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Rezension zu
Ich gebe dir die Sonne

Ein buntes Jugendbuch mit starken Charakteren

Von: -Leselust-
23.02.2017

Kurzmeinung: Ein tolles Jugendbuch voller Kunst und Farbe. Über Liebe, Familie, Verletzungen, Lügen und Vergebung. Meine Meinung: Zum Inhalt will ich gar nicht mehr so viel sagen, um den Lesern nichts von der Geschichte vorwegzunehmen. Es geht also um ein Zwillingspaar, die sich so nahe stehen, dass schon die Rede von NoahundJude ist. Sie können fühlen, was der andere fühlt. Wissen, was der andere denkt. Zumindest mit 13 ist das so. Drei Jahre später gehen sie sich aus dem Weg und reden kaum miteinander. Ihre Verbindung haben sie verloren. Noah hat eine große künstlerische Begabung und geht völlig in der Kunst auf. Er lebt in seiner eigenen Welt und zeichnet ständig in seinem Kopf. Das macht ihn auch ein wenig zum Sonderling und er wird des Öfteren Opfer der "coolen Kids" und ihrem Spott. Jude ist ein echter Wildfang, surft, hängt mit den Älteren ab und geht auf Parties und flirtet mit jedem Jungen. Doch drei Jahre später haben sich beide völlig verändert. Die Entwicklung der Figuren ist wirklich sehr interessant und das man am am Anfang noch nicht weiß, was Auslöser dafür war, macht es noch spannender. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Noah und Jude erzählt. Dabei wird die Geschichte in zwei Zeitebenen unterteilt, da wir in Noahs Kapiteln die Ereignisse geschildert bekommen, als die Zwillinge 13 bis 14 Jahre alt waren. In Judes Abschnitten erfahren wir, wie das Leben der Zwillinge drei Jahre später, mit 16 Jahren, aussieht. Das fand ich sehr interessant und diese strenge Verknüpfung von Perspektive und Zeitebene habe ich auch bisher in keinem anderen Buch so gelesen. Allerdings waren mir gerade zu Anfang die Kapitel etwas zu lang. Nachdem ich so lange Teil von Judes Geschichte war, viel es mir dann erstmal schwer, wieder in Noahs Abschnitt reinzufinden, und umgekehrt. Etwas anderes, was an "Ich gebe dir die Sonne" wirklich sehr besonders ist, ist der Schreibstil. Jandy Nelson benutzt eine sehr metaphernreiche, bildhafte Sprache. Daran musste ich mich am Anfang erst gewöhnen, doch schnell habe ich diesen besonderen Stil lieben gelernt und mich davon bezaubern lassen. Starke Charaktere  Ich habe das Buch wirklich gern gelesen. Nicht nur wegen der schönen Sprache, sondern auch, weil mir die Protagonisten gleich sympathisch waren. Beide sind sie ganz speziell und heben sich von dem 0-8-15 Jugendbuchcharakter ab. Beide sind sie auf ihre eigene Art und Weise etwas verrückt und etwas anders. Und beide haben sie manchmal damit zu kämpfen, sich selbst treu zu sein und sich nicht zu verlieren. Sie sind versucht sich zu verbiegen, um sich anzupassen. Um dann aber schließlich doch sie selbst zu bleiben. Das ist eine wunderbare Botschaft, die das Buch sendet: Das es ok ist, so zu sein, wie man ist. Auch wenn man vielleicht ganz andere ist, als all die anderen. Das gerade das dem Leben auch die besondere Farbe geben kann. Es ist ok, auch mal von seinem Weg abzukommen, solange man immer versucht, wieder zurück zu gelangen. [Achtung: Spolier] Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass mir das Ende zu perfekt ist. Ich saß beim Lesen zwar da und musste übers ganze Gesicht grinsen, weil alles einfach so schön war. Aber, und das ist jetzt nicht böse gemeint, als kritischer Leser muss ich sagen, dass diese sonst sehr "echte" Geschichte ein etwas weniger schablonenhaftes Ende verdient hätte. Und ja, ich weiß, dass es sich bei "Ich gebe dir die Sonne" um ein Jugendbuch handelt. Aber die müssen ja auch nicht immer mit "Glitzer, Sonnenschein und Happy Ever After" enden, oder? Fazit: Ich gebe dir die Sonne -ein Buch das zeigt, dass man die Menschen, die man liebt, auch am meisten verletzen kann. Was Schweigen alles anrichten kann. Wie eine ganz normale Familie durch einen furchtbaren Schicksalsschlag zerbricht und sich entfremdet. Aber auch, wie sie sich dadurch entwicklen und daran wachsen. Besonders die reiche Sprache hat mich sehr beeindruckt und auch das große Thema Kunst ist meiner Meinung nach gut verarbeitet und ich habe noch so einiges gelernt. Ein fast perfektes Jugendbuch.

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