefangen in der Geschichte, dass es mich nicht mehr losgelassen hat. Warum der Einstieg noch ein bisschen gehakt hat, kann ich gar nicht so genau benennen. Vielleicht lag es am Schreibstil, denn auch der ist irgendwie besonders. Zwar leicht und gut verständlich, fast kindlich durch Conors junges Alter, aber auf der anderen Seite auch ein wenig poetisch und mit viel Tiefe und einer sanften Eindringlichkeit. Eine Kombination an die ich mich wohl erst gewöhnen und mich darauf einlassen musste. Was dann aber ja zum Glück noch mit großer Wucht geschehen ist. Außerdem mag ich es unheimlich gerne, wenn Geschichten innerhalb von Geschichten erzählt werden. Ich fand das Monster und seine Erzählungen wirklich gelungen, mysteriös, bedrückend und mit seiner ganz eigenen Moral. Und auch in gewisser Weise übertragbar auf Conors Alltag, der sich für ihn als große Herausforderung gestaltet. Die meiste Zeit hatte ich großes Mitgefühl gegenüber Conor. Er ist ein netter Junge, der sich um seine Mutter sorgt, sich um alles kümmern möchte und sich verzweifelt an die Hoffnung klammert, dass alles gut wird und dadurch eben auch viele Sachen verdrängt und in sich hinein frisst. Zudem hat er einen schweren Stand in der Schule, wird ignoriert und gemieden, von ein paar Kindern sogar ziemlich fies behandelt. Aufgrund der eh schon schlimmen Lage bei ihm Zuhause hat mir diese Ungerechtigkeit natürlich doppelt leid getan und ist auch als Leser nicht einfach zu ertragen. Gerade für mich, weil ich ähnliches wie er erleben musste und mich da irgendwie wieder erkannt habe. Wahrscheinlich lässt mich dieses Buch auch deshalb noch nicht los und das wird es wahrscheinlich auch so schnell nicht. Schlimm ist auch, dass man eigentlich die ganze Zeit während des lesens weiß, worauf alles hinauslaufen wird. Und trotzdem ist es so unglaublich berührend und packend. Ich habe mehrmals schwer schlucken müssen, konnte das Buch aber auch nicht aus der Hand legen. Nun habe ich gesehen, dass dieses Buch auch verfilmt wird und noch dieses Jahr in die Kinos kommt. Ein Teil von mir möchte den Film unbedingt sehen, aber ich habe auch Angst davor, zu heulen wie ein Schlosshund. Mein Fazit: Ein ganz besonderes Buch, das ziemlich tief geht, wenn man sich darauf einlassen kann. In meinen Gedanken geistert die Geschichte noch immer umher und hat mich nachhaltig beeindruckt. Ein dünnes Büchlein, in dem aber eine Menge drin steckt. Ich möchte es euch wirklich ans Herz legen. Lest es.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.